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Die Kinder des Teufels (German Edition)

Die Kinder des Teufels (German Edition)

Titel: Die Kinder des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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sich ahnungslos.
    «Ich weiß nicht, von welchem Kind Ihr sprecht und was ich damit zu tun haben soll.»
    «Ich spreche von dem Kind, das unter dem Teufelsstern geboren wurde.»
    «Teufelsstern?» Also doch. Dieser scheinheilige Bruder wollte ihn aufs Glatteis führen. «Bei meiner Seele, ich weiß nichts von einem Teufelsstern.»
    «Der, der vor einigen Wochen über Würzburg erschienen ist. Die ganze Stadt spricht davon. Man nennt ihn auch Teufelsauge . Seltsam, dass Ihr nichts davon wissen wollt.»
    Wahrscheinlich war es doch besser, etwas einzugestehen, von dem jeder wusste.
    «Ach, diesen Stern meint Ihr. Ja, gehört habe ich von ihm, gesehen habe ich ihn allerdings nicht.»
    Crispin ging um Gottfried herum.
    «Ein Kind, das ich dringend sehen möchte, soll in jener Nacht geboren worden sein. Keine Idee, wer von ihm wissen könnte?»
    Gottfried schüttelte den Kopf.
    «Denkt nach, es soll Euer Schaden nicht sein, wenn Ihr mit dem Gesandten des Heiligen Stuhls kooperiert. Es kann sich auf Eure Beurteilung auswirken.»
    Das war natürlich etwas anderes. Gottfried versuchte sich zu erinnern … Nein, da war nichts. Mit Kindern hatte er nichts zu schaffen, mit ihren Müttern vielleicht, wenn sie sich in den Gasthäusern herumtrieben oder auf den Straßen schnelles Glück versprachen. In Drei-Teufels-Namen, wieso fiel ihm nichts ein?
    Ein Kind … Teufelsstern … Teufelsauge.
    Halt, da war etwas. Hatte nicht dieses Schankmädchen von einer Tante gesprochen, einer Hebamme, die von heute auf morgen die Stadt verlassen hatte? Sie sollte irgendwo auf dem Land untergekommen sein. Ein Ordensbruder hatte sie dorthin geschickt, damit sie nicht über ein Kind sprechen konnte, das sie in jener Nacht auf die Welt gebracht hatte. Seltsam war ihm die Geschichte damals schon vorgekommen, darauf gegeben hatte er allerdings nichts. Wieso auch? Was interessierte ihn schon der Bastard irgendeiner Hure?
    «Ja», begann Gottfried, «ich habe von einem Kind gehört, das auf rätselhafte Weise zur Welt gekommen sein soll.»
    Crispin spitzte die Ohren. Antonius erwachte aus seiner Lethargie und eilte an seine Seite.
    «Was habt Ihr über dieses Kind gehört?»
    «Etwas Seltsames … doch sagt mir zuvor, wird mir dies positiv angerechnet werden?»
    «Sicher», erwiderte Antonius. «Nun berichtet, was Euch zu Ohren gekommen ist.»
    Und Gottfried trug eine leicht veränderte Version vor, eine, die ihm besser zu Gesicht stand. Er berichtete von einem Mädchen, das zu ihm in die Beichte gekommen war und ihren Kummer geäußert hatte, dass ihre Tante, eine Hebamme, nach der Geburt eines Kindes überstürzt hatte abreisen müssen. Dies sei auf Anordnung eines Ordensbruders geschehen.
    «Wer ist dieser Bruder?», wollte Antonius wissen.
    «Ich weiß es nicht.»
    «Wer ist die Mutter?»
    Gottfried zuckte die Schultern.
    «Wisst Ihr wenigstens, wer die Amme ist und wo wir sie finden können?»
    «Nein.»
    «Himmel!», platzte es aus Crispin heraus. «Was wisst Ihr denn?»
    Gottfried schreckte vor der Wucht der Frage zurück.
    «Verzeiht, ich …»
    «Schon gut», beruhigte ihn Antonius, «Bruder Crispin meint es nicht so. Er wird sich gleich wieder beruhigen … Aber versucht auch uns zu verstehen. Es ist sehr wichtig, dass wir dieses Kind finden. Wir wollen ihm kein Leid antun, nur sehen, ob es nach dem Willen unseres Herrn Jesus Christus geschaffen ist. Nun überlegt noch einmal in Ruhe, wie können wir diese Amme finden?»
    Gottfrieds Zuversicht kehrte zurück. Aber auch eine Idee, wie er sich unabdingbar machen konnte.
    «Lasst mich mit dem Mädchen sprechen. Sie weiß bestimmt, wo sich ihre Tante aufhält.»
    «Sag uns den Namen des Mädchens und wo wir sie finden», bestimmte Crispin in seiner gewohnt strengen Art.
    «Sie vertraut nur mir. Anderen gegenüber ist sie zurückhaltend, ängstlich und verschlossen.»
    «Spiel nicht mit mir!» Crispin hatte erneut seine Gefühle nicht im Griff. «Sag mir endlich den Namen, bevor ich dich eigenhändig in den Kerker werfe.»
    Gottfried zuckte zusammen. «Nein, Herr. Sie hat zu niemand anderem Vertrauen. Ich kann Euch den Namen besorgen. So glaubt mir doch.»
    Antonius nahm Crispin am Arm, führte ihn weg.
    «Ein Versuch ist es wert», flüsterte er. «Lasst ihn mit dem Mädchen sprechen, alles Weitere werden wir sehen.»
    Wohl war Crispin dabei nicht, sich von einem schäbigen Priester herumkommandieren zu lassen. Aber wenn es nicht anders ging?
    «So sei es», bestimmte er, «gleich morgen

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