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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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auszusteigen.
    Sie sprangen mit dem Fallschirm ins Meer, wohin bereits ein Kriegsschiff mit Volldampf unterwegs war, um sie aufzunehmen. Aber Layla war zu dem Schluss gekommen, dass sie esnicht riskieren konnte, verhaftet zu werden. Nicht jetzt, wo sie ihr altes Gesicht wiederhatte. Daher ließ sie sich gleich nach dem Aufprall unter die Wasseroberfläche sinken, wünschte sich ein Atemgerät, einen Neoprenanzug und Schwimmflossen herbei und schwamm vor den Nasen und Ferngläsern der Seeleute, die nach ihr suchten, bis zur Küste von Long Island.
    Inzwischen wurde der arme brasilianische Luftwaffenkapitän verhaftet. Mrs   Gaunt beschloss, ihm zu helfen, aber erst später, wenn die dringende Angelegenheit, die sie aus Südamerika zurückgeholt hatte, erledigt war.
    Sie ging am Strand von Westhampton an Land, was ein unverhoffter Glücksfall war, denn der Strand lag nur ein kurzes Stück vom Sommerhaus der Gaunts in Quogue entfernt. Im Schutz der heraufziehenden Dunkelheit lief Layla nach Hause. Dort angekommen, zog sie sich um und bereitete sich ein leichtes Abendessen. Dann benutzte sie den Computer im Arbeitszimmer ihres Mannes und das Passwort, das Nimrod ihr während des kurzen Telefonats mitgeteilt hatte, und rief die Webseite auf, um nach dem Video der Entführer zu suchen.
    Sobald Layla den Film gesehen hatte, vergrößerte sie einen Szenenausschnitt und untersuchte jedes noch so kleine Detail auf Anhaltspunkte, die ihr verraten könnten, wo man das Video gedreht hatte. Schließlich fand sie, wonach sie gesucht hatte: Hinter dem Käfig ihres Mannes, ganz in der Ecke des Bildausschnittes, befand sich ein hohes Bogenfenster. Und nachdem sie das, was durch das Fenster zu sehen war, mehrfach vergrößert hatte, erkannte sie die reizvolle Ansicht des Endes einer alten Hängebrücke.
    »Wo ist das?«, murmelte sie nachdenklich.
    Sie starrte sehr, sehr lange auf das Bild, ehe ihr klar wurde, dass sie diese Brücke kannte. Es war die Brooklyn Bridge über den New Yorker East River. Und der Winkel der Betonpfeiler und der dahinterliegenden Skyline von Manhattan verriet ihr, dass sich ihr Mann auf der Brooklyner Seite in einem Gebäude irgendwo direkt unterhalb der Brücke befinden musste.
    Zurück im Internet, suchte Layla nach Bildern von Brooklyn und seiner berühmten Brücke und es dauerte nicht lange, bis sie eine passende Stelle gefunden hatte. Direkt unterhalb der Brücke verlief eine Uferpromenade, an der ein halb verfallenes Gebäude namens Molloy’s Warehouse stand. Es hatte hohe bogenförmige Fenster, genau wie in dem Video.
    Dieses Lagerhaus war der Ort, an dem Virgil Macreebys Anhänger ihren Mann gefangen hielten.
    Layla kniff wütend die Augen zusammen, als sie das Bild des Lagerhauses betrachtete und sich vorstellte, was ihr Mann alles durchgemacht haben musste.
    »An euch werde ich Rache nehmen«, murmelte sie düster. »Wie, weiß ich selbst noch nicht, aber es wird fürchterlich.«
     
    Es war dunkel, als sie mit dem Wagen in Brooklyn ankam. Auf der Brücke rauschte lauter Verkehr und ein heftiger, kalter Wind blies vom East River herauf. Mit einem starken Fernglas suchte sie das Lagerhaus ab, vor allem die Bogenfenster. Es war ein seltsamer, unheimlich wirkender Ort, wie aus einem schlechten Traum. Ein Kalksteingebäude mit einem steilen roten Ziegeldach und zwei polygonalen Türmen, an dem lediglichein uraltes Schild mit dem Namen MOLLOY’S WAREHOUSE über der L-förmigen Eingangsterrasse verriet, dass es sich um ein Lagerhaus und nicht um die Miniaturausgabe eines romanischen Schlösschens handelte. Von außen wirkte es recht verlassen. Doch das war kein Grund anzunehmen, dass sie sich geirrt hatte oder dass Virgil Macreeby nicht für alle Fälle ein paar Dschinnabwehrmaßnahmen getroffen haben könnte. Wenn Virgil Macreeby im Spiel war, nahmen sich selbst Dschinn in Acht. Layla stieg die Treppe zu der prächtigen doppelflügeligen Eingangstür hinauf und bemerkte die kunstvoll in Stein gemeißelten Buchstaben über dem Eingang. Wie die Runenzeichen, die die alten Druiden verwendet haben, dachte sie. In England und Deutschland waren solche Zeichen keine Seltenheit, das wusste sie, aber in New York sah man sie höchst selten. Layla wollte gerade die Hand auf den Türgriff legen, als ihre empfindliche Nase darauf einen merkwürdigen Geruch wahrnahm. Etwas, das wie Blumen roch, nur wesentlich stärker.
    Sie nahm die Hand fort, bückte sich und beschnüffelte den Griff eingehend, wie ein

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