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Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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sagte Dybbuk. »Was hast du über Max herausgefunden?«
    »Dass wir Recht hatten. Max wurde von den gleichen Leuten umgebracht, die auch Brad und seinen Vater ermordet haben. Sie haben sich mit einem Korb voller Schlangen heimlich ins Haus geschlichen und sie dort freigelassen. Nachdem Brad und sein Vater gebissen worden waren, haben sie sich gezeigt und ihnen im Tausch gegen das, was sie suchten, ein Gegengift angeboten. Das Gleiche ist mit Max passiert.«
    »Und was
haben
sie gesucht?«, fragte Dybbuk.
    »Nicht den Marschallstab«, erklärte Philippa, »sondern das Company-Bild. Das du als Souvenir mitgenommen hast.«
    »Ich wusste es«, sagte Dybbuk. »Aber hast du auch rausgefunden, warum?«
    »Nein. Nur dass sie dafür auch vor Mord nicht zurückschrecken. Mr   Blennerhassit hat ihnen gesagt, dass du das Bild hast, Buck, und trotzdem haben sie ihn und Brad sterben lassen. Max dagegen hat ihnen gar nichts gesagt.«
    »Guter alter Max«, flüsterte Dybbuk.
    »Aber wer
sind
diese Leute«, fragte John. »Hast du das rausgefunden?«
    »Es könnte sein, dass du der Einzige bist, der sie wirklich gesehen hat, John. Sie sahen genau so aus, wie du nach dem Einbruch zu Hause die Diebe beschrieben hast. Orangefarbene Klamotten und gelb bemalte Gesichter. Außerdem trug einer der Männer, die ich in Hendrix’ Gedächtnis gesehen habe, die gleiche Art Medaillon um den Hals wie das, das wir am Tag danach auf dem Teppich im Bibliothekszimmer gefunden haben. Mutter hat es mit der dschinternen Post an Nimrod geschickt.«
    »Was ist eigentlich aus ihm geworden?«, fragte John. »Wir haben nie rausgefunden, was es war.« Er dachte einen Augenblick nach. »Aber sie waren nicht hinter einem Bild her. Die beiden haben unsere Weisheitszähne gesucht. Zumindest hat Mom das geglaubt.«
    »Kann mir vielleicht jemand erklären, um was es hier geht?«, fragte Dybbuk.
    Die Zwillinge erzählten ihm von dem Einbruch zu Hause in der East 77th Street und dem Medaillon mit der Kobra, das sie gefunden hatten.
    »Eine Kobra?«, sagte Dybbuk. »Die Schlange auf dem Company-Bild ist auch eine Kobra. Eine Königskobra, um genau zu sein.«
    »Buck   … die Schlange, die du hier auf Bannermann’s Island gesehen hast«, meinte Philippa. »Ich glaube nicht, dass es eine Mokassinschlange war. Ich vermute eher, dass es ebenfalls eine Kobra war. Als ich in Hendrix’ Körper und Geist geschlüpft bin, ist mir aufgefallen, dass eine der Schlangen entwischt ist,als sich die Mörder davonmachten. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als sie zurückzulassen. Deshalb ist Hendrix oben auf das Bücherregal geklettert.«
    »Ich glaube, es ist Zeit, uns dieses Company-Bild mal genauer anzusehen«, sagte John. »Meint ihr nicht?«
     
    Im Wohnzimmer setzten sich die drei vor das lodernde Kaminfeuer und legten das Bild vor sich auf den Boden.
    Es war ein Aquarell mit einer Szene, die aus der Zeit der britischen Herrschaft in Indien zu stammen schien. Im Hintergrund thronte eine auf einer imposanten Felswand errichtete blassrosa Festung, während im Vordergrund einige ziemlich grimmig wirkende Inder um eine große Kobra tanzten, die, zu ihrer vollen Größe aufgerichtet, fast ebenso groß war wie die Männer. Lange Zeit starrten die drei jungen Dschinn auf das Bild und grübelten über mögliche Erklärungen.
    »Auf den ersten Blick«, stellte John fest, »ist mir nicht ganz klar, welches Interesse Hermann Göring und diese Schlangenleute geteilt haben könnten.«
    »Abgesehen davon, dass wir schon wissen, wofür sich Göring interessiert hat«, meinte Philippa. »Kostbare Bilder, Diamanten, Gold. Alles, was viel Geld wert ist.«
    »Was auf dieses Bild allerdings nicht zutrifft«, sagte Dybbuk. »Fünfzehnhundert Piepen. So viel könnte es ungefähr wert sein, hat der Museumsexperte geschätzt.«
    »Könnte«
, wiederholte John. »Auch Experten können sich mal irren.«
    »Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass das Bild mehr wert ist als eine Skizze von Leonardo da Vinci«, sagte Philippa.
    »Stimmt.« John packte das Bild, als wäre es eine Zeitung, und betrachtete es eingehend. »Das ergibt keinen Sinn«, sagte er.
    »Sei vorsichtig, John«, mahnte ihn seine Schwester kurz darauf. »Du bist zu nahe am Feuer.«
    Aber John hörte nicht hin. Er versuchte zu erkennen, was auf den Medaillons abgebildet war, die die indischen Männer um den Hals trugen. Er merkte weder, wie nahe er dem Feuer war, noch dass das Papier mit dem alten Aquarell immer heißer

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