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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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weniger als einer Stunde eine Waffe besorgen konnte. In Glasgow dauerte es angeblich nur zehn Minuten. Es war mit Waffen wie mit Videofilmen: Man konnte sie tageweise leihen. Wenn man sie unbenutzt zurückbrachte, bekam man einen Teil seines Geldes zurück; wenn nicht, dann nicht. Eine simple geschäftliche Transaktion, die sich von den Aktivitäten Peacock Johnsons nicht allzu sehr unterschied. Rebus erwog für einen Moment, den Aufruf zu unterschreiben, aber es wäre doch nur eine leere Geste gewesen. Auf dem Tisch lagen auch mehrere Zeitungsausschnitte und Fotokopien von Zeitschriftenartikeln herum. Thema: Die Auswirkungen von Gewalt in den Medien. Die üblichen reflexartigen Reaktionen, die ihn an die Behauptung erinnerten, ein Horrorvideo könne zwei Jungen veranlassen, ein Kleinkind umzubringen... Er sah sich um, in der Hoffnung, Kate habe eine Nummer aufgeschrieben, unter der man sie erreichen konnte. Er wollte mit ihr über ihren Vater sprechen, ihr vielleicht sagen, dass Allan sie dringender brauchte als Jack Bell. Er blieb für eine Weile am Fuß der Treppe stehen und hörte sich die Geräusche auf dem Dachboden an, dann suchte er im Telefonbuch die Nummer einer Taxifirma heraus.
    »Bin in zehn Minuten bei Ihnen«, verkündete die Stimme am anderen Ende. Eine muntere, weibliche Stimme. Fast hätte das genügt, ihn davon zu überzeugen, dass es irgendwo noch eine andere Art von Leben gab... Siobhan stand mitten in ihrem Wohnzimmer und sah sich um. Sie ging zum Fenster und schloss die Rollläden, um die Strahlen der untergehenden Sonne zu verbannen. Sie hob einen Becher und einen Teller vom Boden auf: Toastkrümel verrieten, was für eine Mahlzeit sie zuletzt in der Wohnung eingenommen hatte. Sie vergewisserte sich, dass keine neuen Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter waren. Da es Freitag war, würden Toni Jackson und die anderen Polizistinnen mit ihr rechnen, aber das Letzte, wonach ihr der Sinn stand, war die Munterkeit der Mädels und das angetrunkene Taxieren potentieller Pub-Bekanntschaften. Becher und Teller abzuwaschen und auf dem Ablaufbrett abzustellen dauerte eine halbe Minute. Ein kurzer Blick in den Kühlschrank. Die Lebensmittel, die sie eingekauft hatte, um für Rebus und sich selbst ein Essen zu kochen, würden sich noch ein paar Tage halten. Sie schloss die Kühlschranktür und ging ins Schlafzimmer, machte das Bett und stellte fest, dass sie am Wochenende unbedingt Wäsche waschen musste. Dann ins Bad, wo sie sich kurz im Spiegel betrachtete, ehe sie dann ins Wohnzimmer zurückkehrte und sich die Post dieses Tages ansah. Zwei Rechnungen und eine Postkarte. Die Karte stammte von einer Studienfreundin. Sie hatten es in diesem Jahr noch nicht geschafft, sich zu verabreden, obwohl sie in derselben Stadt wohnten. Die Freundin genoss gerade einen viertägigen Kurzurlaub in Rom... dem Datum auf der Karte nach zu urteilen, war sie allerdings schon wieder daheim. Rom: Siobhan war noch nie dort gewesen.
    Bin einfach ins Reisebüro marschiert und habe gefragt, was es kurzfristig noch gab. Es ist toll hier, ich lasse es ruhig angehen, sitze faul im Cafe, und wenn ich Lust dazu habe, mache ich ein bisschen in Kultur. Alles Liebe -Jackie. Sie stellte die Karte auf den Kaminsims und überlegte, wann sie das letzte Mal richtig verreist gewesen war. Die eine Woche mit ihren Eltern? Der Wochenendtrip nach Dublin? Es war ein Junggesellinnen-Abschied für eine der Uniformierten gewesen... die Frau erwartete inzwischen ihr erstes Kind. Sie schaute hoch zur Decke. Der Nachbar über ihr lief stampfend umher. Er tat das vermutlich nicht mit Absicht, sondern hatte schlicht und einfach den Gang eines Elefanten. Sie hatte ihn draußen auf dem Bürgersteig getroffen, als sie nach Hause gekommen war, und er hatte sich beschwert, dass er gerade seinen abgeschleppten Wagen hatte auslösen müssen.
    »Der Wagen stand bloß zwanzig Minuten im Parkverbot... als ich wiederkam, war er weg... hundertdreißig Pfund, das ist doch unglaublich. Beinahe hätte ich den Leuten gesagt, dass die Karre gar nicht mehr so viel wert ist.« Dann zeigte er mit dem Finger auf sie. »Sie sollten so was verhindern.« Weil sie bei der Polizei war. Weil die Leute glaubten, Polizisten könnten Beziehungen spielen lassen, hätten die Macht, Dinge zu ändern.
    Sie sollten so was verhindern.
    Er lief wütend im Wohnzimmer auf und ab, wie ein eingesperrtes Raubtier. Er arbeitete in der George Street. Angestellter bei einer Versicherungsagentur. Etwas

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