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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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gewesen sein. Das ist wirklich ein ziemlich gewitzter Wunsch.«
    »Aber die Matratzen, die ich herbeigewünscht habe, sind viel länger Matratzen geblieben als die schwarze Königin eine schwarze Königin«, wandte Philippa ein. »Mehrere Minuten lang. Vielleicht sogar eine halbe Stunde.«
    »Natürlich. Mancos Enantiodromia-Wunsch ist fünfhundert Jahre alt, deshalb hat sich seine Wirkung ziemlich verlangsamt. Vermutlich ist sie damals, als der Wunsch entstand, wesentlich schneller eingetreten. Was euer Glück war. Sonst hättet ihr allesamt eine ziemlich verzwickte Landung erlebt.«
    »Und der Kreidekreis?«, fragte John.
    »Wenn man einen Kreis um etwas zieht, beschleunigt das einen Wunsch«, erklärte Nimrod. »Vor allem, wenn er alt ist. Wusstest du das nicht?«
    »Nein«, sagte Philippa.
    »Jedenfalls, wenn es ein perfekter Kreis ist«, erklärte Nimrod weiter. »Und nur Dschinn können freihändig perfekte Kreise zeichnen – das heißt, ohne Zuhilfenahme eines Zirkels. Wusstet ihr das?«
    »Ja«, sagte Philippa. »Das hast du uns schon mal erzählt, glaube ich.«
    »Als wir in Venedig waren«, ergänzte John.
    »Es ist die Vollkommenheit der Zahlen in einem perfekt gezeichneten Kreis, die einem uralten Wunsch hilft, das angestrebte Ergebnis zu liefern. Als würde man einem alten Mann einen Stock geben, damit er besser laufen kann. Der Radius muss exakt 360   Grad betragen.«
    »Schon gut, wir haben verstanden, Sir«, sagte Groanin spitz.
    »Wirklich?« Nimrod lächelte. »Ich frage mich, ob das stimmt. Denn die Sache ist die, mein lieber Groanin: Von jetzt an darf es hier drin keine Wünsche mehr geben, weil sie sich ins Gegenteil verkehren könnten.«
    »Sie meinen, keine Dschinnkraft mehr?«, sagte Groanin.
    »Genau das«, sagte Nimrod. »John? Philippa? Habt ihr beide das verstanden? Keine ungenehmigten Wünsche mehr.«
    »Ja, Onkel«, antworteten die beiden kleinlaut.
    »Aber«, wandte Philippa ein, »eigentlich müsste man doch nichts weiter tun, als sich zu überlegen, was man erreichen möchte, und sich dann genau das Gegenteil davon zu wünschen.«
    »Ja, das könnte man meinen«, sagte Nimrod. »Aber das ist leichter gedacht als getan. Glaube mir, ich habe es ausprobiert.«
    »Aber was ist, wenn irgendetwas schiefläuft?«, fragte Groanin. »Wenn wir uns schützen müssen? Oder irgendein grässliches Untier auf uns lauert? Ein weiterer Zombie oder sonst ein riesiges Ding?«
    »Dann müssen wir uns einfach auf unseren Verstand verlassen «, sagte Nimrod. »Und auf Ihren bemerkenswerten Arm. Sie hatten recht, Groanin. Es scheint, als würden wir ihn doch noch benötigen.«
    Freundlich lächelte er Philippa zu. »Warum zeigst du uns nicht die Seilbrücke, von der du uns erzählt hast.«
    Philippa führte sie hinaus zu der Seilbrücke, wo sie zu ihrer Überraschung am Rand des gähnenden Abgrunds, den die Brücke überspannte, ein Mini- U-Boot vorfanden. Die Luken standen offen und es hatte eine ordentliche Delle am Bug, als sei es mit Schwung auf dem Boden aufgeschlagen. Doch von Wasser war weit und breit nichts zu sehen.
    »Das war das letzte Mal bestimmt noch nicht da«, sagte Philippa und fuhr mit der Hand über die glatte Metallhülle des U-Bootes , die völlig trocken war.
    »Was zum Teufel hat ein Mini- U-Boot auf dem Trockenen zu suchen?«, wunderte sich Groanin. »Damit kann man hier ebenso wenig anfangen wie ein Fisch mit einem Fahrrad.«
    »So ist es, Groanin«, sagte Nimrod. »Das haben Sie schön gesagt.«
    »Hab ich das?« Groanin sah geschmeichelt und verwirrt zugleich aus. »Das erklärt aber immer noch nicht, was es hier zu suchen hat.«
    »Soll ich raten?«, sagte John. »Ich würde sagen, Buck, Macreeby und Zadie war nicht wohl bei dem Gedanken, über diese Brücke gehen zu müssen.«
    »Kann ich ihnen nicht verdenken«, meinte Groanin und spähte unsicher über den Rand. Der Abgrund reichte nicht nurHunderte von Metern in die Tiefe, bis hinab in eine Nebelwolke, auch das andere Ende der Brücke war nicht erkennbar. »Trotzdem habe ich nicht den blassesten Schimmer, wie ihnen ein U-Boot dabei helfen sollte.«
    »Also wollten sie mit einem kleinen Flugzeug hinüberfliegen, das Zadie mithilfe ihrer Dschinnkraft schuf«, fuhr John fort. »Aber kaum waren sie in der Luft, begann der Enantiodromia-Fluch zu wirken und das Flugzeug verwandelte sich in sein genaues Gegenteil: in ein U-Boot . Zu ihrem Glück waren sie noch nicht über dem Abgrund, als das passierte. Und das erklärt auch die

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