Die Kinder Paxias
passieren.
„Wir müssen durchs Nordtor“, erklärte sie dann rasch Sayas unausgesprochene Zweifel. Mit erzwungener Ruhe erwartete sie das Erreichen der Wächterin an ihrer Seite, bis sie mit ihren Neuigkeiten heraussprudelte.
„Ich hatte Glück einer Gruppe Küchenmädchen zu begegnen, die die Stadthalle vorbereitet hatten. Ich musste sie nicht einmal ansprechen, nur einer kleinen Weile ihrer Unterhaltung lauschen.
Ich erfuhr Nachrichten, die uns beide erleichtern werden.
Zum einen ist der aktuelle Ratsvorsteher seit fast 250 Jahren in seinem Amt – demzufolge handelt es sich eindeutig bei ihm um den Mann, den meine Mutter meint.
Und zum anderen ist heute der erste Tag einer einwöchigen Ratszusammenkunft, was für dich die Anwesenheit aller Mitglieder bedeutet.“
Mit aller Macht unterdrückte Saya einen triumphierenden Ausruf. Was für eine unglaublich positive Schicksalswendung, seit ihrer Rückschläge der Vergangenheit.
Endlich!
So geht es weiter...
... mit Saya, Kaeli, Arn und dem Machtverlust der Naturreiche Paxias.
Blick in den 2. Teil der Tetralogie
[...]
Endlich würde es einmal keinen Zeitverlust geben.
Es galt lediglich eine realistisch ausführbare Möglichkeit zu finden, die sie auf die Spur des Betreffenden brachte.
Dem Ratsmitglied, dem der Aufenthaltsort der Herrscherin der Dämonen bekannt war.
Und diesen musste sie dann auch noch davon überzeugen, ihr diese Information zu überlassen – ungeachtet der zu diesem Zweck erforderlichen Mittel.
Entschlossen verstärkte sie den Druck ihrer Finger um den Stab und machte sich der Existenz ihres, im Rhythmus der Hüftbewegungen wiegenden Messers am Gürtel bewusst.
„Das Haus des Ratsvorstehers sollte auffällig genug sein.
Wie ich in Erfahrung bringen konnte, ist es beim Erbauen mit den Steinen der Mauer an einer Seite verbunden worden und als solches einzigartig“, unterbrach Kaeli den gewaltbereiten Gedankengang Sayas. Ihr überschäumender Mitteilungsdrang ergab sich aus der nahenden Reichweite der schmerzlich ersehnten Zuflucht, die mit dem Versprechen nach Ruhe, Erholung und Heilung ihrer Verletzungen lockte.
Ohne es selbst zu bemerken, beschleunigte sie das Tempo ihrer Schritte.
In ihrer Vorstellung hatte sie sich die Hauptstadt stets mit beachtlicheren Ausmaßen vorgestellt, auch wenn sie wusste, dass Resus lediglich die drittgrößte Stadt der Paxianer und wesentlich kleiner als ihre eigene Heimat war.
Es war ihre Zentralität, die ihr den Titel verlieh. Die Tatsache, dass sie von allen Teilen der Welt leicht zu erreichen war. Nicht ihre Einwohnerzahl, die die tausend wahrscheinlich nicht einmal füllte.
Viel zu besichtigen würde es also nicht geben, dafür aber vereinfachte und beschleunigte es ihnen die viertel Umrundung.
Sayas abruptes Verharren war der Beweis.
„Ich denke, wir haben es gefunden.“
Kaeli folgte dem erhobenen Gesicht der Gelehrten.
Unmittelbar über dem massiven Steinwall, erstreckte sich ein weitläufiges schwarz geschindeltes Spitzdach mit großen lichflutenden Bleiglasfenstern.
In beiden erwachte bei diesem Anblick die Neugierde, wie das Gebäude von vorne aussah.
Ihre Erwartungen und Vorstellungen sollten mehr als bestätigt – übertroffen – werden.
Direkt neben dem Nordtor befand sich eine schmiedeeiserne Pforte, die in einen weitläufigen, umzäunten, wild wachsenden Garten führte.
Beeindruckt betraten die Reisegefährtinnen einen gewundenen, mit verschiedenen Farnen gesäumten Kiesweg, der sie mehr und mehr von der groben Mauer zu ihrer Rechten, zu der erhöhten Veranda des massiven Steinhauses führte, welches wie angekündigt, an der Seite mit der Stadtmauer eine Einheit bildete.
Kaeli hielt einen Augenblick inne, um den alten Baumbestand, der einem kleinen Wald glich, zu bewundern. Eine Art Lichtung war in diesen eingelassen, den ein wunderschöner Pavillon aus unbehandeltem Waldholz zierte.
Auch Sayas erstaunte Aufmerksamkeit galt für wenige Momente dem künstlich angelegten Bachlauf, der in einem mit Seeblüten bewachsenen Naturteich mündete. Eine sorgfältig gestaltete Steinbank inmitten einer Wildblumenwiese stand nah genug, von ihr aus die Aussicht auf diesen genießen zu können.
Zu ihrem Bedauern war der Rest des Gartens an der Rückseite des Gebäudes nicht weiter einsehbar, und sie konzentrierten ihren Fokus wieder auf das stattliche Wohnhaus.
Auch dieses überraschte in seinem Erscheinungsbild.
Hatte die an der Außenmauer sichtbare
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