Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra
will?«, sagte das Mädchen im Inneren des Premiers und kicherte.
»Dann werde ich dich zwingen.«
»Ach? Und wie wollen Sie das anstellen?«
»Das ist meine Angelegenheit.«
Das Mädchen kicherte und brachte den Premier dazu, sich aufzusetzen. »Es macht viel zu viel Spaß, um jetzt aufzuhören «, sagte sie. »Schauen Sie mal.« Sie hatte noch nicht zu Ende gesprochen, als der Kopf des Premiers sich langsam zu drehen begann und dabei ein schrecklich knarzendes Geräusch von sich gab, so als verdrehe man mit den Händen eine Ledertasche.
Die Frau des Premiers hielt sich bei diesem Anblick den Handrücken vor den Mund, um nicht loszuschreien, und drückte dann das Gesicht an die Schulter des Pressesprechers.Als der Kopf des Premierministers seine 36 0-Grad -Rundreise beendet hatte, kicherte der Dschinn in seinem Inneren erneut und sagte: »Das kann ich mit seinem Kopf machen. Und nun stellen Sie sich mal vor, was ich alles mit seiner Partei und seiner Politik anstellen kann.«
Nimrod machte eine abschätzige Handbewegung und murmelte leise das Fokuswort, mit dem er seine Kräfte bündelte:
»QWERTZUIOP!«
Der andere Dschinn merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. »Was war das? Was haben Sie gemacht? Ich kann mich nicht bewegen.«
»Kein Grund zur Beunruhigung«, sagte Nimrod. »Ich habe dir nur eine andere Art von Bann auferlegt, das ist alles.«
»Warum? Was haben Sie vor?«
»Das frage ich mich auch«, murmelte Dr. Warnakulasuriya.
»Rufen Sie die Polizei!«, schrie die Stimme im Innern des Premiers. »Lassen Sie den Mann sofort verhaften.«
»Genug herumkommandiert «, sagte Nimrod und nahm eines von Boothbys Schnurrhaaren aus dem Aschenbecher. »Zum Korken noch mal! Jetzt ist Schluss.«
Der Premier beäugte das Haar misstrauisch. »Was ist das?«
Nimrod zog ein Feuerzeug aus der Tasche seines roten Jacketts. »Ich nehme an, du kennst das Sprichwort ›Versengte Katzen leben lange‹. Nun, für Dschinn gibt es keinen schlimmeren Geruch als den einer versengten Katze.« Nimrod kicherte. »In früheren Zeiten brauchte man für eine Dschinn-Austreibung mit dem
Katto
-Ritual eine ganze Katze. Zum Glück geht es heutzutage nicht mehr ganz so grausam zu und man benötigt nur noch sieben Schnurrhaare.«
Nimrod wackelte mit den Fingern, und zur maßlosen Verblüffung von Dr. Warnakulasuriya, der direkt neben ihm stand, beförderte er plötzlich eine Nasenklammer aus dem Nichts herbei. Nimrod schob sich die Klammer auf die Nase, um den Geruch des brennenden Katzenhaars nicht selbst einzuatmen. »Ich habe den Verdacht«, sagte er, »dass du mit dem, was du getan hast, in der Politik ordentlich Stunk machen wolltest.«
»So war es gar nicht«, widersprach der Dschinn im Innern des Premiers. »Jedenfalls nicht am Anfang. Ich wollte, dass Iblis verhaftet wird. Darum hab ich es getan. Verhaftet, exekutiert und gefoltert. Aber nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Ich nehme an, Sie haben von Iblis gehört? Seinetwegen ist meine Familie völlig ruiniert.«
Nimrod nickte, als der junge Dschinn ihm seine Gründe nannte. Der Name Iblis war ihm durchaus ein Begriff. Als Kopf der Ifrit, eines der drei bösen Stämme der Dschinn, galt Iblis allgemein als der bösartigste Dschinn der Welt.
»Und was, um Himmels willen, hat dich auf den Gedanken gebracht, der Premierminister könnte dir helfen?«, fragte Nimrod.
»Kein anderer Dschinn, mein eigener Vater mit inbegriffen, scheint den Mumm zu haben, irgendetwas gegen seine Gemeinheit zu unternehmen«, antwortete die Mädchenstimme. »Also habe ich beschlossen, mir eine irdische Hilfsquelle zunutze zu machen: den Premierminister. Aber hier drinnen habe ich gemerkt, dass er gar nicht der Mann ist, für den ich ihn gehalten habe. Meine Mutter wird mächtig enttäuscht sein, wenn ich ihr das erzähle. Sie schwärmt ständig, was fürein toller Kerl er doch ist. Aber das ist er gar nicht. Er hat überhaupt keine Macht.«
»Das ist deine letzte Chance, zu gehen«, sagte Nimrod.
»Bei meiner Lampe«, höhnte das Dschinnmädchen. »Wenn ein Mann nicht mal nach Belieben Leute einsperren lassen kann, sollte er auch nicht Oberhaupt eines Landes sein. Also werde ich ihn für seine Unfähigkeit büßen lassen. Und zwar durch den politischen Stunk, den er bekommen wird.« Sie lachte. »Dafür werde ich schon sorgen. Sie werden sehen.«
»Du bist im Begriff, mehr Stunk zu bekommen, als dir lieb ist«, sagte Nimrod.
»Sie bluffen.«
»Das wird sich zeigen.«
Da Kopf und
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