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Die Kinder Von Eden : Roman

Die Kinder Von Eden : Roman

Titel: Die Kinder Von Eden : Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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öffnete den Mund. »Es tut weh«, brachte sie mühsam hervor, »aber ich glaube, es ist nicht schlimm.«
    »Gott sei Dank!« Michael zog ein Taschentuch aus der Tasche seiner Khakihose und wischte ihr mit erstaunlicher Zärtlichkeit den Mund ab. »Deine Nase blutet.«
    Judy setzte sich auf. »Was ist passiert?«
    »Ich hab‘ gesehen, daß du wie ein geölter Blitz hier reingejagt bist, und im nächsten Moment lagst du flach am Boden. Ich glaube, der Kerl hat dir aufgelauert und dir eins verpaßt, als du um die Ecke gebogen bist. Wenn ich das Schwein in die Hände kriege …«
    Judy bemerkte, daß sie ihre Waffe hatte fallen lassen. »Mein Revolver …«
    Michael blickte sich um, entdeckte die Waffe und reichte sie Judy.
    »Hilf mir auf.«
    Er zog sie auf die Füße.
    Judys Gesicht schmerzte höllisch, doch sie konnte wieder deutlich sehen, stand wieder fest auf den Beinen. Angestrengt versuchte sie, klar zu denken.
    Vielleicht habe ich ihn noch nicht verloren.
    Es gab einen Aufzug in der Tiefgarage, doch Granger konnte nicht die Zeit gehabt haben, ihn zu benutzen. Er mußte die Rampe hinaufgerannt sein. Judy kannte die Tiefgarage – als sie Honeymoon besuchte, hatte sie ihren Wagen hier geparkt -, und sie erinnerte sich, daß die Stellplätze sich über die gesamte Breite des Häuserblocks erstreckten und daß sich an der loth und i ith Street Einfahrten zu der Tiefgarage befanden. Vielleicht wußte Granger das auch und flüchtete in diesem Augenblick durch die Tür zur 10th Street.
    Es gab nur eins: ihn weiter zu verfolgen.
    »Ich muß ihm nach«, sagte Judy.
    Sie rannte die Rampe hinauf. Michael folgte ihr, und Judy erhob keine Einwände. Sie hatte ihn schon zweimal angewiesen, zurückzubleiben, und nun fehlte ihr der Atem, es ihm ein drittes Mal zu sagen.
    Sie gelangten auf die erste Parkebene. Judy dröhnte der Schädel, und ihre Beine waren plötzlich schwach und wackelig. Sie wußte, daß sie nicht mehr viel weiter konnte. Gemeinsam mit Michael eilte sie über das Parkdeck.
    Plötzlich jagte ein schwarzer Wagen aus einer Parknische direkt auf sie zu.
    Judy sprang zur Seite, warf sich zu Boden und rollte sich in panischer Hast über den Beton, bis sie unter einem geparkten Auto verschwand.
    Sie sah weißen Rauch und roch verbranntes Gummi, als der schwarze Wagen mit kreischenden, qualmenden Reifen auf engstem Raum drehte und wie ein Geschoß die Rampe hinunter beschleunigte. Judy erhob sich, suchte voller Panik nach Michael. Sie hatte ihn vor Angst und Erschrecken aufschreien hören. Hatte der schwarze Wagen ihn angefahren?
    Dann sah sie ihn, ein paar Meter entfernt, auf Händen und Knien am Boden. Sein Gesicht war weiß vom Schock.
    »Alles in Ordnung?« fragte sie.
    Michael rappelte sich auf. »Nichts passiert. Hätte mich nur fast zu Tode erschreckt.«
    Judy warf einen Blick zur Rampe, doch der schwarze Wagen war längst verschwunden.
    »Verdammt«, sagte sie. »Er ist mir entkommen.«
Kapitel 20
    Als Judy um sieben Uhr abends den Offiziersclub betreten wollte, kam Raja Khan ihr entgegengerannt.
    Er blieb stehen, als er sie sah. »Was ist denn mit Ihnen passiert?«
    Was mir passiert ist? Ich habe das Erdbeben nicht verhindern können. Ich hab‘ eine falsche Vermutung angestellt, was das Versteck von Melanie Quercus betrifft. Und Ricky Granger ist mir durch die Lappen gegangen. Ich hab‘ alles vermasselt, und morgen gibt‘s ein weiteres Erdbeben, und noch mehr Menschen werden sterben, und alles ist meine Schuld.
    »Ricky Granger hat mir eins auf die Nase gegeben«, sagte Judy, die einen Verband über Wange und Nase trug. Die Tabletten, die man ihr im Krankenhaus in Sacramento gegeben hatte, linderten zwar den Schmerz, doch sie fühlte sich zerschunden und mutlos. »Warum haben Sie‘s so eilig?«
    »Wir haben nach ‚ner Langspielplatte mit dem Titel Raining Fresh Daisies gesucht, wissen Sie noch?« »Klar. Weil wir gehofft hatten, daß diese Platte uns auf die Spur der Frau bringt, die bei der John-Truth- Show angerufen hat.«
    »Ich hab‘ eine Platte aufgestöbert – gleich hier in der Stadt, in einem Laden namens Vinyl Vic‘s.«
    »Verleiht diesem Agenten einen Orden!« Judy spürte, wie ihre Energie wiederkehrte. Das konnte die Spur sein, die sie brauchte. Es war nicht viel, doch es gab ihr wieder Hoffnung. Vielleicht bestand doch noch eine Chance, daß sie ein weiteres Erdbeben verhindern konnte. »Ich fahr‘ mit Ihnen.«
    Sie sprangen in Rajas schmutzigen Dodge Colt. Der Wagenboden war mit

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