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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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»Überlasst es mir. Tut, was Ihr tun müsst, aber beeilt Euch, sonst verlieren wir diese Flanke.«
    Davarov verneigte sich. »Eine kleine Atempause, mehr brauche ich nicht.«
    Cartoganev drehte sich um und brüllte einige Befehle.
     
    Mirron spürte es im ganzen Körper. Sie schmeckte die Wärme des brennenden Pechs und nahm die Energien der Erde in sich auf. Vor ihrem geistigen Auge erschuf sie die Energiestruktur des Feuers und vergrößerte und verstärkte sie. Jetzt musste sie diese Struktur auf das Holz und die Seile der tsardonischen Wurfmaschinen übertragen. Auf den frischen Brennstoff. Es war viel leichter, wenn sie alles direkt vor sich hatte, aber dieses Mal musste sie die Übertragung über die natürlichen Pfade in der Luft vornehmen. Es würde anstrengend. Sie holte tief Luft und atmete aus. Hitze flutete über ihr Gesicht. Sie konzentrierte sich stärker, und ihr wurde bewusst, dass sie bereits glühte. Schließlich streckte sie die Hand zu den Pechfeuern aus. Die chaotischen Linien tanzten für sie. So schön war es. Sie öffnete eine Lücke in den Linien des ersten Feuers, hielt den Zugang durch ihre Energie offen und setzte nach. Die von ihr geschaffene Feuerlandkarte flog durch den Himmel, eine Rauchfahne wehte in der klaren Luft. Sie brauchte nur noch eine Verbindung, und dann wäre es, als würde sie eine Reihe Dominosteine umstoßen.
    Irgendwo in der Nähe redete Jhered mit jemandem, aber er meinte nicht sie.
     
    »Kommt nur her«, sagte Jhered zu den Tsardoniern, die in seine Richtung rannten. »Jetzt habt ihr die Gelegenheit, jeden Steuerbetrüger in der Konkordanz glücklich zu machen.«
    Er wich etwas nach links aus, um Mirron so lange wie möglich vor ihren Blicken zu verbergen. Ihm war nicht klar, wie sie ihn entdeckt hatten, aber sie mussten seit Stunden ständig in Bewegung gewesen sein, um der Kavallerie zu entgehen. Möglicherweise waren sie auch die Ablösung für die Wachposten und wollten nachsehen, ob ihre Kameraden entkommen waren. Es war ein Fehler gewesen, diese Möglichkeit nicht zu berücksichtigen.
    »Ich brauche hier Hilfe«, rief er über die Schulter zurück, doch hinter ihm war nur aufgewirbelter Staub. Es war sinnlos. Der Schlachtlärm war einfach zu groß. Die Tsardonier schwärmten vor ihm aus. Zwei hatten gespannte Bogen, vier waren mit Krummschwertern und ovalen Schilden bewaffnet. »Oh verdammt.«
    Die Bogenschützen schossen. Jhered duckte sich. Die Pfeile verfehlten ihn weit, flogen über die Klippe und verschwanden. Jhered richtete sich wieder auf. Die Tsardonier waren stehen geblieben. Das war nicht überraschend. Wieder spannten die Bogenschützen ihre Waffen. Dieses Mal prallte ein Pfeil gegen seinen Schild, der zweite bohrte sich in den Boden. Jhered sah sich kurz um. Mirron war in ihr Werk vertieft. Im Grunde sah Jhered nur eine einzige Möglichkeit. Er rannte direkt auf sie zu.
    Den Kopf und den Körper mit dem Schild deckend, stieß er einen wütenden Schrei aus und rannte los, um die dreißig Schritte möglichst rasch zu überbrücken. Ein Pfeil fegte durch seinen Federbusch, ein zweiter prallte vom Schild ab. Der dritte bohrte sich vor seinen Füßen in den Boden. Er nahm sich den mittleren der sechs Gegner vor. Sie sollten ihn umzingeln und sich auf ihn konzentrieren, damit Mirron möglichst viel Zeit bekam, ihr Werk zu vollenden und zu fliehen.
    Die Tsardonier blieben stehen, wo sie waren, weil sie damit rechneten, dass er sie mit gezücktem Schwert angriff. Er hatte jedoch etwas anderes vor. Er rammte die mittleren beiden Gegner und warf sie um. Dabei stürzte er auch selbst, warf sich herum, rollte sich auf den Rücken und kam schon wieder hoch, als sie sich gerade erst zu ihm umdrehten. Er war schnell wieder auf den Beinen, vor seinen Füßen lag ein benommener Tsardonier. Jhered trampelte ihm auf den Nacken und warf sich den vier Gegnern entgegen, die noch standen. Wieder prallte sein Schild gegen einen Tsardonier, während sein Gladius einen zweiten traf. Er duckte sich unter einem ausholenden Schlag hindurch, der an seinem Schild den Lack absplittern ließ.
    Dann wich er einen Schritt zurück. Auch die Bogenschützen hatten jetzt ihre Schwerter gezogen. Hinter ihm kam der noch lebende Tsardonier wieder hoch. Jhered stieß erneut seinen Schild nach vorn. Der Gegner wich aus und schlug mit der Klinge zu, die Schwertspitze kratzte über das Wappen der Konkordanz, dass die Funken flogen. Erneut wich Jhered zurück, dieses Mal nach links, um den

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