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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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den Schatz von Tutenchamun   –, da entdeckte John plötzlich etwas an der Wand hinter Akhenatens Statue.
    »Da ist ja der Riss«, sagte er. »Der durch das Erdbeben entstanden ist. Weißt du noch, Phil? Der Riss, den du in der Zeitung gesehen hast! Und der genau dieselbe Form hat wie der in meinem Zimmer.«
    »Tatsächlich«, sagte Philippa.
    »Ob das ein Zufall ist – ausgerechnet hier an der Wand neben der Akhenaten-Statue?«, rätselte John.
    »Hatte ich es nicht schon mal erwähnt?«, gab Nimrod zurück. »Zufall ist nur ein anderes Wort für Chance. Nein, das hier ist kein Zufall. Wie ich schon in London sagte: Es ist eine Botschaft. Aber von wem?«
    Nach ihrem Museumsbesuch kehrten Nimrod und die Zwillinge nach Hause zurück und ließen sich wie drei goldene Eidechsen auf Liegestühlen von der Spätnachmittagssonne wärmen. Gegen halb sechs machte sich Nimrod dann allein mit dem Cadillac auf den Weg. Vorher sagte er den Zwillingennoch, dass Creemy ihnen sein Sonderspezialrezept gekocht hatte, von dem sie auch Mr   Groanin etwas anbieten sollten, bevor er sie zu einem Ausflug mitnehmen würde.
    »Pass auf dich auf«, sagte Philippa besorgt zu ihrem Onkel.
    »Das werde ich.«
    »Es könnte eine Falle sein«, fügte John hinzu.
    »Ich weiß.«
     
    Creemys Sonderspezialgericht stellte sich als ein sehr scharfer Curry-Eintopf heraus. Zu Creemys großer Freude schmeckte er John und Philippa vorzüglich. Sie hatten gerade mit dem Essen begonnen, als Mr   Groanin in einem beigen Tropenanzug und einem Panamahut auf dem Kopf aus seinem Zimmer kam. Seit die Zwillinge ihn das letzte Mal gesehen hatten, schien er einige Kilo abgenommen zu haben. Nun informierte er die Kinder, dass er bereit sei, sie auszufahren.
    »Aber erst müssen Sie das hier probieren«, sagte John. »Das ist eins von Creemys Spezialgerichten und sehr lecker.«
    »Zugegeben, es riecht köstlich«, sagte Mr   Groanin. »Normalerweise rühre ich das Essen in diesem schrecklichen Land nicht an. Die Hygiene lässt sehr zu wünschen übrig. Man kann sich allzu schnell das holen, was sie hier harmlos einen Durchmarsch nennen.« Mr   Groanin lachte spöttisch. »Ich kann euch sagen, ›Durchmarsch‹ ist stark untertrieben. ›Durchsturm‹ trifft es schon eher. Vielleicht sogar ›Durchbruch‹! Doch nicht ›Durchmarsch‹, das klingt viel zu harmlos, um die stechenden, qualvollen Schmerzen im Magen zu beschreiben, wenn man sich den in diesem gottverlassenen Land verdorben hat.«
    John schluckte mit hörbarem Genuss eine volle Gabel von Creemys Sonderspezialgericht hinunter. »Aber wie halten Sie sich hier ohne zu essen am Leben?«, fragte er.
    »Ich habe einen Kühlschrank im Zimmer. Er ist gefüllt mit Wasserflaschen und Babynahrung in Gläschen, die ich aus London mitgebracht habe. Davon ernähre ich mich.«
    »Von Babynahrung?«, fragte John und verschluckte sich fast vor Staunen. »Sie meinen gedünstete Äpfel und Birnen, Reisbrei mit Aprikosen und solches Zeug?«
    »Ja. Es ist alles sterilisiert«, sagte Mr   Groanin. »In kleinen Vakuumgläschen. In diesem verdreckten Land ist das die einzige Nahrung, die ich meinem Magen mit absoluter Sicherheit zumuten kann.« Er starrte das Essen auf Johns Teller an und leckte sich hungrig über die Lippen. »Auch wenn ich zugeben muss, dass das wirklich gut aussieht und riecht.«
    »Kosten Sie mal davon«, bot John ihm an.
    »Ach, ich weiß nicht so recht«, sagte Groanin. Er setzte sich an den Mahagonitisch und zog die große Schüssel mit Creemys Sonderspezialgericht zu sich heran, sodass der Duft ihm in die Nase stieg.
    »Kochen kann dieser Creemy, das muss man ihm lassen«, gab er widerstrebend zu. »Vorausgesetzt, man mag diesen exotischen Fraß.« Er schob seine lange Nase über die Schüssel und sog gierig das köstliche Aroma ein. »Du liebe Güte, der scharfe Duft setzt ja die Atemwege frei! Wenn man das isst, bekommt man sicher nie wieder Husten.«
    »Ist Ihnen Hygiene deswegen so wichtig, weil Sie nur noch einen Arm haben?«, wollte John wissen.
    »Kann sein.«
    »Darf ich fragen, wie Sie ihn verloren haben?«
    »Ach, das ist eine interessante Geschichte«, sagte Groanin mit einem sehnsüchtigen Blick auf das Curry. »Damals arbeitete ich im alten Lesesaal der Bibliothek des Britischen Museums und hasste alle Leute, die dort Bücher lesen wollten. Lauter eingebildete Nervensägen waren das. Besonders einen Leser konnte keiner von uns ausstehen, und das war ein Tigerdompteur namens Thug

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