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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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Kräutertee. Doch alles blieb unverändert, nur die Presswehen steigerten sich ins Unerträgliche.
    Vor zwei Stunden schließlich, habe ich ihre Wehen durch ein abbaubares Nervengift gestoppt, um ihr eine Pause zu verschaffen. Ich hoffte, sie würde etwas schlafen, während ich meine Aufzeichnungen wälze, ob ich irgendein Mittel übersehen habe. Stattdessen ist sie einem bewusstseinstrübenden Fieber verfallen.
    Ich fürchte sie wird bald einem Koma erliegen, wenn niemand ihr helfen kann.“
    „Der geöffnete Muttermund und die geplatzte Fruchtblase wirken wie ein Sog. Das Baby konnte sich zu keinem Zeitpunkt mehr aus eigener Kraft drehen“, Sayas ruhige Erklärung ließ Colia mit weichen Knien zu Boden sinken. Schwere Tränen lösten sich aus ihren Augen, die sie nicht mehr zurückdrängen konnte.
    „Dann war also alles vergebens......... Es bleibt nichts mehr zu tun....... Wir müssen es Drako und Iain sagen.“
    „Reißt Euch zusammen, Colia!“, fauchte Saya die verzweifelte Frau an, die erschrocken zu ihr aufblickte.
    „Ihr werdet jetzt nicht aufgeben. Wo Leben ist, da ist auch Hoffnung – und Lianna lebt noch, wenn ihr sie mit Eurem Giftgebräu nicht umgebracht habt.“
    „Die Herztöne sind nur noch schwach, aber..... auch das Baby ist noch am Leben“, murmelte Colia, unsicher ob sie gegen ihre innere Anspannung ausreichend Widerstand in ihren angeschlagenen Kraftreserven finden konnte. Ihre Tränen flossen nach wie vor unaufhaltsam. Sie zitterte am ganzen Körper. Endlich, nach vielen Jahren, verstand sie die These ihres Lehrers, niemals die medizinische Versorgung eines Nahestehenden anzustreben. Gefühle drohten einen dabei unkontrolliert zu überwältigen.
    Saya setzte diesem Zustand ein schnelles Ende. Ihre schallende Ohrfeige, gefolgt von einem brutalen Hochreißen auf die Beine, brachten Colia in die Realität zurück.
    „Habt Ihr Euren Verstand wiedergefunden?“, fragte Saya scharf, ihre Hand in Bereitschaft eine weitere Hilfestellung zu bieten. Colia beeilte sich zu nicken.
    „Ja, danke.“
    „Dann lasst uns endlich etwas unternehmen, dieses Baby aus ihr herauszubekommen, bevor wir zwei Leben an einem Tag verlieren.“
    „Nein!“, ein entsetzter Schrei erklang vom Bett.
    Überrascht blickten sich Saya und Colia um. Mühsam aber vergeblich bemühte Lianna sich in eine halb sitzende Position. Ihre Arme trugen ihr Gewicht nicht. Geschwächt aufstöhnend fiel sie in ihre Kissen zurück, während die beiden anderen eilig zu ihr traten.
    Lianna streckte ihre Hand nach Saya aus, die sie zögernd ergriff. Kraftlos und schlaff lag sie in ihrem vorsichtigen Griff, die Augen der jungen Frau blickten irr im Fieberwahn.
    „Rettet mein Baby,....... lasst mich sterben, aber rettet mein Kind.“
    Alle Klarheit verschwand aus ihrer Miene, und Lianna sank in eine imaginäre Welt. In ihrem Wahn wiegte sie ihr Neugeborenes in den Armen und sang leise Schlaflieder. Ihre Stimme war erfüllt von seliger Zärtlichkeit.
    Colia vergrub ihr Gesicht in den Händen, nicht wissend, ob sie sich die Augen oder Ohren zuhalten sollte. Ihre wiedergefundene Disziplin hielt sie davon ab beides zu tun. Halluzinationen erlebte sie nicht das erste Mal bei einem Patienten, auch wenn sie immer wieder erschreckend wirkten.
    Saya schüttelte die entsetzte Lähmung, die sie bei Liannas Anblick befallen hatte, energisch und voller Wut ab. Nach ihrem Stab greifend, steuerte sie schnellen Schrittes zur Arbeitszimmertür. Ihre Anweisungen erfolgten im Befehlston.
    „Colia gebt ihr ein Gegengift zu Eurem Mittel - sofort! Sie braucht es nicht, ihr Körper vergiftet sich selbst. Ich bin in wenigen Momenten zurück.“
     
    Drako stand hoch aufgerichtet vor dem hohen Fenster neben seinem Schreibtisch, sein Gesicht eine eiserne Maske, seine Augen ein Spiegel unverhüllter Qual.
    Iain neben ihm, empfand grenzenlose Bewunderung für die Haltung des Älteren, der auch in dieser emotionalen Katastrophe jeder Zoll bedeutender Herrscher blieb. Nur seinem Blick erlaubte er, die grenzenlose Liebe, die er für seine schwer leidgeprüfte Gemahlin empfand, auszudrücken.
    Seine Umgebung schien er nicht wahrzunehmen – zumindest vermutete Iain das, weil sein Bruder in den langen Minuten, seit seinem Erscheinen keinerlei Reaktion gezeigt hatte. Umso stärker zuckte er zusammen, als ihm seine Täuschung klar wurde und Drako leise zu sprechen begann.
    „Du erinnerst dich sicher noch, wie entsetzt mein Volk bei meiner Herrschaftsübernahme gewesen

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