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Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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fort. »Das ist einer der Gründe, warum ich das Company-Bild haben wollte. Weil eine Schlange darauf zu sehen ist. Aber das fiel mir erst ein, als ich wieder zu Hause war. Da ging mir auf, dass es vielleicht doch einen Zusammenhang gibt zwischen dem Bild und der Schlange, die Mr   Strasberg gebissen hatte. Also bin ich später, nach dem Abendessen, noch einmalzu Brad gegangen – ich meine, zu Mr   Blennerhassits Haus. Aber sobald ich dort ankam, wusste ich, dass etwas nicht stimmte.«
    Dybbuk seufzte abgrundtief und starrte einen Moment lang düster vor sich hin; als er mit seiner Geschichte fortfuhr, hatte er Tränen in den Augen. »Ihre Sachen waren überall verstreut, als hätte jemand das Haus ausgeraubt. Der Marschallstab war weg, aber seltsamerweise hatten sie die Zeichnungen, die dringesteckt hatten, zurückgelassen. Und dann hab ich die beiden gefunden.« Dybbuk schluckte und versuchte sich zusammenzunehmen. »Brad und seinen Dad, Harry. Sie waren tot, alle beide. Ihre Gesichter waren ganz blau und ihre Augen rot. Was mich, wenn man bedenkt, was diesem Hyman Strasberg zugestoßen ist, auf einen Schlangenbiss tippen ließ.« Dybbuks Stimme zitterte mit jedem Wort mehr. »Also hab ich mir die beiden genauer angesehen und fand jede Menge Bissstellen an Händen und Beinen. Als wären die beiden mehrfach gebissen worden.« Er schüttelte den Kopf und wischte sich eine Träne fort. »Ich hab mir die Zeichnungen geschnappt und mich aus dem Staub gemacht. Ich bin nach Hause, hab euch beiden die Nachricht geschickt und bin dann per Wirbelsturm nach Bannermann’s Island verduftet. Meine Tante war gerade bei meiner Mutter zu Besuch, deshalb dachte ich mir, dass niemand auf die Idee kommen würde, hier nach mir zu suchen.« Er zuckte die Achseln. »Das war’s, bis ihr beiden hier aufgetaucht seid.«
    »Ich frag mich, ob das stimmt«, sagte Philippa.
    »Jedes Wort. Das schwöre ich.«
    »Nein, nein«, sagte Philippa. »Ich meine, was du gesagt hast:dass niemand auf die Idee kommen würde, hier nach dir zu suchen.«
    »Die Polizei sucht dich«, sagte John. »Sie wollen dir ein paar Fragen stellen.«
    »Das lässt sich nicht ändern«, meinte Dybbuk. »Denkt ihr, die glauben mir auch nur ein einziges Wort? Ein Schuljunge, der in ein Militärmuseum einbricht? Sie würden mich bestimmt verhaften.«
    »Wo warst du, als Max gestorben ist?«, fragte Philippa.
    »Ich habe geschlafen.«
    »Oben?«
    »Nein, hinter der Orgel gibt es ein Geheimzimmer, von dem aus man das Ding so einschalten kann, dass es von allein spielt, und man kann die Eingangstür bedienen. Außerdem steht dort drinnen ein Bett und ich schlafe immer dort, wenn ich zu Besuch bin. Hab schon als kleines Kind gern in diesem Zimmer gewohnt.«
    »Wie lange hast du geschlafen?«, fragte Philippa.
    Dybbuk hob die Schultern. »Zehn, zwölf Stunden. Ich war fix und fertig nach dem Flug hierher.«
    »Stört dich denn das Windgeräusch in der Orgel nicht?«, fragte John.
    »Nein. Der Raum ist schalldicht. Wenn du erst drinnen bist, hörst du keinen Mucks mehr.«
    »Tatsächlich?«, sagte Philippa; sie stand auf, ging zu dem toten Gorilla hinüber und begann sich seine Hände und Füße anzusehen.
    »Du glaubst doch nicht   …«, sagte Dybbuk und folgte ihr zu Max’ Leiche.
    »Ich habe zwar noch nie einen toten Gorilla gesehen«, sagte Philippa. »Und bei diesem dichten silberschwarzen Pelz ist seine Hautfarbe nicht leicht zu erkennen, aber   –« Sie öffnete die riesige, ledrig wirkende Hand des Gorillas und spürte, wie ihr der Atem stockte, als sie im fleischigen Teil des Handtellers zwei schwarze Punkte entdeckte. »Sag mal, Buck«, sagte sie, »sieht das für dich nach einem Schlangenbiss aus?«
    »Ja«, flüsterte Dybbuk. »Das tut es.«
    »Dann«, sagte Philippa, »scheint derjenige, der die Blennerhassits
und
Mr   Strasberg umgebracht hat, auch hier gewesen zu sein. Auf der Suche nach dir. Und stattdessen wurde Max umgebracht.« Philippa setzte die Brille ab und sah Dybbuk tief in die Augen. »Du hast wahnsinniges Glück gehabt, Buck. Wahnsinniges Glück.«
    »Armer alter Max«, sagte Dybbuk erschüttert. Er musste schwer schlucken und wieder rollte ihm eine Träne übers Gesicht. Unwirsch, als sei er wütend auf sich selbst, wischte er sie fort. »Er war ein durch und durch ehrlicher Kerl, wisst ihr?«, fügte er hinzu. »Jemand, auf den ich mich wirklich verlassen konnte.«
    Die Zwillinge zuckten vor Schreck zusammen, als eine große schwarze Katze vom

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