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Die Kinder Von Eden : Roman

Die Kinder Von Eden : Roman

Titel: Die Kinder Von Eden : Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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hier wegzukommen!«
    »Aber nur ein Weg führt aus dem Schlamassel heraus, in dem Sie stecken.«
    »Es ist Mitternacht durch«, sagte Granger. »Ihre Zeit ist abgelaufen. Ich werde ein weiteres Erdbeben erzeugen, und Sie können nichts, rein gar nichts tun, um mich daran zu hindern.« Er hängte ein.
    Judy knallte den Hörer auf die Gabel. »Los, Charlie!« Sie riß das Computer-Phantombild Grangers vom Schwarzen Brett ›Personen‹ und eilte aus dem Gebäude. Der Hubschrauber wartete auf dem Paradeplatz; die Rotorblätter drehten sich bereits. Judy sprang in die Kanzel, gefolgt von Charlie Marsh.
    Als der Helikopter abhob, setzte Charlie die Kopfhörer auf und bedeutete Judy, es ihm gleichzutun. »Ich schätze, wir brauchen zwanzig Minuten, um die Straßensperre zu errichten«, sagte er. »Selbst wenn der Bursche sich ans Tempolimit hält, um nicht wegen Geschwindigkeitsübertretung angehalten zu werden, könnte er zwanzig Meilen weit entfernt sein, bis wir an der Tankstelle sind. Deshalb habe ich den Befehl erteilt, die wichtigsten Schnellstraßen im Umkreis von zwanzig Meilen zu sperren.«
    »Was ist mit anderen Straßen?«
    »Wir müssen hoffen, daß der Kerl eine große Entfernung zurücklegen muß. Biegt er von der Schnellstraße ab, verlieren wir ihn. In der Gegend befindet sich eines der dichtesten und meistbefahrenen Straßennetze in ganz Kalifornien. Wir könnten es nicht einmal dann hundertprozentig abriegeln, wenn uns die ganze U S Army zur Verfügung stünde.«
    Als Priest auf die I-8o abbog, hörte er das Knattern eines Hubschraubers und schaute zum Himmel. Er sah, wie der Helikopter über den Barracuda hinwegjagte. Die Maschine kam aus San Francisco und überflog die Bucht in Richtung Oakland. »Verdammt«, fluchte Priest. »Die können doch nicht schon hinter uns her sein, oder?«
    »Ich hab‘s dir ja gesagt«, erwiderte Melanie. »Das FBI kann in null Komma nichts Telefongespräche zurückverfolgen.«»Aber was haben die vor? Die wissen ja nicht mal, welche Richtung wir eingeschlagen haben, als wir von der Tankstelle losgefahren sind!«
    »Ich nehme an, die Cops können die Schnellstraße sperren.«
    »Welche? Die Neun-Achtzig, Acht-Achtzig, Fünf-Achtzig oder Achtzig? Richtung Norden oder Süden?« »Kann sein, daß alle Straßen gesperrt werden. Du kennst doch die Bullen. Die nehmen da keine Rücksicht.«
    »Verdammter Mist!« Priest trat aufs Gaspedal.
    »Sei bloß vorsichtig, damit du nicht wegen ‚ner blöden Geschwindigkeitsüberschreitung angehalten wirst.«
    »Ist ja gut, ist ja gut!« Er nahm den Fuß wieder vom Gas.
    »Könnten wir nicht von der Schnellstraße runter?«
    Priest schüttelte den Kopf. »Es gibt keine andere Strecke nach Hause. Da sind zwar Nebenstraßen, aber die führen nicht übers Wasser. Wir könnten höchstens in Berkeley unterkriechen. Irgendwo parken und im Wagen pennen. Aber dazu reicht die Zeit nicht. Wir müssen ins Tal, um den seismischen Vibrator zu holen.« Wieder schüttelte er den Kopf. »Wir müssen ihn schnellstens hierher schaffen.«
    Als sie Oakland und Berkeley hinter sich gelassen hatten, wurde der Verkehr weniger dicht. Priest spähte in die Dunkelheit vor ihm, achtete wachsam auf die blitzenden Lichter von Streifenwagen. Als sie die Carquinez Bridge erreichten, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Wenn sie erst das Wasser überquert hatten, konnten sie Landstraßen benutzen. Vielleicht mußten sie die halbe Nacht fahren, um nach Hause zu kommen, aber wenigstens waren sie außer Gefahr.
    Langsam näherte Priest sich der Mautstelle und hielt nach Anzeichen polizeilicher Aktivität Ausschau. Nur eines der Mauthäuschen war besetzt, was jetzt, nach Mitternacht, aber nicht weiter verwunderlich war. Keine Blaulichter, keine Streifenwagen, keine Cops. Priest fuhr an das Mauthäuschen heran und kramte in den Taschen seiner Jeans nach Kleingeld.
    Als er aufschaute, sah er einen Polizisten der Highway Patrol.
    Priests Herz setzte einen Schlag aus.
    Der Cop befand sich im Mauthäuschen. Er stand hinter dem Kassierer und starrte Priest mit einem nachdenklichen Ausdruck an.
    Der Kassierer nahm Priests Münzen entgegen, knipste aber das grüne Licht nicht an.
    Rasch trat der Highway-Polizist aus dem Häuschen.
    »O Gott! Was jetzt?« raunte Melanie.
    Priest überlegte, ob er Gas geben und davonrasen sollte, entschied sich aber dagegen. Bei einer Flucht würde er eine Verfolgungsjagd in Gang setzen, und der alte Barracuda war den Streifenwagen nicht gewachsen.
    »Guten

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