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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Tross haben. Du hast nicht die geringste Ahnung, was du angerichtet hast, nicht wahr?«
    »Ich habe heute ein siebentausend Kämpfer starkes Heer vernichtet und verjagt, General. Was hast du getan?«
    Roberto hob eine im Handschuh steckende Hand und tippte Jhered mit dem Zeigefinger auf die Brust. »Sei vorsichtig, Schatzkanzler. Du magst in Estorr und in den Provinzen, die du in Angst und Schrecken versetzt, bis sie deine Steuern zahlen, großen Einfluss genießen. Aber hier draußen regiere ich.«
    »Eines Tages, Roberto, wirst du deinen Irrtum erkennen. An diesem Tag werde ich dich voller Stolz wieder als meinen Freund umarmen. Ich kann nur hoffen, dass wir immer noch eine Konkordanz haben, der wir dienen können, wenn dieser Tag kommt.«
    Roberto ließ die Hand sinken. »Diesen Tag sehe ich nicht kommen«, erwiderte er leise.
    »Hasst uns nicht.«
    Einer der Aufgestiegenen hatte das Wort ergriffen. Roberto sah ihn böse an, wie er da erschöpft am Boden lag.
    »Was?«, sagte er.
    »Sprich, Arducius«, forderte Jhered ihn auf.
    »Hasst uns nicht, General Del Aglios. Wir wollen nur zu unseren Familien und unseren Angehörigen zurück. Genau wie Ihr und alle Eure Soldaten. Wir sind nicht böse. Niemand sollte uns fürchten.«
    Roberto schüttelte den Kopf. »Ihr seid unnatürlich. Niemand darf die Macht haben, einen Berg aufzubrechen. Niemand.«
    Damit wandte er sich ab und ritt davon, ohne sich noch einmal umzudrehen.
     
    »Auch ein Mann mit dem Herzen eines Löwen wird manchmal von Furcht überwältigt.«
    »Hm?« Jhered riss sich vom Anblick Robertos los, der sich rasch entfernte, und drehte sich zu Kovan um.
    »Vater Kessian hat das immer gesagt. Er wusste ja, dass es nicht leicht würde, Verständnis für den Aufstieg zu wecken. Auch wenn er immer gelächelt hat, er wusste es.«
    Jhered fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Unter dem Staub waren sie feucht. »Er wusste viele Dinge, die wir jetzt brauchen könnten.«
    »Was tun wir jetzt?«, fragte Kovan.
    Aller Augen ruhten auf Jhered. Er war so sicher gewesen, dass Roberto über die Beschränkungen seines Glaubens hinwegsehen würde, um den Krieg zu gewinnen. Diese Vorführung hätte ihm Beweis genug sein müssen. Jetzt saßen sie vor der atreskanischen Hochebene fest. Weit entfernt von jedem Schutz, weit entfernt von den Auseinandersetzungen. Sie hatten nicht einmal genug Pferde für alle.
    Er schob seine Enttäuschung beiseite und schüttelte das erdrückende Gefühl ab, versagt zu haben. Dann hockte er sich zwischen Arducius und Gorian zu den Aufgestiegenen. Mirron hatte sich an Menas geschmiegt, und es versetzte ihm einen Stich, als er ihr tränennasses Gesicht sah. Ossacer wollte den leeren Blick nicht von dem Durcheinander wenden, das sie geschaffen hatten, und bewegte stumm die Lippen. Das waren Probleme, mit denen er sich später befassen musste.
    Jhered legte Gorian und Arducius mit einer, wie er hoffte, väterlich ermutigenden Geste die Hände auf die Schultern.
    »Wir dürfen jetzt auf keinen Fall aufgeben«, sagte er. »General Del Aglios mag sich vor euren Kräften fürchten. Er und seine Krieger mögen euch hassen. Aber wir wissen, dass wir das Richtige tun, und dass wir keine andere Möglichkeit haben, unsere Heimat, unsere Familien und die Konkordanz zu retten. Ich bin stolz auf euch. Auf euch alle. Ich habe viel von euch verlangt, und ihr habt mich nicht enttäuscht. Noch wichtiger ist, dass ihr einen großen Sieg errungen habt. Der Tag wird kommen, an dem dies in die Legenden der Konkordanz eingehen wird.
    Leicht wäre es, über die Reaktionen derer enttäuscht zu sein, denen wir helfen wollen, aber das dürfen wir nicht. Ich glaube an euch. Die Karku glauben an euch, und das darf man nicht unterschätzen. Bald schon wird auch die Konkordanz an euch glauben und euch akzeptieren. Ihr seid die Zukunft dieser Welt.«
    Arducius und Gorian richteten sich auf und blickten ihn trotz ihrer offensichtlichen Erschöpfung mit der Zuversicht an, auf die er gehofft hatte. Nur Mirron hatte nicht reagiert, und Ossacers gealtertes Gesicht war vor Kummer verzogen.
    »Ihr habt uns dazu gebracht, Menschen zu töten«, flüsterte er mit gebrochener Stimme. Arducius umarmte ihn, als er wieder zu schluchzen begann. »Wir sind nicht hier, um zu töten. Jetzt sind Tausende gestorben. Ich spüre da draußen nichts außer Grau und Schwarz. Ihr habt uns zu Mördern gemacht.«
    »Still, Ossie«, sagte Arducius. »Niemand ist daran schuld. Wir konnten nicht wissen,

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