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Die Kinder von Erin (German Edition)

Die Kinder von Erin (German Edition)

Titel: Die Kinder von Erin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut W. Pesch
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waren einst Götter«, sprach er, »oder Göttern gleich. Was weißt du von den Tuatha Dé Danann, den Kindern der Großen Göttin?«
    Gunhild sah ihn nur ratlos an.
    »Lass mich erzählen, vielleicht wirst du dann klarer sehen.«
    Gunhild nickte.
    »Es war am Tag von Beltane«, begann er, »als die Tuatha Dé Danann nach Erin kamen. Sie kamen auf Schiffen, die durch die Luft fuhren, und ein Nebel umgab sie, sodass keiner Zeuge ihrer Ankunft wurde außer einem Seeadler, der in der Höhe kreiste.
    Der Adler aber flog fort, bis er nach Tara in der Großen Ebene kam, wo Eochai, der König der Firbolg, zu jener Zeit über Erin herrschte. Dort schwang der mächtige Vogel sich zu Boden und wurde zu einem Menschen; denn er war kein anderer als Tuan, der Gestaltwandler, der Älteste von Erin, wiedergeboren als einer der Firbolg. Und er ging zum König und berichtete ihm, es habe ein neues Volk in Erin Fuß gefasst – doch ob von dieser Erde oder aus den Lüften oder vom Himmel, das wisse keiner – und sich im Westen von Connacht niedergelassen.
    Da ging Eochai mit den Seinen zurate, und man beschloss, einen Helden aus den Reihen der Firbolg zu den Ankömmlingen zu senden, dass er mit ihnen rede. Also wählten sie Sreng, der ein großer Krieger war, und er nahm seinen starken rotbraunen Schild und seine zwei dicken Speere und sein Schwert und brach von Tara auf in Richtung Connacht, wo die Fremden waren.
    Als die Tuatha Dé Danann ihn kommen sahen, sandten sie einen ihrer eigenen Helden, Bres, den man den Schönen nannte, mit seinem Schild und Schwert und seinen beiden Speeren ihm entgegen.
    Also gingen die beiden Helden aufeinander zu, und als sie in Sprechweite waren, rammte jeder von ihnen seinen Schild in den Boden und blickte den anderen misstrauisch an. Bres war der Erste, der das Wort ergriff, und als Sreng hörte, dass der Fremde in seiner eigenen Sprache zu ihm redete, fasste er Vertrauen, und sie senkten ihren Waffen und traten aufeinander zu, um Fragen nach des anderen Herkunft und Stamm zu stellen.
    ›Wir sind die verlorenen Söhne Nemeds‹, sprach Bres. ›Lange Zeit sind wir in fernen Landen umhergeirrt, bis wir das Land unserer Träume wiederfanden. Nun sind wir gekommen um hier zu bleiben, und wir fordern die Herrschaft über die Hälfte von Erin.‹
    ›Wer ist es,‹, der dies fordert? fragte Sreng.
    ›Nuadu ist unser König, und er trägt das Schwert der Macht. Und von seinem Gefolge sind die größten der Dagda, den man auch den guten Gott nennt, und Angus Óg, sein Sohn, sowie Ogma der Weise, Goibniu der Schmied und Diancécht der Heiler, und viele andere sind nicht weniger mächtig als sie, Krieger und Sänger, Schmiede und Handwerker …‹«
    »… doch einige sagen, Manannán, den man den Sohn des Meeres nennt, sei der größte von allen«, warf da Brigid ein, die ebenso wie Gunhild schweigend gelauscht hatte.
    Manannán lächelte – ob amüsiert oder geschmeichelt, war schwer zu sagen – und fuhr fort:
    »›Und als größte unter den Frauen nennt man die Mórrigan, die Krähe der Schlacht, und die drei Töchter des Dagda: Macha, die Göttin des Kampfes; Eriu, die Herrin des Landes; und Brigid, zu der die Dichter aufschauen und die zudem eine Heilerin ist und eine Kräuterkundige, wie es heißt, und sich auch auf das Schmiedewerk versteht …‹«
    Jetzt war es an Brigid zu lächeln.
    »› … und unter den anderen Frauen sind viele Schattengestalten und Königinnen; doch Dana, die man die Mutter der Götter nennt, steht über allen.‹
    Da staunte Sreng über die Macht und Herrlichkeit des Volkes der Göttin Dana; am meisten jedoch beeindruckten ihn die schlanken, spitzen Speere, die Bres trug. Bres selbst aber sah mit Staunen die dicken, starken Speere, die Sreng trug, und er fragte, ob alle Waffen der Firbolg von derselben Art seien. Und am Ende tauschten sie je einen Speer miteinander, damit die Krieger auf jeder Seite die Waffen der anderen in Augenschein nehmen könnten. Sie selbst aber schworen, dass sie beide Freunde bleiben würden, was immer auch geschehen sollte.«
    Der Erzähler schwieg, bis Gunhild nicht umhin konnte zu fragen: »Und wie ging es weiter?«
    »Sreng ging zurück nach Tara und überbrachte die Forderung und zeigte den Speer, und er riet den Firbolg, die Herrschaft über Erin zu teilen und nicht gegen ein Volk in den Kampf zu ziehen, das über so viel bessere Waffen verfüge als sie. Da ging Eochai mit den Seinen zurate und sie kamen zu dem Schluss: ›Wir werden

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