Die Kinder Paxias
ebenfalls in einer Notsituation dorthin verwiesen.“
Ein leises Schmunzeln über Kaelis treffenden Sarkasmus, glitt über die regelmäßigen Züge Sayas und öffnete die unsichtbare Tür zwischen ihnen.
„So falsch wie du meinst, liegst du nicht. Ein unbekanntes Mitglied des Rates kennt die Herrscherin der Dämonen, die ich suche.“
Kaeli lachte leise über die erstaunliche Ähnlichkeit ihrer Anliegen, Resus aufzusuchen.
„Also haben wir beide ein Motiv, welches uns dazu bringen wird, ein Begehr an einen Paxianer zu richten. Und das nicht an irgendeinen, sondern an ein Mitglied des hohen Rates.“
„Mit dem Unterschied, dass du weißt an wen du dich zu wenden hast“, ergänzte Saya bestätigend.
„Ein Treffen mit der Herrscherin der Dämonen strebst du also an. Ich hoffe, du weißt was du tust“, Kaeli suchte in Sayas Miene nach einer Spur Unsicherheit, doch diese schien der Gelehrten fremd. Stattdessen hakte sie nach.
„Erkläre mir deinen Einwand.“
„Ich kenne die Geschichte zu wenig, um mir ein Urteil über dieses spezielle Wesen erlauben zu können“, Kaeli zuckte als Symbol ihrer Ahnungslosigkeit die Schultern. „Gleichzeitig gebe ich gerne zu, dass mir die Vorstellung Furcht einflößend erscheint, dass ein einziges Individuum die Macht des Bösen und der Dämonen in der Hand hält.“
Ihre Einstellung, frei von Vorurteilen, fand offensichtlich den anerkennenden Beifall Sayas. Ohne Aufforderung fuhr sie bereitwillig mit weiteren Erklärungen fort.
„Ich erhoffe Hilfe von ihr.“
„Hilfe? Wie kann ihre Macht dir von Nutzen sein, wenn nicht der Zerstörung gewidmet?“, erstaunt blieb Kaeli einen Moment stehen, um diese Aussage zu verinnerlichen. Sie wusste, sie sollte Misstrauen empfinden, aber dergleichen blieb aus.
Saya hatte bereits eine erhebliche Strecke Vorsprung, sie musste rennen, um sie wieder einzuholen. Dann erhielt sie auch eine korrigierende Antwort, die sie beruhigte und aufwühlte zugleich.
„Ihre Macht ist es nicht, der mein Interesse gilt. Ich brauche entscheidende Informationen, die sich vielleicht in ihrer Kenntnis befinden.
Das ungewöhnliche Verhalten des Meeres und deine Verbannung ist nicht der einzige seltsame Vorgang, der diese Welt erschüttert.“
„Wirklich?“, Kaeli war fassungslos. Mit dieser Offenbarung hatte sie nicht gerechnet.
Eine Laune des Meeres, war ihre mit halbwegs logischen Argumenten zurechtgelegte Begründung für die radikale Verbannung gewesen. Und ihr individueller Machtverlust, verursacht durch ihren Leichtsinn.
Nun deutete Saya Geschehnisse von weitaus erheblicherer Dimension an.
„Wann hast du das letzte Mal die Sterne am Firmament betrachtet?“
Über diese einfache Frage musste Kaeli ernsthaft konzentriert nachdenken.
Zu ihrer eigenen Überraschung, da sie mit Cassia etliche Stunden auf einer Felsenplattform verbracht hatte, um das nächtliche Pulsieren der vertrauten Himmelskörper zu bewundern.
„Ich glaube das war.......
Nein, um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht mehr. Es muss etliche Wochen her sein“, gab sie schließlich ergebnislos auf.
„Deine Beobachtungsgabe lässt zu wünschen übrig, aber mit der Zeitschätzung liegst du recht gut. Die dichte Wolkenschicht, die dein suchender Blick gerade trifft, verdeckt absolute Leere.
Im Sonnensystem dieses Planeten existieren lediglich meine Welt, die Sonne und das Nichts.“
„Wie ist das möglich?!“, rief Kaeli entsetzt.
Sayas Beschreibung fand keine Basis in ihrer Vorstellungskraft. Eine Veränderung dieses Ausmaßes zu akzeptieren, war ihre Fantasie nicht fähig.
„Eben das hoffe ich von der Herrscherin der Dämonen zu erfahren.
Möglicherweise weiß sie, mit was für einer Macht wir es zu tun haben, deren Streben vermutlich der Veränderung Paxias Struktur gilt. Oder sogar der Zerstörung des Kräftegleichgewichtes ihrer Naturreiche.“
„Eine gewagte Theorie, wenn ich auch zugeben muss, dass sie eine gewisse Plausibilität in ihrem Kern enthält.
Aber was ist, wenn diese beiden Ereignisse nur zufällige Ähnlichkeiten haben und in Wirklichkeit durch völlig unterschiedliche Ursachen ausgelöst wurden?“, wandte Kaeli bedächtig ein. Das Schreckensszenario in Sayas Gedankenwelt wollte sie ohne weitere Indizien nicht für sich akzeptieren. Zu folgenschwer war seine Bedeutung.
Zu ihrer Verwunderung, stimmte Saya ihr nickend zu.
„Mit diesem Argument habe ich meine innere Stimme zu Beginn auch zum Schweigen gebracht, als erste Verdachtsmomente in
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