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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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unterhalten konnten. Rakshasas, der Wolf, wusste zwar noch vieles von dem, was er einmal gewesen war, doch er besaß nicht das kleinste bisschen Dschinnkraft mehr, noch war er länger in der Lage, zu transsubstantieren oder die Gestalt eines Geistes anzunehmen.
    Im Grunde hatte der Wolf Rakshasas John in seiner menschlichen Gestalt kaum wiedererkannt, als dieser sich ihm das erste Mal genähert hatte. Die Erinnerungen an sein Leben als Dschinn waren im Unterbewusstsein des Wolfes weggeschlossen wie der Inhalt einer Festplatte auf einem sehr alten Computer.
    Sobald er dazu in der Lage war, verließ Johns Geist seinen eigenen, halb gegarten Körper und glitt in den des Wolfes, der sofort hinausging, weil es ihm in der Schwitzhütte zu heiß wurde.
    Rakshasas sah zu, wie Zagreus Groanin in den Schnee legte, und leckte sich die Lippen beim Anblick von so viel frischem Blut.
    »Himmel, Sie sind wirklich ein Wolf«, sagte John, der schockiert feststellte, dass ein Teil von Rakshasas Groanin als mögliche Mahlzeit betrachtete.
    »Das bin ich«, sagte Rakshasas. »Und ich werde mich nicht dafür entschuldigen, John. Ein Hund ist seinem Herrn immer so lange treu ergeben, bis eine Katze vorbeikommt.«
    »Ja, natürlich, tut mir leid.«
    »Ich habe mich an vieles erinnert, seit du das letzte Mal in meinem Geist warst, John«, sagte Rakshasas. »Was haben wir für Abenteuer erlebt! Das waren tolle Zeiten, was? Und es werden sicher noch mehr kommen, jetzt, wo du mich wiedergefunden hast. Natürlich werde ich von jetzt an ein Wolf sein. Was gar nicht so schlecht ist. Um ehrlich zu sein, bin ich erleichtert, diese ganze Dschinnkraft los zu sein. Es war eine solche Verantwortung. Mehr, als jeder klare Verstand verkraften kann, finde ich.«
    »Ich will nicht unhöflich sein«, sagte John. »Aber ich habe dafür wirklich keine Zeit. Ich muss meine Dschinnkraft wiederbekommen, damit ich eine Trage und Verbände besorgen und Mr   Groanin schleunigst ins Krankenhaus bringen kann.«
    Mr   Rakshasas legte sich neben den bewusstlosen englischen Butler.
    »Ihm ist nicht mehr zu helfen«, sagte Rakshasas. »Zumindest gibt es nichts, was die medizinische Wissenschaft für ihn tun kann. Glaube mir, John, für Groanin kommt jede ärztliche Hilfe zu spät.«
    »Was?« Johns Geist war entsetzt. »Wie meinen Sie das? Wollen Sie damit sagen, dass er stirbt? Nein. Das darf nicht sein. Das lasse ich nicht zu.«
    »Still, still«, sagte Rakshasas. »Er ist nicht tot, er schläft auchnicht – er ist erwacht vom Traum des Lebens. Wir sind es, die, vom Traumessturm bedroht, mit Wahngespinsten im ziellosen Streit.«
    »Was?« John seufzte. »Können Sie sich bitte klar ausdrücken? Sie waren schon immer, na ja, schwer zu verstehen.«
    »So klingt die Weisheit in den Ohren derjenigen, die keine besitzen.«
    »Und was bedeutet das, was Sie gesagt haben?«
    »Das war nur ein wenig Dichtkunst von Percy Shelley«, sagte Rakshasas.
    »Ein Gedicht! Zu diesem Zeitpunkt? Sind Sie verrückt?«
    »War ein kluger Kopf, dieser Percy Shelley. Das kannst du mir glauben. Ein sehr kluger Kopf. Mehr als man erwarten würde, wenn man bedenkt, wie früh er gestorben ist. Er war gerade mal dreißig. Von ihm stammt das Gedicht, das dir und Philippa immer so gut gefallen hat:
Ozymandias
. Aber ich schweife ab. Hast du schon vom Purgatorium gehört, John?«
    »Natürlich, aber ich weiß nicht, wo oder was es ist.«
    »Das Purgatorium ist ein geistiger Zustand oder auch Prozess, der die Seelen von sterbenden Menschen auf den Himmel vorbereitet. Es ist eine Art Wartezimmer der Seelen, bis diese rein genug sind, um in den Himmel zu kommen. Das Gleiche gilt auch für den Tod. Es gibt eine Art Wartezimmer zwischen Leben und Tod, in dem eine Seele zurückgehalten werden kann, wenn man so will. Dort befindet sich Groanin im Augenblick. Zumindest für eine Weile.«
    »Und wie lange kann sie zurückgehalten werden?«, fragte John drängend.
    »Oh, fast unbegrenzt. Wenn die Bedingungen stimmen. Und wie es der Zufall will, stimmen sie. Hier, meine ich.«
    »Was sind das für Bedingungen?«, fragte John.
    »Extreme Kälte. Eis und Schnee.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass wir Groanin einfrieren sollen, bis ich ärztliche Hilfe holen kann?«
    »Ja. Aber vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Ein Arzt kann für Mr   Groanin nichts mehr tun, John.«
    »Woher wissen Sie das? Nehmen Sie es mir nicht übel, aber Sie sind doch nur ein Wolf.«
    »Instinkt, John. Glaube mir, ein

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