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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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sehen.« Er drehte sich langsam zu ihr um. »Gehören Sie damit auch zu den Exemplaren meiner Sammlung?«
    »Ich weiß nicht. Was meinen Sie denn?« »Ich glaube, dazu sind Sie ein zu harter Knochen.« »Worauf Sie sich verlassen können«, sagte sie mit der Andeutung eines Lächeln. Als er das Taxi bestellte, hatte er Arden Street als Ziel genannt, aber nur Siobhan zuliebe. Dem Fahrer erklärte er, er habe es sich anders überlegt: Er wolle kurz bei der Polizeiwache in Leith anhalten und dann nach South Queensferry. Am Ende der Fahrt verlangte Rebus eine Quittung - er würde versuchen, sie als Spesen einzureichen. Damit würde er sich allerdings beeilen müssen: Er konnte sich nicht vorstellen, dass Claverhouse ihm zwanzig Pfund für eine Taxifahrt genehmigen würde. Er lief durch die dunkle Gasse und öffnete die Haustür. Der Wachposten war abgezogen worden, niemand kontrollierte mehr, wer Lee Herdmans Haus betrat oder verließ. Rebus stieg die Treppe hinauf und horchte auf Geräusche aus den anderen beiden Wohnungen. Er glaubte, einen Fernseher zu hören. Auf jeden Fall konnte er riechen, was es zum Abendessen gegeben hatte. Ein Knurren aus seinem Magen gab ihm zu bedenken, dass er, Schmerzen hin oder her, vielleicht doch mehr von dem Kotelett hätte essen sollen. Er zückte den Schlüssel zu Herdmans Wohnung, den er in Leith geholt hatte. Es war eine glänzende, nagelneue Kopie des Originals, und er musste ein bisschen daran ruckeln, ehe die Tür aufsprang. Rebus trat ein, schloss die Tür hinter sich und schaltete das Flurlicht ein. Es war kalt hier drin. Der Strom war noch nicht abgestellt, aber irgendjemand hatte daran gedacht, die Heizung abzudrehen. Herdmans Witwe war gebeten worden, nach Schottland zu kommen und die Wohnung auszuräumen, aber sie hatte abgelehnt. Was könnte dieser Scheißkerl schon besitzen, das mich interessiert?
    Gute Frage, und Rebus war hergekommen, um ihr nachzugehen. Lee Herdman hatte mit Sicherheit irgendetwas besessen, das andere Leute interessierte. Er sah sich die Rückseite der Eingangstür an. Ein Riegel oben, einer unten, dazu zwei Steckschlösser und das Sicherheitsschloss. Die Steckschlösser sollten Einbrecher abschrecken, aber die beiden Riegel hatte Herdman nur vorschieben können, wenn er zu Hause war. Wovor hatte er sich gefürchtet? Rebus verschränkte die Arme und trat ein paar Schritte zurück. Eine der möglichen Antworten lag auf der Hand. Der Drogendealer Herdman hatte Angst vor der Polizei gehabt. Aber Rebus hatte im Laufe seiner Karriere mit vielen Drogendealern zu tun gehabt. Normalerweise lebten sie in einer Sozialwohnung in irgendeiner Hochhaussiedlung, und ihre Wohnungstür war mit Stahl gepanzert und bot wesentlich mehr Widerstand als die von Herdman. Rebus hatte den Eindruck, dass Herdmans Sicherheitsvorkehrungen einzig und allein dazu dienten, ihm etwas Zeit zu verschaffen. Genug Zeit, um Beweismittel die Toilette herunterzuspülen? Rebus glaubte nicht daran. Es gab keine Hinweise, dass die Wohnung je als Drogenlager gedient hatte. Außerdem standen Herdman genügend andere Verstecke zur Verfügung: das Bootshaus, die Boote. Er hatte es nicht nötig, seine Wohnung als Aufbewahrungsort zu benutzen. Was war dann der Grund? Rebus drehte sich um, ging ins Wohnzimmer, suchte und fand den Lichtschalter. Was war dann der Grund?
    Er versuchte, sich in Herdman hineinzuversetzen, und merkte, dass es gar nicht nötig war. Hatte Siobhan nicht genau das andeuten wollen? Ich glaube, Sie sind Herdman ziemlich ähnlich. Er schloss die Augen und stellte sich vor, er stünde in seinem eigenen Zimmer. Das hier war sein Reich. Hier hatte er alles unter Kontrolle. Aber was, wenn sich jemand Zutritt verschaffen wollte... ein paar ungebetene Besucher. Er würde sie hören. Sie würden bestimmt probieren, die Schlösser zu knacken, würden aber an den Riegeln scheitern. Dann wären sie gezwungen, die Tür aufzubrechen. Und das würde Herdman Zeit verschaffen... Zeit, seine Waffe aus dem Versteck zu holen. Die Mac-10 hatte er im Bootshaus deponiert, für den Fall, dass dort jemand einbrach. Die Brocock aber verwahrte er hier, im Schrank, bei all den Fotos von Waffen. Herdmans kleiner Waffenschrein. Dank der Pistole würde er die Oberhand behalten, denn er rechnete nicht damit, dass die Eindringlinge bewaffnet waren. Sie würden ihm vermutlich Fragen stellen, ihn mitnehmen wollen, aber die Brocock würde sie daran hindern. Rebus wusste, wen Herdman erwartet hatte: nicht unbedingt

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