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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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Unfällen aus Unachtsamkeit und Unwissen führte.
    Spitze Dornen.........
    Auch Saya würde dies als gerecht anerkennen müssen.
    Die Idee in seinem Kopf manifestierte sich zu Entschlossenheit. Mit schnellen Schritten erreichte er die bezeichnete Seitenwand, um seinen Stab an sich zu nehmen.
    Triumphierend verfolgte sie den Stimmungsumschwung, doch seine nächsten Aktionen brachten sie um ihre ohnehin schwach ausgeprägte Fassung.
    Zwei gezielte Dolchhiebe trennten einen kurzen dornenreichen Teil von einer der schmaleren Wildranken, den Iain von Blüte und Blättern befreite. Rasch streifte er einen seiner Schuhe ab und nutzte dessen Riemen, um den Rankenabschnitt unter seinen bloßen Fuß zu binden. Fest genug, um die Dornen bedrohlich in die empfindliche Sohle kratzen zu lassen, aber noch frei von Blut.
    Wie Saya nutzte er den Stab, um sich aufzurichten, ihr dabei fest in die Augen blickend.
    „Das Ungleichgewicht unserer Kräfte ist beseitigt, unsere Kampfausgangspostionen sind auf einer Ebene.
    Ich nehme deine Herausforderung an. Lass uns diese Entdeckungsreise, wer der Stärkere ist, beginnen.“
    In seiner Miene las sie erwartungsvolles Vergnügen, welches wie ein Echo in ihr wirkte. Ohne weiteres und mit steigender Achtung, akzeptierte sie seine Simulation ihrer Bewegungseinschränkung. Sie befreite sich mit einem energischen Ruck von ihrem langen Rock, den Lianna ihr geschenkt hatte, so dass nur noch das hochgeschlitzte Überkleid verblieb, welches keine negative Beeinträchtigung für einen Zweikampf bedeutete.
    „Ich bin bereit.“
    Das waren die letzten Worte, die vorerst miteinander gewechselt werden sollten.
    Sayas Hieb wurde von einem lauten Krachen aufeinander schlagenden Holzes begleitet, der Iain mit seiner Wucht fast in die Knie zwang, bei dem Versuch diesen mit seinem Stab abzuwehren. Die Geschwindigkeit, mit der sie dabei vorgegangen war, ließ ihre Verletzung in keinster Weise erahnen. Sie bewegte sich mit einer Behändigkeit, die Iains Erfahrungsschatz bei weitem überstieg und ihm ebenso fremd war, wie ihre aggressive Vorgehensweise.
    Saya war keine vorsichtige Gegnerin, die sich dem Feind durch tastende Angriffe näherte, um ihn als solchen einschätzen zu lernen.
    Ihre zweite Attacke erfolgte nicht weniger heftig und zielte auf seine Beine, um ihn aus dem sicheren Stand zu reißen.
    Aber Iain lernte schnell.
    Ein kräftiger Satz reichte aus, um den anrasenden Stab zu überspringen und seinerseits noch in der Luft zu kontern. Sayas Reaktion erfolgte im gleichen Atemzug. Beide Händen an den Seiten ihrer Waffe, riss sie sie hoch und wehrte ihn mit festen Armen ab.
    Iain hatte das Gefühl gegen einen Stahlmast geprallt zu sein. Nun endlich begriff er, was sie mit erstarrendem Blut im Angesicht des Kampfes gemeint hatte. Der Stab bedeutete nur die Verlängerung der eigentlichen Waffe – in Gestalt von ihr selbst.
    Aber dies war eine denkbar unpassende Zeit, sich über ihre körperlichen Gegebenheiten Gedanken zu machen, wie er feststellte, als sie seine kurze Abwesenheit nutzte, ihm ihren Stab in die Seite zu rammen.
    Ein gurgelnder Laut entfloh ihm, und er fand sich abermals in einer passiv verteidigenden Situation, die er gerade noch mit Hilfe seines Stabes parieren konnte.
    Nicht ohne die ungedeckte Stelle Sayas zu registrieren, als sie ihre Waffe erhob, um den Angriff fortzusetzen. Das Holz grub sich tief in ihre Magengrube.
    Stolz über den Treffer, der sie deutlich aufstöhnen ließ, vernachlässigte Iain seine Verteidigung erheblich.
    Und Sayas Beeinträchtigung durch den rasenden Schmerz in ihrem Innern, war nicht einmal in ihrer Existenz zu spüren. Ihre Sprunghöhe, mit Hilfe des Stabes verstärkt, ließ sie ihr gesundes Bein mit atemraubender Kraft auf seinen Solarplexus schnellen, dass Iain für einen kurzen Moment die Orientierung verlor und stattdessen gegen überwältigende Übelkeit kämpfen musste. Der nachfolgende Schlag gegen seine bereits empfindliche Seite, ergänzte ihre Attacke ausreichend, um ihn ins Schwanken zu bringen.
    Eine ungünstige Bewegung machte seinen künstlich verletzten Fuß zu einer blutigen Fleischwunde, doch er verzog keine Miene. Vielmehr schien es, als wirkte sie wie ein Guss kalten Wassers.
    Respekt glitzerte in Sayas Augen auf, als sein nächster Angriff sie in die Hocke zwang.
    Auch wenn ihr Konterschlag in seine Kniekehlen ihn zu Fall brachte, hatte sie doch jenen bestimmten Kampfgeist in seinem Blick aufflackern sehen, der die Zukunft dieser

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