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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Meter von dort entfernt lag, wo sich Mr   Rakshasas’ Rudel aufhielt.
    Gleich nach der Landung errichtete John aus der Ausrüstung, die er sich beschafft hatte, kurz bevor ihn seine Dschinnkräfte in der Kälte endgültig im Stich ließen, in aller Eile ein Lager. Genau aus diesem Grund gehörte zu Johns Lager auch eine indianische Schwitzhütte.
    »Jetzt sind wir auf uns gestellt«, erklärte er, als er für sich und den Jinx das Abendessen zubereitete.
    »Wie meinst du das?«, fragte Zagreus.
    »Ich meine, dass Dschinnkraft bei Kälte nicht funktioniert. Jedenfalls nicht bei mir. Ich bin noch ein junger Dschinn, musst du wissen. Und die Kraft in mir braucht eine Weile, um zu reifen und sich richtig aufzuheizen. Dschinn sind aus Feuer gemacht, und je kälter es wird, desto weniger Dschinnkraft habe ich. Deshalb habe ich die Schwitzhütte gebaut. Für den Fall, dass ich mich schnell aufwärmen muss.«
    »Und was ist mit dem fliegenden Teppich?«
    »Das ist bloß ein Teppich, nichts Lebendiges«, sagte John. »Soweit ich weiß, funktioniert er immer, egal wie kalt es wird.«
    Zagreus zuckte die Schultern. »So kalt ist es gar nicht.«
    »Finde ich schon.«
    »Wir können also trotzdem jederzeit fort?«, fragte Zagreus.
    »Ja.« John grinste den Jinx an. »Keine Sorge. Wir bleiben nur so lange hier, bis ich Mr   Rakshasas gefunden habe. Jetzt wird es dunkel. Also suchen wir gleich morgen früh nach ihm. Er wird mir sagen, wie ich am besten mit dem umgehe, was Mr   Burton mir in seinem Tintenfleck gezeigt hat. Sobald ich mit ihm geredet habe, verschwinden wir von hier. Versprochen.« John lächelte freudlos. »Mann, für dich muss es hier grauenhaft sein.«
    »Im Gegenteil«, sagte Zagreus. »Es ist komisch, weißt du, aber ich fühle mich hier irgendwie zu Hause. Hier ist es wunderwunderschön.«
    »Du überraschst mich.«
    »
Du
bist überrascht? Was glaubst du, wie es
mir
geht?« Zagreus sah sich an. »Da ist noch etwas. Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber meine Haare scheinen länger und dunkler zu werden.«
    »He, du hast recht«, sagte John. »Und nicht nur das, du wirst auch größer.«
    »Ja, vielleicht«, sagte Zagreus.
    »Nicht nur vielleicht. Sieh dir nur deine Füße an.«
    Zagreus sah auf seine Füße und nickte. John hatte recht, daran war nicht zu rütteln. Seine Füße sahen riesig aus. »Oh ja, es stimmt«, räumte er ein. »Ist mir gar nicht aufgefallen.«
    »Das kenne ich«, sagte John. »Ich weiß auch nicht, aber jedes Mal, wenn meine Mutter mit mir Schuhe kaufen geht, sind meine Füße wieder eine Nummer größer geworden. Und ich merke dann, dass es mir gar nicht aufgefallen ist. Deine Füße sehen aus, als wären sie doppelt so lang geworden.«
    »Du willst doch nicht etwa sagen, dass ich kein Unglücksbringer mehr bin?«, hakte Zagreus nach. »Dass ich dabei bin, mich ganz von einem Griechen in einen Affen zu verwandeln?«
    »Das ist kein allzu großer Schritt«, meinte John. »Ich war in Griechenland mal am Strand. Manche Männer dort sind so behaart, dass sie sowieso wie Affen aussehen.«
    »Sehr witzig.«
    »Ob es eine Verwandlung ist, weiß ich nicht«, sagte John. »Schließlich kannst du immer noch sprechen, und ich kenne nicht viele Affen, die Englisch können. Oder Griechisch.«
    »Stimmt«, sagte Zagreus. »Trotzdem scheint das alles passiert zu sein, seit wir hier im Yellowstone-Park angekommen sind.«
    »Auch wieder wahr«, sagte John. »Hier hast du einen Kaffee.«
    Als sie mit dem Abendessen fertig waren, gingen sie schlafen.
    Zagreus tat kaum ein Auge zu. Zum einen hatte er das Gefühl, im Zelt zu ersticken, zum anderen hatte er einen sehr lebhaften Traum. Und als sie am nächsten Morgen in aller Frühe aus dem Zelt krochen, war klar, dass Zagreus während der Nacht weitergewachsen war.
    »Heiliges Kanonenrohr, sieh dich nur an«, sagte John.
    »Was meinst du damit?«, fragte Zagreus.
    »Na, sieh dich nur mal an, Kerl.«
    »Ich bin noch dunkler geworden, das stimmt. Und meine Füße sind noch größer. Na und?«
    »Nicht nur deine Füße, Dummie. Steh mal auf.«
    Zagreus erhob sich, und es war nicht zu übersehen, dass er jetzt um die zwei Meter groß war, das zottelige Fell eines Schottischen Hochlandrindes hatte und unglaublich starke Arme.
    »Außerdem ist dein Kopf ganz spitz geworden und hat einen richtigen Kamm«, sagte John. »Wie der Scheitelkamm eines Gorillamännchens.«
    »Wow, du hast recht. Ich bin riesig. Ich habe die ganze Nacht geträumt, dass ich

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