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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Nimrod. »Einem Notfallwunsch, den Sie im Fall eines   … äh, Notfalls einsetzen können. Wenn Sie einem Grizzlybären über den Weg laufen, zum Beispiel. Oder von einem Wolfsrudel gejagt werden. Oder von einem Berglöwen. Oder wenn ein Wapiti auf Sie losgehen sollte. Oder eine Klapperschlange. Ich glaube, es gibt sehr viele Klapperschlangen im Yellowstone-Park. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass es sich bei dem Park um einen riesigen und nach wie vor aktiven Vulkan handelt, dessen nächster Ausbruch seit Jahrhunderten überfällig ist.«
    Groanin lächelte dünn. »Am besten ersparen Sie sich den Rest, Sir. Sonst sehe ich mich am Ende außerstande, überhaupt zu gehen.«
    »Es wird Ihnen gefallen«, sagte Nimrod. »Der Park ist wunderschön in dieser Jahreszeit.«
    »Welche Jahreszeit ist denn im Yellowstone-Park?«, wollte Groanin wissen.
    »Frühling natürlich«, sagte Nimrod. »Auch wenn dort vermutlich noch jede Menge Schnee liegt. Sie sollten den Mantel also besser mitnehmen. Und ein oder zwei andere Dinge. Am besten statte ich Sie mit einer richtigen Ausrüstung aus. Dem ganzen Jack-London-Outfit.«
    »Ja, aber wie soll ich überhaupt hinkommen? Der Junge benutzt einen fliegenden Teppich, demnach wird er schneller dort sein als jedes Flugzeug, das ich nehmen könnte.«
    »Hm, ein guter Einwand.« Nimrod seufzte. »Da kommt vermutlich nur eins infrage. Am besten schneide ich für Sie ein Stück von meinem eigenen Teppich ab.«
    »Ich dachte, Mr   Barkhiya hätte gesagt, dass nur ein Dschinn einen solchen Teppich fliegen kann«, wandte My ein.
    »Das stimmt«, sagte Nimrod. »Aber Groanin muss nichts weiter tun, als auf seinem fliegenden Teppichstück zu sitzen. Das Fliegen übernehme ich. Mit meiner Willenskraft. Was zum Glück ganz einfach ist. Sie erinnern sich sicher noch, dass Mr   Barkhiya uns erzählt hat, alle fliegenden Teppiche seien aus dem großen Teppich hervorgegangen, der einst König Salomon gehörte? Nun, wenn man es ihnen befiehlt, folgt ein Teppich dem anderen. Und ich werde dem kleinen Stück, das wir aus meinem herausschneiden, mit einer speziellen Fessel befehlen, Johns Teppich zu folgen. So ähnlich, wie man einem Spürhund befiehlt, einer Fährte zu folgen. Groanin muss also nichts weiter tun, als auf dem Teppich zu sitzen, bis er den Yellowstone-Park erreicht.«
    »Und das Stück, das Sie aus Ihrem großen rausschneiden, gibt in der Kälte auch nicht den Geist auf?«, fragte Groanin. »Ich will nicht mitten im Nirgendwo festsitzen und versuchen müssen, eine verdammte Yogamatte zu fliegen.«
    »Ich verstehe nicht, wie Sie auf so einen Gedanken kommen können«, sagte Nimrod.
    »Weil ich schon mehr Abenteuer erlebt habe, Sir. Dinge gehen schief. Wahrscheinlich werden sie erst dadurch zu Abenteuern. Aber mir wäre es lieber, wenn nichts schiefginge, verstehen Sie? Ich bin selbst in guten Zeiten kein großer Freund vom Reisen. Ein Tag, an dem nichts passiert, und schon gar nichts Bemerkenswertes, ist meine Vorstellung vom Himmel.«
    »Ich versichere Ihnen, Groanin«, sagte Nimrod, »ich werde dafür sorgen, dass Sie sicher, bequem und stilvoll reisen.«
    Sobald Philippa und My in der Luft waren, machte sich Nimrodan die Vorbereitung von Groanins Flug. Er musterte seinen eigenen fliegenden Teppich eine ganze Weile und überlegte, wie er das neuneinhalb mal neuneinhalb Meter große blau-goldene Teppichstück zerschneiden sollte.
    »Schneide ich ein Stück vom Rand ab?«, überlegte er. »Oder teile ich ihn besser in zwei Hälften? Ich frage mich, was Mr   Barkhiya benutzt, wenn er so etwas macht. Und ob es irgendwelche Zeremonien zu berücksichtigen gilt. Bei meiner Lampe, das würde ich wirklich gern wissen. Schließlich ist das hier kein gewöhnlicher Ikea-Vorleger. Dieser Teppich hat einmal König Salomon persönlich gehört. Wenn ich Zeit hätte, würde ich nach Fès zurückfliegen und Mr   Barkhiya fragen. Aber ich habe keine Zeit. Sie müssen meinem Neffen auf der Stelle folgen, Groanin.«
    »Können Sie es nicht mit Dschinnkraft machen?«, schlug Groanin vor. »Schnippeln Sie ihn einfach in der Mitte durch wie mit einem Laser.«
    »Ich will ihn nicht ›durchschnippeln‹, wie Sie so schön sagen«, meinte Nimrod. »Hier geht es auch um solche Nebensächlichkeiten wie Respekt. Der Gebrauch meiner Kräfte könnte die uralten Mächte in den Seidenfasern des Teppichs beleidigen.« Nimrod schüttelte den Kopf. »Nein, meine Dschinnkraft an diesem Teppich anzuwenden, ist

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