Die Kinder von Alpha Centauri

»Tweeplet«-Teilchen, um Materie entstehen
zu lassen mit Wechselwirkung unter Bedingungen, von der starken Kraft
beherrscht, die sich geltend machte, um Nichtabelsche Gruppensymmetrie im
Hinblick auf die durch Trennung von Raum und Zeit eingeführte Veränderlichkeit
wiederherzustellen. Danach folgte die Entwicklung des Universums im
Rahmen,wohlvertrauter Prinzipien.
    Die derzeit auf der Erde bevorzugten Theorien schrieben das
    Vorherrschen der Materie gegenüber Antimaterie im All dem Ungleichgewicht
von eins zu einer Milliarde in den Reaktionen während der frühesten Phase des
Urknalls zu, in dem die verfügbare Energie zahlreiche exotische Artikel
hervorbrachte, wie sie im heutigen Universum nicht zu finden waren; ihr
Zerfallsablauf verletzte die Erhaltung der Baryonzahlen. Im jetzigen Universum
traten sie selten, nur als vorübergehende »virtuelle Partikel auf und waren
verantwortlich für die fast unmeßbare, aber gemessene durchschnittliche
Lebensdauer des Protons mit 10 31 Jahren.
    Man glaubte, virtuelle Partikel seien deshalb virtuell, weil die
Bedingungen des jetzigen Universums die notwendige Energie zur Erhaltung von
Tweeplets nicht aufbringen konnten. Antimaterie war deshalb nur dann zu
erzeugen, wenn man an einem Punkt genug Energie bündelte, um die Komponenten
eines virtuellen Paars zu trennen, bevor sie einander wieder absorbierten, und
ihre Existenz zu bewahren, was in der Praxis bedeutete, mindestens ihr Masseäquivalent
zu liefern, wie etwa in Riesen-Teilchenbeschleunigern. Das war der Grund für
die weitverbreitete Skepsis, daß durch eine spätere Vernichtung der Antimaterie
je ein Energiegewinn erzielt werden könnte. Man dachte bestenfalls an einen
komplizierten Akkumulator, der noch dazu nicht besonders leistungsfähig war;
die in den Akku gelenkte Energie wurde besser direkt dort angewendet, wo die
Antimaterie wirken sollte.
    Im letztgenannten Bereich war die Physik auf Chiron andere Wege gegangen.
Die Chironer hatten den bemerkenswerten Schritt getan, die Äquivalenz von Masse
und Energie auf das Raum-Zeit-Kontinuum selbst auszudehnen: Alle drei seien
lediglich verschiedene Ausdrucksweisen für dasselbe Phänomen. Eine Druckwelle,
die sich im Urzustand des Tweedlestoffs bildete, konnte, wie sie entdeckt
hatte, ein Energiegefälle erzeugen, das ausreichte, um ein Element
zusammengesetzter Raumzeit zu »zerreißen und es in seine vertrauten
Dimensionen von Raum und Zeit aufzulösen, in den die Gesetze der Physik in ihrem
allgemeinen Sinn Geltung erlangten. So hatten die Chironer eine Ursache für
die Diskontinuität gefunden, die von den Wissenschaftlern auf der Erde
willkürlich hatte unterstellt werden müssen.
    Die nachfolgende Ausdehnung des Weltraums ergab sich direkt aus der
Masse-Energie-Raum-Äquivalenz-Beziehung der Chironer: Die abkühlende
Photonenflüssigkeit verwandelte sich ebenso in Raum wie in Materietweeplets. Das
Verhältnis hing ab von der Temperatur und der Verschiebung von einer Neigung
nach Tweeplets zu einer Neigung nach Raum, während das Universum sich abkühlte.
Die galaktischen Rotverschiebungen waren somit nicht von der Ausdehnung des
Raums bedingt; die Chironer hatten das ganze Prinzip auf den Kopf gestellt und
waren statt dessen zu dem Schluß gekommen, daß die Ausdehnung des Weltraums
eine Folge von sich verlängernden Wellenlängen war. Mit anderen Worten: Die
Strahlung bestimmte den Raum, und durch das Abkühlen auf größere Wellenlängen
wuchs der Raum. Auf diese Weise hatten die Chironer die Synthese der
Tweedle-Dynamik mit der allgemeinen Relativität bewirkt, indem sie die
Eigenschaften des Raums ebenso zum Photon wie zu den Eigenschaften der Zeit in
Beziehung setzten. Die »Inseln« von Materietweeplets, die von der abkühlenden
Photonenflüssigkeit zurückblieben, blieben innerlich beherrscht von der starken
Kraft, während im makroskopischen Bereich, der außerhalb entstand, die
Gravitation zum beherrschenden Einfluß wurde, und in vieler Beziehung verhielten
sie sich wie Mikrokosmen des Bereichs, aus dem sie hervorgegangen waren.
    Noch bemerkenswerter war eine andere Voraussage, die sich aus den
chironischen Symmetrie-Beziehungen ergab. Sie verlangte die Schaffung eines
»Antiuniversums« zusammen mit dem Universum, bevölkert von Antimaterie,
bestehend aus einem außergewöhnlichen Bereich, in der »Antizeit« rückwärts
lief und »Antiraum« sich von einem Anfangsvolumen Null zusammenzog. Universen
wurden wie Teilchen paarweise erschaffen. Und