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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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kann immer wieder neu anfangen?«, vermutete Rebus. »Alles ist wie zuvor. Alles noch heil«, sagte Renshaw nickend. »So als wäre nie etwas passiert.« »Eine Illusion also«, schlussfolgerte Rebus.
    »Eine tröstliche Illusion«, sagte sein Cousin zustimmend. Er schwieg kurz. »Hatte ich als Kind so eine Rennbahn? Ich kann mich nicht erinnern...« Rebus zuckte die Achseln. »Ich weiß, dass ich keine hatte. Wenn es die Dinger damals schon gab, waren sie wahrscheinlich zu teuer.« »Tja, was tut man nicht alles für seine Kinder, was, John?« Auf Renshaws Gesicht erschien der Schimmer eines Lächelns. »Man will ihnen alles bieten, gibt freiwillig den letzten Penny für sie aus.« »Es muss ziemlich teuer gewesen sein, deine beiden nach Port Edgar zu schicken.« »Billig war's nicht. Du hast nur die eine Tochter, stimmt's?« »Ja, aber sie ist schon längst erwachsen, Allan.« »Kate ist auch erwachsen... führt mehr und mehr ihr eigenes Leben.« »Sie ist nicht auf den Kopf gefallen.« Rebus sah zu, wie der Wagen erneut von der Rennstrecke abkam. Er landete dicht bei ihm, also nahm er ihn und stellte ihn zurück auf die Fahrbahn. »Der Unfall, in den Derek verwickelt war«, sagte er. »Er hatte keine Schuld, oder?« Renshaw schüttelte den Kopf. »Stuart war ein ziemlicher Draufgänger. Wir hatten Glück, dass Derek kaum etwas passiert ist.« Er ließ den Wagen wieder losfahren. Rebus hatte in dem Karton einen blauen Wagen gesehen und eine zweite Fernbedienung neben dem linken Schuh seines Cousins.
    »Wie wär's mit einem Rennen?«, fragte er, beugte sich vor und griff nach dem kleinen schwarzen Apparat. »Warum nicht?«, erwiderte Renshaw und stellte den zweiten Wagen für Rebus an der Startlinie auf. Seinen eigenen stoppte er direkt daneben, dann zählte er von fünf an rückwärts. Beide Wagen schössen auf die erste Kurve zu, und der von Rebus sauste geradeaus weiter. Rebus krabbelte hinüber, und er war gerade so weit, dass er weiterfahren konnte, da überrundete ihn Renshaw. »Du hast mehr Übung als ich«, beklagte er sich, während er sich wieder hinsetzte. Abgesehen von der warmen Luft, die durch die Luke hinaufzog, war der Dachboden ungeheizt. Außerdem war er so niedrig, dass Rebus darin nicht aufrecht würde stehen können. »Wie lange bist du schon hier oben?«, fragte er. Renshaw fuhr sich über die Stoppeln im Gesicht, die inzwischen fast Bartlänge hatten. »Seit heute früh«, sagte er.
    »Wo ist Kate?« »Hilft diesem Abgeordneten.« »Die Haustür ist offen.« »Ach ja?« »Jeder x-beliebige könnte hereinspaziert kommen.« Rebus hatte gewartet, bis Renshaws Wagen wieder bei seinem war, und nun fuhren sie wieder um die Wette die Rennstrecke entlang, auf der sich an einer Stelle die Fahrspuren kreuzten.
    »Weißt du, an wen ich gestern Abend gedacht habe?«, sagte Renshaw. »Ich glaube jedenfalls, dass es gestern war...« »An wen?« »An deinen Vater. Ich mochte ihn wirklich gerne. Er hat mir immer Zaubertricks vorgeführt, erinnerst du dich?« »Zum Beispiel den mit der Münze, die er bei jemandem hinterm Ohr hervorgeholt hat?«
    »Und dann hat er sie wieder verschwinden lassen. Er erzählte immer, er habe das in der Armee gelernt.« »Gut möglich.« »Er war in Fernost, stimmt's?« Rebus nickte. Sein Vater hatte nie viel über seine Kriegserlebnisse gesprochen. Meistens erzählte er bloß Anekdoten, Geschichten, über die man lachen konnte. Aber später dann... gegen Ende seines Lebens, hatte er unabsichtlich Einzelheiten über einige der grauenvollen Ereignisse verraten, deren Zeuge er gewesen war. Es waren keine Berufssoldaten, John, sondern Männer, die man eingezogen hatte — Bankangestellte, Bäcker, Fabrikarbeiter. Der Krieg hat sie verändert, hat uns alle verändert. Wie konnte es auch anders sein? »Es ist nur Folgendes«, fuhr Allan Renshaw fort. »Als ich an deinen Vater gedacht habe, musste ich auch an dich denken. Weißt du noch - der Tag, an dem du mich in den Park mitgenommen hast?« »Als wir Fußball gespielt haben?« Renshaw nickte und lächelte matt. »Du erinnerst dich?« »Wahrscheinlich nicht so gut wie du.« »Oh ja, ich erinnere mich genau. Wir haben Fußball gespielt, und dann sind zwei Freunde von dir aufgetaucht, und während du dich mit ihnen unterhalten hast, musste ich allein spielen.« Renshaw verstummte. Erneut kreuzten sich die Wege der Wagen. »Fällt es dir wieder ein?« »Nein, noch nicht.« Allerdings nahm Rebus an, dass es stimmen konnte. Jedes Mal, wenn

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