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Die Kinder des Kapitän Grant

Die Kinder des Kapitän Grant

Titel: Die Kinder des Kapitän Grant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Häfen, Kathedralen, Banken, Docks, botanischen Gärten, Museen, Acclimatisationsgesellschaften, Zeitungen, Wohlthätigkeitsanstalten, philosophischen Instituten, Freimaurerlogen, Theatern und Palästen – so gut wie in London oder Paris. Und wenn mein Gedächtniß mir treu ist, so werden dort im Jahre 1865, vielleicht eben jetzt, die industriellen Producte des ganzen Erdtheils ausgestellt.
    – Wie! Ungeachtet des Krieges mit den Eingeborenen? frug Lady Helena.
    – Die Engländer, Madame, führen Kriege und veranstalten doch zu gleicher Zeit Ausstellungen, erwiderte Paganel. Das stört sie nicht. Ja sie bauen sogar Eisenbahnen unter dem Gewehrfeuer der Neu-Seeländer. In der Provinz Auckland durchschneiden die Bahnen von Druri und Mere-Mere die von den Aufständischen besetzten Hauptpunkte. Ich wollte wetten, daß die Arbeiter von der Locomotive aus schießen.
    – Aber wie steht es jetzt mit diesem endlosen Kriege? frug John Mangles.
    – Es sind nun fast sechs Monate, daß wir Europa verlassen haben, erwiderte Paganel, ich kann also nicht wissen, was sich seit unserer Abreise ereignet hat, einige Thatsachen ausgenommen, welche ich in den Journalen von Maryboroug und Seymour während unserer Ueberfahrt nach Australien gelesen habe. In jener Zeit aber war der Kampf auf der Insel Ika-na-Maoui heftig entbrannt.
    – Und wann hat dieser Kampf begonnen? frug Mary Grant.
    – Sie wollen sagen ›wieder begonnen‹, meine liebe Miß, erwiderte Paganel, denn die erste Erhebung fand im Jahre 1845 statt.
    Jetzt datirt er seit Ende 1860. Aber lange vorher bereiteten sich die Maoris darauf vor, das Joch der englischen Herrschaft abzuschütteln. Die nationale Partei der Eingeborenen entfaltete eine lebhafte Thätigkeit, um die Wahl eines Chefs aus dem Stamme der Maoris herbeizuführen. Sie wollte aus dem alten Potatau einen König, und aus seinem Dorfe, das zwischen den Flüssen Waikato und Waipa liegt, die Hauptstadt des neuen Reiches machen. Dieser Potatau war ein mehr anmaßender, als kühner Greis, aber er hatte einen energischen und intelligenten Premierminister, der dem Stamme der Ngatihahuas angehörte, welche den Isthmus von Auckland vor der Occupation durch die Engländer bewohnten. Er hieß William Thompson und wurde die Seele dieses Unabhängigkeitskrieges. Er organisirte die maorischen Truppen sehr geschickt. Unter seinem belebenden Einfluß vereinigte ein Chef der Taranakis zu demselben Zwecke die zerstreuten Stämme; ein anderer Chef des Waikatogebietes formirte die vereinigte Landliga, ein wahres Schutz-und Trutz-Bündniß für das Wohl des Vaterlandes, dazu bestimmt, die Eingeborenen von dem Verkauf ihrer Ländereien an die englische Regierung abzuhalten. Die Verbündeten hielten Gastmähler, wie in den civilisirten Städten, welche das Vorspiel zu einer Revolution gaben. Die britischen Journale begannen die beunruhigenden Symptome zu enthüllen, und die Regierung überwachte sorgsam das Verhalten der ›Landliga‹. Die Wogen des öffentlichen Lebens gingen hoch; die Mine sollte bald springen. Es fehlte allein nur noch der zündende Funke, oder vielmehr die Reibung der beiderseitigen Interessen, um ihn zu erzeugen.
    – Und diese Reibung erfolgte? … fragte Glenarvan.
    – Ja, sie erfolgte im Jahre 1860, erwiderte Paganel, in der Provinz Taranaki, auf der Süd-Westküste von Ika-na-Maoui. Ein Eingeborener besaß sechshundert Acker Land in der Nachbarschaft von New-Plymouth. Er verkaufte sie der englischen Regierung. Aber als die Vermessungsbeamten anlangten, um das verkaufte Terrain aufzunehmen, protestirte der Chef Ringi, und im Monat März errichtete er auf den verkauften Ländereien ein verschanztes Lager. Einige Tage darauf nahm der Oberst Gold dasselbe an der Spitze seiner Truppen, und da war es, wo der zündende Funke des nationalen Krieges hervorsprang.
    – Sind die Maoris zahlreich? frug John Mangles.
    – Ihr Stamm ist seit einem Jahrhundert sehr geschwächt worden, erwiderte der Geograph. Im Jahre 1769 schätzte ihn Cook auf 400,000 Einwohner. Schon 1845 ergab die öffentliche Volkszählung 109,000 weniger. Die sogenannten civilisirenden Blutgemetzel, die Krankheiten und der Branntwein haben das Volk decimirt; aber auf beiden Inseln sind immer noch 90,000 Eingeborener, unter denen sich etwa 30,000 Krieger befinden, welche die europäischen Truppen lange Zeit im Schach halten werden.
    – Und hat die Schilderhebung bis jetzt Erfolg gehabt? frug Lady Helena.
    – Ja, Madame, die Engländer selbst

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