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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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Gastgeber.
    Das würde Iain keinesfalls zulassen.
    Lianna verließ diesen unerfreulichen Gedankengang noch vor ihm und schloss ihren Bericht mit einer interessiert fragenden Miene Richtung der nächtlichen Abgesandten ab.
    „Auch an Eurem Volk kann diese Katastrophe nicht spurlos vorübergegangen sein. Diese seltsame Dunkelheit erinnerte sehr an einen beginnenden Nachteinbruch. Oder irre ich mich?“
    „Aber im Gegensatz zum Volk des Windes konnten wir uns erfolgreich dagegen wehren“, entgegnete Nandini nicht ohne Triumph.
    Iains Reaktion auf diese Worte brachte nicht nur seine Schwägerin aus dem Gleichgewicht. Auch Nandini kostete es offensichtlich große Willenskraft, seinem seltsamen Blick standzuhalten, der eindeutig ihrer Antwort galt.
    Er war aufgesprungen und hatte sein Knie dicht neben sie auf die schmale Lehne platziert, sein Gesicht dicht an ihrem, dass sie die bedrohlichen, schwarzgrauen Wolken in seiner Iris zu einem Unwetter verdunkeln sah.
    „Erscheint es Euch nicht seltsam, die eigenen Mächte als Feind ansehen zu müssen derer es sich zu erwehren gilt?“
    „Diese Frage stellte sich in unserer Lage nicht. Wir waren gezwungen gewesen schnell zu handeln“, ihre Erwiderung erfolgte schnell und kalt, doch Iain erkannte die Unsicherheit im bläulichen Flackern ihrer Haut, die sich gewohnheitsgemäß bei Bedrohungen zu verdunkeln suchte. Allerdings war seine Beteiligung an ihrem nun folgenden Kampf gegen die eigentlich für sie natürlichen Körperreaktionen nicht unerheblich. Es übte einen seltsamen Reiz auf ihn aus, ihre augenblickliche Situation auf die Spitze zu treiben, sie aus der Reserve zu zwingen.
    Sein Atem streifte ihr Gesicht, während er sich so nah an sie drängte, dass sie nur noch ihn wahrnehmen konnte.
    „Und wie ist es jetzt? Es sind Tage vergangen, genug Zeit zum Nachdenken, zu viel Zeit zum Verdrängen.“
    Sie verlor.
    Nur ein Moment, ein Augenblinzeln, und Nandinis Haut verschmolz übergangslos mit der glänzenden Seide ihres Kleides, ließ einzig das Weiß ihrer Augen als Lichtpunkt zurück.
    Ihr Entsetzen über ihre mangelnde Konzentration und die Fähigkeit Iains, sie mit zwei forschenden Fragen aus ihrem Rhythmus zu bringen, ließen ihn verhalten aber nicht respektlos lächeln. In seine Augen kehrte das gewohnte, strahlende Blau zurück. Er hob seine Hand an ihre Wange und strich federleicht mit zwei Fingern über samtweiche Haut.
    Diese Berührung blieb nicht wirkungslos auf die junge Frau, ihre Augen weiteten sich. Zum einen voller Erstaunen über Iains Aktion, der ihr sonst eher unverbindlich distanziert gegenübergestanden hatte und zum anderen physisch empfänglich für den sinnlichen Beiklang, eine prickelnde Spur als Hinterlassenschaft auf ihrer Wange, während sie noch immer mit der Farbgebung ihres Körpers rang – bestrebt, ihrer höflichen Anpassung an die Gastgeber gerecht zu werden.
    Und endlich – endlich machten sich erste Fortschritte bemerkbar. Die Intensität des fast schwarz wirkenden Blaus wich langsam der, für andersartige Augen ansprechenderen Blässe, der jeder weitere Farbschimmer fremd war.
    Doch auch hier sorgte Iain für Unruhe.
    Sein Gesicht näherte sich ihrem genug, dass sie seinen warmen Atem an ihren Lippen spüren konnte. Tiefblaue Augen paralysierten jeden Reflex zurückzuweichen. Unter seiner Hand verstärkte sich das rasende Puckern ihrer Halsschlagader, machte ihr noch mehr als ihr klopfendes Herz seine männlich virile Aura bewusst und ihre Schwäche für eben diese.
    „Nicht, Nandini. Versteckt nicht Eure nächtliche Schönheit. Tragt sie mit Stolz.“
    Es war mehr ein Befehl als eine Bitte in seiner ruhigen Stimme, doch sie fand ihren Weg zu der jungen Frau, erzeugte Vibrationen an ihren empfindsamsten Stellen. Iain war schon immer eine Faszination für sie gewesen. Nun fühlte sie sich willenlos in seinem Bann gefangen. Ergebenheit lag nicht im Wesen ihres Volkes – dennoch war es genau diese Emotion, die sie für den Augenblick auszufüllen drohte.
    Ihre Reaktion auf ihn raubte ihr den Atem, mehr als ein Nicken zum Zeichen der Zustimmung, wollte ihr nicht gelingen. Ihr Mund fühlte sich wie ausgetrocknet an, und sie befeuchtete ihre Lippen mühsam mit der Zunge.
    Übergangslos, mit einer kaum sichtbaren Bewegung, verschwand Iain aus ihrer intimen Nähe – stellte sich hinter seine sprachlos verwunderte Schwägerin, die gleich Nandini mit ihrer Fassung rang. Erst seine Hand auf ihrer Schulter, brachte ihre Ruhe

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