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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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das Glück der Welt gewendet hat?«
    »Es würde einiges erklären«, sagte Nimrod. »Der Besitz eines oder mehrerer bislang nicht enthüllter Geheimnisse des Universums wäre genau die Art von Macht, nach der es einen Dschinn wie ihn gelüstet. Ich vermute, dass er die Einstein-Papiere haben wollte, weil er darin einen Hinweis vermutet, wie er einen der fünf verbliebenen Fakire finden kann.«
    »Aber er ist ein mächtiger Dschinn«, sagte Mr   Burton.
    »Das ist er«, bestätigte Nimrod. »Sehr mächtig.«
    »Was will er dann mit menschlichem Wissen?«
    »Wissen ist Wissen«, sagte Nimrod. »Ob es von Menschen stammt oder von Dschinn. Und Physik ist Physik. Wenn es ein weiteres Geheimnis des Universums gibt, das ebenso wichtig und bedeutungsvoll ist wie E = mc², dann würde Jirjis dieses Wissen mit Sicherheit haben wollen. Um eine Waffe zu bauen möglicherweise. Oder um noch mächtiger zu werden. Wer weiß schon, was in einem derart verdrehten Geist vorgeht?«
    »Ich hatte ganz vergessen, wie viel Verderbtheit es auf der Welt gibt«, sagte Mr   Burton.
    Als sie im Garten seines Hauses in Kensington Gardens landeten, musterte Nimrod besorgt den fliegenden Teppich, der bereits auf dem Rasen lag – kleiner, als er ihn in Erinnerung hatte, und an den Rändern versengt. Voller Sorge, dass Philippa oder John – wem der fliegende Teppich gehörte, wusste er nicht – etwas zugestoßen sein könnte, eilte er durch die Hintertür ins Haus.
    Philippa saß mit einer Tasse Kaffee in der Hand in der Küche. Als sie ihren Onkel erblickte, stand sie auf und sah ihm nervös entgegen.
    »Es war nicht meine Schuld«, sagte sie. »Ich konnte nichts dafür, weil da ein schrecklicher Sturm war, und der fliegende Teppich wurde vom Blitz getroffen und entzweigerissen. Dann wurden wir in einer dicken Wolke getrennt, und ich bin stundenlang herumgeflogen und habe nach ihnen gesucht, und My hat ein Gedicht aufgesagt, damit ich in etwa abschätzen kann, wo sie sind. Aber es hat alles nichts genützt, weil ich in der Wolke nichts sehen konnte, und sie und Mr   Swaraswati können genauso gut noch dort oben sein, denn hier sind sie nicht, wie ich gehofft hatte. Ich wusste einfach nicht, was ich machen soll, deshalb bin ich hierher zurückgekommen, aber sie waren nicht da, und jetzt bist du da zum Glück, wir müssen nämlich sofort zurück und sie suchen, obwohl ich hundemüde bin und mich einfach nur ins Bett legen und tausend Jahre schlafen will.«
    Philippa setzte sich und sah todunglücklich aus.
    »Wer ist Mr   Swarasowieso?«, fragte Nimrod.
    »Mr   Swaraswati ist der Fakir«, sagte Philippa. »Der echte Fakir. Einer von denen, die vom Tirthankar von Faizabad eines der Geheimnisse des Universums anvertraut bekamen. Keiner von den Bettelfakiren. Mit denen musste ich auch fertigwerden. Es waren zwei. Sie waren wirklich unfreundlich und ich musste sie in Wellensittiche verwandeln. Aber dann wurden sie von zwei Frettchen gefressen. Was mir ziemlich an die Nieren gegangen ist.« Philippa schluckte schwer. »Sehr sogar, weil es bedeutet, dass sie tot sind. Und daran bin ich schuld, nicht? Darüber bin ich wirklich nicht besonders glücklich. Ich meine, ich fange langsam an, meine Mutter zu verstehen, Onkel Nimrod.«
    Philippa stiegen die Tränen in die Augen. Sie nahm ihre Brille ab und blinzelte mehrmals, um nicht loszuheulen.
    Nimrod reichte ihr ein Taschentuch.
    »Du hast ihn mit einem der letzten großen Geheimnisse des Universums allein auf einer Wolke zurückgelassen?«, fragte Mr   Burton.
    »Und mit My«, sagte Philippa. »Er ist nicht allein. My ist bei ihm.« Sie gab Nimrod das Taschentuch zurück.
    »Oh, na dann ist ja alles in Ordnung«, sagte Mr   Burton.
    »Sparen Sie sich das.« Nimrod schnalzte laut mit der Zunge. »Wellensittiche, sagst du?«
    »Ja.«
    »Schade«, sagte Nimrod. »Es wäre hilfreich gewesen, sie zu befragen.«
    »Oh, das habe ich getan«, sagte Philippa. »Sie haben mir erzählt, dass sie für einen Scheich in Khartoum arbeiten. Einen Mann namens   …«
    »Jirjis ibn Rajmus«, sagte Nimrod.
    »Stimmt. Woher weißt du das?«
    Nimrod schüttelte den Kopf. »Unwichtig. Wir müssen den Fakir finden, bevor es jemand anders tut.« Er zeigte in den Garten. »Kommt«, sagte er. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Ein fliegender Teppich ohne einen lenkenden Verstand kann sonst wo landen. Je nachdem, wie der Wind weht. Zu unserem Glück vermag ein Teppich dem anderen zu folgen, wenn man es ihm richtig

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