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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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einmischst.«
    »Du kannst bei der Siegesfeier auf mich anstoßen«, sagte Davarov.
    »Vergiss nicht den Spruch. Wir siegen, solange unser Banner über dem Wachfeuer flattert. Deine Leute dürfen nicht den Glauben verlieren.«
    »Ob Jhered rechtzeitig ankommt?«
    »Wie kannst du daran zweifeln? Er ist ein Steuereinnehmer. Die tauchen immer auf, wenn man sie am wenigsten erwartet.«
    Davarovs dröhnendes Lachen ließ einige Männer in der Nähe die Köpfe herumdrehen. Jetzt ertönten Cartoganevs Hörner, und schon raste die Kavallerie zur Palisade. Roberto ritt zur Hauptfront zurück. Neristus’ Katapulte und Bailisten hatten in den tsardonischen Reihen einen beträchtlichen Schaden angerichtet und im Zentrum der feindlichen Armee Verwirrung gestiftet. Die Hastati hatten direkt danach erneut an Boden gewonnen, aber auch dieses Mal hatten sich die Feinde wieder gefangen. Ihre Phalanx stand sicher, und die Schwertkämpfer strömten an ihren Flanken nach vorn.
    Unterdessen hämmerte der Rammbock gegen das Tor des Hauptlagers. Es war abzusehen, dass er bald durchbrechen würde. Gesteris ließ die Bogenschützen auf die Bedienmannschaften schießen, doch das Donnern, das weit übers Schlachtfeld hallte, klang verhängnisvoll. Davarov musste möglichst schnell Erfolg haben, und er brauchte die Einnehmer, die nach dem Tod ihres Anführers aufgebracht waren, um die feindlichen Geschütze auszuschalten, die seine Reserve dezimierten. Es würde eine lange Nacht werden.
     
    »Wir wollen ihnen zur Hand gehen!«, rief Gesteris, während er mit erhobenem, nach rechts gewandtem Schild vom Torhaus auf den linken Wehrgang rannte.
    Er hatte hundert oder mehr Fackeln bemerkt, die sich eilig an der rechten Flanke der Armee bewegt hatten, und sofort begriffen, was sie beabsichtigten. Die restliche tsardonische Artillerie war gerade links zurückgezogen worden, um außer Reichweite seiner Wurfmaschinen zu kommen, als Roberto aufgetaucht war. Seitdem hatten die tsardonischen Geschütze quer über das Schlachtfeld gefeuert. Allerdings waren sie verwundbar, weil sie weder vom Hauptverband des Heeres noch von denjenigen, die die Palisade angriffen, verteidigt wurden. Roberto hatte es ebenfalls erkannt.
    Von den Feuern, die die Tsardonier unten gelegt hatten, stiegen Rauchwolken vor der Palisade auf. Seine Leute schleuderten den Angreifern alles entgegen, was sie noch hatten. Messer, Speere, Felsen, Pfeile. Beinahe alles, was man überhaupt werfen konnte. Hinter den Brandstiftern standen tsardonische Bogenschützen, die ein wahres Sperrfeuer losließen. Er verlor zu viele Leute.
    Auf der anderen Seite der Einfriedung unterstützten Kell und Nunan ein Manöver von Robertos Infanterie und Kavallerie, um die Tsardonier vom Wall zu vertreiben. Seine Ingenieure standen schon bereit, um die Palisaden sofort umzulegen, falls das Manöver erfolgreich verlief.
    »Schießt vor allem auf die Katapulte und die tsardonische Flankenverteidigung. Vergesst die Brände. Los jetzt.«
    Die Bogenschützen hockten sich hin, legten neue Pfeile ein und standen auf. Jedes Mal kam eine Salve zurückgeflogen, und jedes Mal wurde jemand getroffen und fiel. So konnte es nicht weitergehen.
    »Mach schon, Roberto, du musst die Gegner vor mir zerschmettern«, murmelte er.
    Aus dem Nachthimmel kamen die Steine der Konkordanz geflogen und schlugen zwischen den Tsardoniern ein. Gesteris entging nicht, dass die Gegner inzwischen verängstigt waren. Sie hatten keine Verteidigung gegen die Geschosse, und ihre eigene Artillerie war höchstens noch ein Drittel so stark wie die der Konkordanz. Wenn man auch diese Katapulte zum Schweigen bringen konnte …
    Gesteris beobachtete die Reiter, die sich in vollem Galopp näherten. Vier Kämpfer breit rasten sie durch die kämpfenden Linien und blieben außer Reichweite der gegnerischen Piken. Aus der Dunkelheit prasselten Pfeile auf sie herab. Die Reiter kippten aus den Sätteln und wurden von den Hufen ihrer eigenen Truppe zermalmt. Dreißig waren gefallen, noch ehe sie hundert Schritte weit gekommen waren.
    Weiter hinten bewegten sich die Feinde eilig, um ihre Artillerie zu decken. Bogenschützen und Schwertkämpfer wandten sich von der Palisade ab, um Robertos Kämpfer anzugreifen. Gesteris’ Bogenschützen ergriffen sofort die Gelegenheit, streckten ihre Gegner mit Schüssen in den Rücken nieder und zwangen die Infanterie, einen Schildwall zu errichten. Einen Augenblick lang ließ der Druck auf die Palisade nach.
    »Los jetzt«,

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