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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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schwindelig.
    »Und du bist sicher, dass man in dieser Höhe noch Luft bekommt?«, fragte er Philippa. Er sah blass und elend aus und seine Hände zitterten.
    »Man kann bis zu einer Höhe von sechstausend Metern ganz gut atmen. Danach wird die Luft ziemlich dünn und Sie müssen eine Maske tragen.«
    »Damit die Götter uns nicht erkennen und für die Dreistigkeit, uns bis zu ihnen vorzuwagen, auf die Erde schmettern?«, fragte er.
    »Äh, nein«, sagte Philippa. »Das ist eine Maske, die Ihnen beim Atmen hilft.«
    Mr   Swaraswati atmete tief durch und fragte sich, ob es nicht besser wäre, einfach bis zum Ende des Fluges die Luft anzuhalten. »Ich verstehe. Mit welcher Geschwindigkeit werden wir reisen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Philippa. »Um die vier- bis fünfhundert Stundenkilometer?«
    »Wie ist das möglich?«, fragte Mr   Swaraswati ungläubig. »Bei einer solchen Geschwindigkeit würde ein Mensch doch sicher auf die entsetzlichste Art und Weise sterben. Der Kopf würde ihm davonfliegen und das Fleisch von den Knochen gerissen, die Augen aus dem Kopf gequetscht und die Lunge aus der Brust gesaugt werden.«
    »Nein, nein«, sagte Philippa leichthin. »Im Weltraum haben Menschen schon Geschwindigkeiten von bis zu dreißigtausend Stundenkilometern erreicht.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich.« Philippa lächelte. »Fragen Sie My. Sie ist mit mir nach Yorkshire geflogen. Von Marokko.«
    »Ja, das ist richtig«, sagte My. »Und ich habe es überlebt. Sie müssen sich keine Sorgen machen, Mr   Swaraswati, das versichere ich Ihnen.«
    Mr   Swaraswati nickte düster. »Ich verstehe«, sagte er nachdenklich. »Das ist sehr beruhigend. Und wenn wir vom fliegenden Teppich hinunterfallen, werden wir auch nicht sterben?«
    »Äh, nein«, sagte Philippa. »Das ist nicht ganz richtig. Ein Sturz aus unserer Reisehöhe wäre höchstwahrscheinlich tödlich. In der Beziehung hat sich nicht viel verändert, fürchte ich.«
    »Dann fürchte ich mich auch«, sagte Mr   Swaraswati.
    »Aber der Teppich ist ziemlich groß«, meinte Philippa. »Und diese Sorte liegt hart und flach in der Luft. Wenn Sie sich also von den Rändern fernhalten und nicht herumlaufen, sind Sie absolut sicher.«
    »Absolut sicher«, sagte My, die dringend nach London zurückwollte, vor allem jetzt, wo es angefangen hatte zu regnen.
    Als sie Mr   Swaraswati endlich überzeugt hatten, dass er einen Flug auf dem Teppich überleben würde, machte sich Philippa bereit zu starten.
    »DERHIBBELIGEJOEAUSMEXIKOFIELVOMPFERDBEIM-RODEOSTANDWIEDERAUFSETZTSICHWIEDERDRAUF-ACHDUSCHRECKWARDIEHOSEWEGVOMHIBBELIGEN-JOEAUSMEXIKO!«
    Sobald sie ihr neues Fokuswort ausgesprochen hatte, was geschlageneacht Sekunden dauerte, erhob sich der fliegende Teppich in die Luft. Er blieb hart wie ein Holzboden, doch obwohl sie vom Wind verschont blieben, vermochte Philippa kaum etwas gegen den Regen auszurichten, außer My und Mr   Swaraswati per Dschinnkraft mit Regenschirmen auszustatten und zu versuchen, den Teppich über die Wolken zu steuern. Kaum waren sie in eine Regenwolke eingedrungen, stellte Philippa fest, dass diese ungeheuer hoch und breit war, und es dauerte nicht lange, bis der Teppich und seine drei Passagiere von heftigen Turbulenzen hin und her geschüttelt wurden.
    »Tut mir leid«, sagte Philippa zu My und Mr   Swaraswati. »Das sind nur ein paar Turbulenzen. Ich will versuchen, uns so bald wie möglich über die Wolke zu bringen und eine ruhigere Luftschicht zu finden.«
    »Meine Güte«, sagte My, als der Teppich in ein Luftloch sackte, was sich anfühlte wie ein Erdbeben. »Eine ganz schöne Achterbahnfahrt, was? Ups! Als würden wir in einem Fass die Niagarafälle hinunterstürzen.«
    Mys Beschreibung traf den Nagel auf den Kopf. Im einen Moment sackte der Teppich mehr als hundert Meter ab, und im nächsten wurden sie von einem weiteren Luftloch aufgehalten, dass es rumste, als wären sie durch ein riesiges Schlagloch gefahren.
    »Oh Gott«, sagte Mr   Swaraswati, wischte sich den Regen aus dem Gesicht und wrang seinen Bart aus. Dann begann er zu beten, und zwar so schnell, dass ihm die Bernsteinperlen seiner Gebetskette durch die schwieligen Hände glitten, als zähle er in Wirklichkeit die einzelnen Luftlöcher, die dem fliegenden Teppich zusetzten. »Ich glaube«, sagte er nicht ganz zu Unrecht, »ich habe entsetzliche Angst vorm Fliegen.«
    Philippa konzentrierte sich darauf, den Teppich noch höher steigen zu lassen, doch die dichte graue Wolke, ein

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