Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
Vom Netzwerk:
Gewaltanwendung verzichten.“
    Kaeli lachte hell auf – ihre Augen schillerten fröhlich.
    „Ich glaube, du überschätzt meine Fähigkeiten. Nur ein empfänglicher Geist kann durch die Macht der Stimme untertan gemacht werden, ein solcher bist du ganz sicher nicht.
    Natürlich wäre ich dir bis in alle Ewigkeit in Dankbarkeit verbunden, wenn du dennoch auf feindliche Übergriffe verzichtest.
    Ich garantiere dir, ich bin einem Wesen wie dir gegenüber unbewaffnet ohne die Fähigkeit, auf die Macht des Meeres zurückzugreifen.“
    Zufrieden mit Kaelis Reaktion huschte ein anerkennendes Lächeln über die Züge der Gelehrten.
    „Und dich, junge Dame“, wandte Kaeli sich mit einer liebevollen Miene an Cassia, die von den ihr unverständlichen Vorgängen völlig überrumpelt wirkte. „Bringen wir jetzt sicher nach Hause.
    Es wird vielleicht eine lange Zeit dauern, bis wir uns wiedersehen.“

Kapitel 17
    Kaeli drehte sich auf den Bauch, das Gesicht in beiden Händen abstützend und musterte die düstere Erscheinung ihrer temporären Wegbegleiterin nachdenklich.
    Sie waren die ganze Nacht und den gesamten Morgen in einem halsbrecherischen Tempo über Paxias flache Grassteppe gewandert, deren viele Generationen alter Baumbestand ihr als einzige Orientierungshilfe dienen musste, um den Pfad zur Hauptstadt nicht zu verlieren.
    Viel lieber hätte sie die weisende Sternkonstellation am Horizont in Anspruch genommen. Doch die dichte Wolkendecke, die Paxia von der Unendlichkeit der Galaxie trennte, verhinderte bereits seit geraumer Zeit eine Sternennavigation.
    Eine solche hätte sie wenigstens nicht gezwungen, ihre gesamte Konzentration auf die ziemlich eintönige Landschaft zu richten, um bestimmte Baumanordnungen und Formen zu finden, die. ihre Mutter immer wieder richtungsweisend beschrieben hatte.
    Eine solche hätte ihr die Möglichkeit gegeben, ihr Interesse an der ungeduldig treibenden Wächterin deutlicher zu machen und dieser ein paar mehr Informationen zu entlocken, als sie in einer nebenbei geführten Konversation zu geben bereit war.
    Im Gegensatz zu Saya, die offensichtlich jedes Detail Paxias Natur geradezu besessen in sich aufzusaugen bestrebt war – ihre Versunkenheit und Unansprechbarkeit verrieten es Kaeli zu Genüge – fand sie wenig Gefallen an der Studie unbeweglicher Materie.
    Unbewegliche Materie war etwas, das sie in ihrem Reich nicht kannte.
    Tief im Meer, in ihrer Heimat, existierte keine Starre. Jedes Leben ergab sich den Bewegungen der zahlreichen, labyrinthartigen Strömungen, sogar auf Felsen wuchsen schwingende Korallen und Algen und erweckten diese. Die vielfarbigen Schuppen der fröhlich treibenden Fische, schimmerten reflektierend das an der Wasseroberfläche gebrochene Sonnenlicht und belebten die friedvolle Unterwasserwelt.
    Ihr Reich lag inmitten dieser blauen Schönheit. Und sie hatte bisher jeden Tag mit ausgedehnten Unternehmungen und Erkundungen verbracht, die ein festes Band zwischen ihr und ihrem Herkunftsort geknüpft hatten.
    Und nun war sie hier, versteckt in einem bestellten Getreidefeld, welches zwar Beweis genug für die Richtigkeit ihrer Führung war, aber nur unzureichend Schutz vor den unangenehm grellen Lichtverhältnissen eines wolkenlosen Vormittags bot.
    Sie fühlte sich unendlich müde, ihre Augen brannten, die Hüfte puckerte schmerzhaft und ihre, das Laufen ungewohnte Muskulatur zeigte noch keinerlei Anzeichen, ihre Verkrampfungen endlich zu entspannen.
    Mit einem leisen Durchatmen verdrängte Kaeli die Mischung sehnsüchtiger und negativer Gedanken. Schmerzhaftes Heimweh wollte sie im Keim ersticken, lange bevor sie in einem Strudel aus Selbstmitleid zu versinken drohte.
    Ablenkend richtete sie ihren Fokus wieder auf die unweit von ihr liegende Gelehrte.
    Konnte sie sich auch nicht für das Studium von Gras und Bäumen erwärmen, einer Interaktion mit gleichartigen – nein, eigentlich mit jeder Art Spezies, war sie sicher niemals abgeneigt.
    Entschlossen schob sie ihr Bedürfnis nach Schlaf beiseite, um den Versuch zu wagen ihre steigende Neugier zu stillen.
    „Du bist nicht sehr gesprächig, oder?“
    Eine feststellende Frage schien selbst Kaeli nicht das Optimum ein Gespräch in Gang zu setzen, aber ihr fehlte jede Idee einer Alternative.
    Obwohl sie mehr als die Hälfte ihres gemeinsamen Weges bereits hinter sich hatten und genug Zeit für einen Austausch gehabt hätten, geizte die schweigsame Gelehrte mit ihren Informationen.
    Alles was sie ihr bisher zu

Weitere Kostenlose Bücher