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Die Kinder vom Teufelsmoor

Die Kinder vom Teufelsmoor

Titel: Die Kinder vom Teufelsmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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Katze mit dem Tode rang.
    »Da drüben!« rief Berti. »Aber vorsichtig, das geht da einfach so in die Tiefe, ohne Gitter und so! Ich wäre beinah reingefallen.« Er ging zu dem Gebüsch hinüber und bog die Zweige auseinander. »Seid mal still, dann könnt ihr sie schwimmen hören!« Rolf beugte sich über den Schacht.
    »Ich kann nichts erkennen!« rief er. »Ist da überhaupt Wasser drin?«
    »Na klar, Mensch!« antwortete Berti. »Hörst du denn nicht, wie sie da unten rumschwimmt?«
    »Nee, ich hör' nichts! Entweder du spinnst uns was vor, oder sie ist schon abgesoffen!«
    Bei diesen Worten schluchzte Rena laut auf. Sie zwängte sich zwischen Rolf und Berti und starrte in die Dunkelheit des Schachtes hinunter.
    »Seid doch mal still!« bat sie weinend.
    »Sei selber still!« rief Bodo. »Wenn du so laut heulst, kannst du bestimmt nichts hören! Ruf doch mal nach deinem Mistvieh!« Aber das war nicht mehr nötig, denn da alle nun für ein paar Sekunden ruhig waren, konnten sie das leise Plätschern in der Tiefe des Brunnens hören.
    »Muschilein!« rief Rena. »Muschilein, wir holen dich raus! Hab keine Angst, gleich bist du wieder oben!«
    »Versprich ihr man nicht zuviel«, sagte Bodo. »Wie willst du das Biest denn raufholen?«
    »Wir nehmen einen von den Kochtöpfen«, schlug Berti vor, »binden ein Seil dran und lassen ihn runter. Dann kann die Katze einsteigen, und wir ziehen sie hoch!« »Wir haben kein Seil«, sagte Rolf.
    »Dann flechten wir uns eben eins«, rief Berti, »aus Bast und Gras! Das machen die Indianer auch.«
    »Laß dich nicht auslachen!« spottete Bodo. »Bis wir das fertig haben, ist die Katze dreimal abgesoffen.« .
    »Glaub ich nicht«, widersprach Berti, »eine Katze hat 'ne ganz tolle Ausdauer, die kann stundenlang schwimmen.« »Katzen sind wasserscheu«, sagte Bodo, »die können überhaupt nicht schwimmen, jedenfalls nicht richtig.« Rena schluchzte herzergreifend.
    »Paßt auf!« rief Rolf da plötzlich. »Ich hab eine Idee! Wir schmeißen erst mal ein Stück Holz in den Brunnen. Da kann sie sich raufsetzen und muß nicht dauernd schwimmen. Dann gewinnen wir Zeit und können in aller Ruhe ein Seil flechten. Los, sucht alle mal ein vernünftiges Brett! Und du, Ingelore, hol die Taschenlampe! Wir brauchen nämlich Licht, sonst kriegt sie das Brett auf den Kopf und ist erledigt.«
    »Bau doch schnell ein kleines Schiff!« schlug Walter vor. Aber Rolf hörte nicht mehr auf ihn, sondern ging zu dem Gerumpel vor dem Haus und kramte darin herum.
    Rena war unfähig, sich an der Suche zu beteiligen. Sie blieb am Brunnen stehen, wimmerte ununterbrochen und horchte dabei ängstlich auf das Plätschern in der Tiefe.
    Bald kam Rolf mit einem kurzen Brett zurück, und Berti brachte den runden Deckel eines Regenfasses. Ingelore hatte inzwischen die Taschenlampe geholt und leuchtete in den Schacht hinab. Da sahen sie die kleine Katze hilflos am Brunnenrand entlangschwimmen, immerzu im Kreis, und verzweifelt nach einem Halt an dem glatten Rand suchen. Sie merkten sofort, daß das Tier schon sehr ermattet war und es sicherlich nicht mehr lange schwimmend würde aushaken können.
    Rolf hielt sein Brett über den Brunnen und zielte. »Wenn du die dumme Heulerei nicht läßt«, wandte er sich an Rena, »treffe ich sie noch! Du machst mich ganz nervös!« Da preßte Rena die Hand vor den Mund. »Laß mich werfen!« sagte Bodo. »Ich bin ganz ruhig.« »Nein, Bodo soll nicht werfen!« rief Rena. »Der trifft sie!« Rolf wartete eine Weile und ließ das Brett genau in dem Augenblick fallen, als die Katze an der ihm abgewandten Seite schwamm und hinaufzuklettern versuchte.
    Das Brett klatschte aufs Wasser, ohne sie zu verletzen. Sie glitt ab von der Wand, tauchte unter, kam wieder hoch und schwamm wie vorher an dem feuchten Brunnenring entlang. Als sie an das Brett stieß, fanden ihre Pfoten Halt, ohne sofort wieder abzurutschen. Sie hing einige Sekunden regungslos im Wasser, völlig erschöpft, ruhte sich aus und sammelte Kraft. Dann aber schnellte sie plötzlich hoch und sprang auf das schwankende Brett. »Sie hat es geschafft!« jubelte Berti. »Jetzt ist sie schon so gut wie oben. Guck mal, Rena, sie sitzt auf dem Brett und ruht sich erst mal aus!«
    Rena blickte hinab.
    »Sie wäscht sich schon«, stammelte sie glücklich. »Halt dich schön fest, Muschi! Kannst dich ja gleich hier oben waschen!« »Was sagt man dazu!« knurrte Bodo. »Nun hat sie grade 'n Vollbad im Ozean genommen und meint, sie

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