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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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strebte, verfolgt von Rachels Stimme: »Du hast ihn umgebracht, du Schlampe! Er hatte dir doch überhaupt nichts getan! Mörderin! Mörderin!« Sie warf die Tasche auf den Beifahrersitz und setzte sich hinters Steuer. »Du miese Fotze!« Rachel Fox kam auf ihren Wagen zumarschiert. »So eine wie dich fasst doch kein Mann freiwillig an!« Siobhan drehte den Zündschlüssel herum und setzte aus der Lücke zurück, während Fox auf der Fahrerseite gegen das Rücklicht trat. Sie trug Turnschuhe, und ihr Fuß rutschte am Glas ab. Siobhan schaute nach hinten, um sicherzugehen, dass dort niemand stand. Als sie sich wieder umdrehte, zerrte Fox gerade an einer Reihe zusammengeschobener Einkaufswagen. Siobhan legte den ersten Gang ein und trat das Gaspedal durch. Sie hörte, wie die Einkaufswagen scheppernd am Heck ihres Autos vorbeischössen. Im Rückspiegel sah sie, dass die Wagen die Fahrbahn hinter ihr blockierten. Der vorderste war gegen einen parkenden VW Käfer geprallt. Und sie sah Rachel Fox, die immer noch fluchte, beide Fäuste schwenkte, dann mit einem Finger auf das davonfahrende Auto wies und sich mit demselben Finger quer über die Kehle fuhr. Dazu nickte sie langsam, um Siobhan zu zeigen, dass es ihr ernst war.
    »Ganz recht - nur zu, Rachel«, murmelte Siobhan und bog vom Parkplatz auf die Straße ein.

20
    Es hatte Bobby Hogan seine gesamte Überzeugungskraft gekostet - und er würde dafür sorgen, dass Rebus das nicht vergaß. Der Blick, den er ihm zuwarf, sprach Bände: Erstens, du bist mir etwas schuldig, und zweitens, wehe, du vermasselst diese Sache...
    Sie befanden sich in einem der Büros des so genannten »Big House«, dem Präsidium der Lothian and Borders Police in der Fettes Avenue. Hier war das Dezernat Drugs and Major Crime beheimatet, deshalb war Rebus bei der Vernehmung nur ein geduldeter Gast. Er hatte keine Ahnung, wie Hogan von Claverhouse die Erlaubnis bekommen hatte, Rebus mitzubringen, aber wie auch immer, nun saßen sie alle beisammen. Auch Ormiston, der jedes Mal, wenn Rebus ihm zublinzelte, schniefte und die Augen fest zusammenkniff. Teri Cotter war in Begleitung ihres Vaters erschienen, und eine Polizistin in Uniform saß in ihrer Nähe. »Bist du sicher, dass du deinen Vater dabeihaben möchtest?«, fragte Claverhouse nüchtern. Teri schaute ihn an. Sie war in voller Goth-Montur erschienen, bis hin zu kniehohen Stiefeln mit unzähligen glänzenden Schnallen.
    »Das klang ja so«, ließ sich Mr. Cotter vernehmen, »als hätte ich lieber meinen Anwalt mitbringen sollen.« Claverhouse zuckte nur die Achseln. »Ich habe das bloß gefragt, weil ich Teri die Peinlichkeit ersparen möchte, in Ihrer Gegenwart über gewisse Dinge zu reden...« Er verstummte und fixierte Teri. »Peinlichkeit ersparen?«, wiederholte Mr. Cotter und schaute zu seiner Tochter hinüber, weshalb ihm entging, dass Claverhouse mit den Fingern auf den Tisch tippte wie auf eine Tastatur. Aber Teri sah es und wusste offenbar sofort, worum es ging.
    »Dad«, sagte sie, »vielleicht wäre es wirklich besser, wenn du draußen wartest.« »Ich weiß nicht, ob ich -« »Dad.« Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. »Alles okay. Ich erklär's dir später... versprochen.« Sie sah ihm mit bohrendem Blick in die Augen.
    »Also, ich weiß nicht...« Cotter sah sich um.
    »Das geht schon in Ordnung, Sir«, beruhigte ihn Claverhouse, während er sich zurücklehnte und die Beine übereinander schlug. »Kein Grund zur Sorge, es geht bloß um ein paar Hintergrundinformationen, bei denen uns Teri vielleicht weiterhelfen kann.« Er nickte zu Ormiston hinüber. »DS Ormiston zeigt Ihnen, wo die Kantine ist, ich schlage vor, Sie trinken etwas, und ehe Sie sich's versehen, sind wir hier auch schon fertig...« Ormiston schaute unzufrieden drein, und sein Blick huschte kurz zu Rebus und Hogan hinüber, als wollte er seinen Partner fragen, warum er nicht einen von den beiden losschickte. Cotter betrachtete erneut seine Tochter. »Ich lasse dich nur sehr ungern allein.« Aber sein Tonfall ließ erkennen, dass er sich bereits damit abgefunden hatte, und Rebus fragte sich, ob dieser Mann sich jemals Teri oder seiner Frau gegenüber hatte behaupten können. Ein Mann, der nur glücklich war, wenn er es mit Zahlenkolonnen und Kursbewegungen auf dem Aktienmarkt zu tun hatte; mit Dingen, die er glaubte vorhersagen und kontrollieren zu können. Vielleicht hatte der Autounfall, der Tod seines Sohnes, ihm den Glauben an sich selbst genommen, weil er ihm

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