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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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begriff, dass er den Bigfoot vertrieben hatte, denn inzwischen hegte er kaum noch einen Zweifel daran, dass es sich darum handelte. Er kehrte zu seinem Lager zurück und sein Herz dröhnte immer noch wie Füße auf einem superschnellen Laufband.
    »Teufel auch!«, keuchte er. »Was für ein Schreck! Was für ein Schreck, sage ich!« Voller Stolz darüber, den Bigfoot vertrieben zu haben, brüllte Groanin diesem hinterher: »Jetzt weiß ich, warum das hier Yellowstone heißt! Mit gelbem Stein hat das nichts zu tun. Aber die, die so blöd sind, hier zu leben, stammen noch aus der Steinzeit. Hier laufen noch welche aus der Steinzeit rum, sage ich.«
    Mit einem nervösen Kichern wollte er gerade ins Zelt zurückkehren, als er im Schnee einen riesigen menschlichen Fußabdruck entdeckte. Den Abdruck eines nackten Fußes, der etwa vierzig Zentimeter groß sein mochte.
    »Donnerwetter!«, staunte er. »Der stammt wirklich von einem Bigfoot.«
    Im Zelt schlüpfte er wieder in seinen Schlafsack und kehrte, da er nun hellwach und noch ziemlich aufgewühlt war, zum neunten Kapitel von
David Copperfield
zurück. Diesmal kam Groanin bis zum zwölften Kapitel, in dem David einen großen Entschluss fasst. Dann fielen Groanin die Augendeckel zu.
    »Es geht doch nichts über ein paar Seiten
David Copperfield
, wenn man im Bett zur Ruhe kommen will«, sagte er sich und griff zur Lampe, als er abermals ein dumpfes Knurren hörte. Und weil er annahm, dass der Bigfoot zurückgekommen war, verfluchte er dessen Dreistigkeit und kroch aus dem Zelt, um das Geschöpf abermals zu vertreiben. Sobald er draußen war, schwenkte er die Lampe durch die Luft und stieß ein lautes Gebrüll aus, wobei er damit rechnete, das affenartige Geschöpf zwischen die Bäume flüchten zu sehen. Stattdessen fand er sich einem riesigen Grizzlybären gegenüber. Bären kümmert es nicht, wenn sie angeschrien werden, schon gar nicht, wenn sie gerade dabei sind, Bratfett aus einer Pfanne zu lecken. Zudem kommt es selten vor, dass ein Grizzly jemandem das Feld überlässt, außer vielleicht einem Kampfpanzer oder einem anderen Grizzly. Und mit Sicherheit gibt es keinen Beleg dafür, dass jemals einer vor einem englischen Butler im Pelzmantel geflüchtet wäre.
    Der Bär erhob sich auf die Hinterbeine zu einer Höhe von etwa drei Metern und stieß ein furchterregendes Brüllen aus, das zehn bis fünfzehn Sekunden lang andauerte. Noch bevor er fertig war, rannte Groanin bereits um sein Leben, was, wie jeder Bärenexperte bestätigen wird, ein ebenso großer Fehler ist, wie einen Bären anzubrüllen. Bären können wesentlich schneller laufen als Menschen und mit Sicherheit schneller als ein dicker englischer Butler.

Was mit John und Zagreus geschah

    Es wäre verständlich, wenn man es für unmöglich halten würde, unter all den Wölfen im Yellowstone-Nationalpark einen ganz bestimmten herauszufinden. In Wirklichkeit leben dort jedoch nur einhundertvierundzwanzig Wölfe, wie John herausfand, als er sich an Bord des fliegenden Teppichs aus Marokko mehrere Bücher zu diesem Thema herbeiwünschte. Da er sich auch gewünscht hatte, die Fähigkeit des Schnelllesens zu besitzen, von der ihm Philippa zwar schon erzählt, deren Nutzen er bisher aber nie eingesehen hatte, weil er einfach nicht gern las, überflog John in Windeseile alles, was es über Wölfe und ihre Gewohnheiten zu wissen gibt. Als er und Zagreus im Yellowstone-Park eintrafen, war der Junge bereits eine Art Experte in Sachen
Canis Lupus
, kurz gesagt, wusste er also eine ganze Menge über Wölfe und ihr Verhalten. Außerdem hatte er ein gehöriges Maß an Dschinnkraft investiert, um einen Teil seines neuen Wissens in die Praxis umzusetzen.
    Als Erstes hatte John sich mit aller Kraft gewünscht, das Bild des heulenden Wolfes noch einmal zu sehen und zu hören, das ihm in Mr   Burtons Tintenfleck erschienen war. Da er das Tintenfleckbild nur sehr vage in Erinnerung hatte, wünschte er sich, es diesmal größer und deutlicher zu sehen, um es ganz genau betrachten zu können.
    Auf diese Weise konnte John einige unverwechselbare geografische Merkmale der Parkregion ausmachen, in der Mr   Rakshasas und sein Wolfsrudel jetzt lebten. Er wusste bereits, wo die zwölf Wolfsrudel im Yellowstone-Park zu finden waren. Daher musste er die zwölf Gebiete nur noch mit den geografischen Merkmalen des Bildes vergleichen, das er jetzt klarer im Kopf hatte, um seinen Teppich zu einer Stelle zu steuern, die nur wenige Hundert

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