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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Madame Cœur de Lapin, als sie ihr die Parfümflasche überreichten. »Euer Onkel ist wirklich charmant. Und für einen Engländer sehr romantisch. Ihr könnt euch wirklich glücklich schätzen, einen Onkel wie ihn zu haben. Er ist so ein interessanter Mann.«
    »Ja, er ist wunderbar«, stimmten die Zwillinge ihr zu.
    »Also, was würdet ihr denn gern unternehmen, Kinder? Ihr könnt frei über mich verfügen.«
    »Na ja«, begann Philippa, »Onkel Nimrod hat uns erzählt, Sie hätten eine tolle Bibliothek.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Mit einem großen Teleskop«, fügte John mit übertrieben jungenhafter Begeisterung hinzu, was ihm einen scharfen Blick seiner Schwester einbrachte.
    »Ich möchte gern einiges über die Ausgrabungsstätten nachlesen, Madame Cœur de Lapin«, sagte Philippa. »Dann verstehe ich viel mehr davon, wenn ich sie mir ansehe.«
    »Und ich beobachte so gern Vögel«, warf John ein. »Ich würde gern die Vögel in unserem Garten durch das Teleskop beobachten.«
    »Seid ihr sicher?«, fragte Madame Cœur de Lapin. »Wir könnten doch eine Bootsfahrt machen, wenn ihr Lust dazu habt. Oder vielleicht zum Pool im
Hilton
gehen. Es ist ein sehr schöner Pool, der beste in Kairo, glaube ich. Und sie servieren dort einen köstlichen Lunch. Oder wir könnten zu den Pyramiden von Saqqara hinausfahren.«
    »Nein«, sagte John, »die Bibliothek wäre uns wirklich am liebsten. Ehrlich gesagt haben wir in den letzten Tagen zu viel Sonne abbekommen und würden gern im Haus bleiben.«
    Philippa nickte und dachte insgeheim, was für ein überzeugender Lügner ihr Bruder doch sein konnte.
    »Also gut, wie ihr wollt«, sagte Madame Cœur de Lapin und führte sie hinauf in die Bibliothek.
    Die Kinder hatten sich die Bibliothek ganz anders vorgestellt. Sie war blitzsauber und nüchtern. Auf dem Boden lag ein hellbrauner Teppich, und die einst ultramodernen Möbel wirkten nun altmodisch. An den Wänden reihten sich mehrere Meter Metallregale, angefüllt mit Hunderten von Büchern.Überall im Raum standen Glasvitrinen, in denen Monsieur Cœur de Lapins Sammlung kleiner ägyptischer Kunstgegenstände ausgestellt war. Auf einem Tisch befanden sich ein Computer und ein paar elegante Kristallkaraffen, und vor dem Fenster daneben stand ein großes Teleskop auf einem Aluminiumständer.
    Philippa betrachtete die Sammlung und sah sich höflich einige der Bücher näher an. »Sie wissen sicher viel über Ägypten«, bemerkte sie. »Sind Sie Archäologin oder so was?«
    »Das ist nur mein Hobby«, gab Madame Cœur de Lapin zu. »Monsieur Cœur de Lapin ist ein größerer Experte als ich.«
    John zeigte auf das Dutzend kleiner grüner Figuren, die wie Mumien geformt waren und auf dem schlichten marmornen Kaminsims lagen. »Stammen die aus einem Grab?«
    »Ja. Sie werden Shabti-Figuren genannt und waren dazu bestimmt, dem Verstorbenen in seinem Leben nach dem Tod zu dienen.« Madame Cœur de Lapin hob eines der grünen Figürchen auf und zeigte es den Zwillingen. »Ich liebe es, diese Figuren in der Hand zu halten, weil sie so alt sind. Sie geben mir das Gefühl, die Vergangenheit zu berühren. Ich kann mir dann beinahe vorstellen, wie es im alten Ägypten gewesen sein muss, versteht ihr?«
    »Könnte ich jetzt mal einen Blick durch das Teleskop werfen?«, bat John.
    Madame Cœur de Lapin lächelte und fuhr mit der Hand durch Johns Haar. Er zuckte zusammen, denn er konnte es nicht ausstehen, wenn irgendwelche Leute ihm über das Haar strichen, vor allem nicht Madame Cœur de Lapin.
    »Natürlich«, sagte sie und deutete elegant in Richtung Teleskop. »Bedien dich nur – aber erwarte nicht, dass ich dir erkläre, wie es funktioniert. Es gehört meinem Mann.«
    »Ich glaube, ich weiß, wie es funktioniert«, sagte John und nickte dankend. Dann stellte er eine kleine Leiter neben das Teleskop und richtete die starke Linse auf die geöffnete Doppeltür von Nimrods Wohnzimmer. Das Kästchen des ägyptischen Pharaos stand mitten auf dem Boden. Als John den Sucher eingestellt hatte, konnte er sogar die Hieroglyphen auf dem vergoldeten Holz deutlich erkennen. Niemand würde das Kästchen öffnen können, ohne dabei von Monsieur Cœur de Lapins Fernrohr erfasst zu werden. Vorausgesetzt, Onkel Nimrods Plan funktionierte, würde die Durchführung ziemlich einfach sein. John war zwar nicht sicher, wie eine Dschinn-Falle aussah, denn Nimrod hatte sich darüber nicht weiter geäußert. Doch die Sache würde bestimmt klarer werden, wenn Iblis

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