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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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einem Zug leer. »Woher haben Sie den Diamanten?«, fing Whiteread an, die Hände vor dem Körper verschränkt. »Das steckt hinter allem, stimmt's?« Rebus lächelte. »Der Grund, wieso Herdman so viele Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hatte... er wusste, Sie würden eines Tages bei ihm vor der Tür stehen.« »Sie haben ihn auf Jura gefunden?«, vermutete Simms. Er wirkte ruhig, gefasst. Rebus schüttelte den Kopf. »Ich habe es mir bloß zusammengereimt. Mir war klar, dass Sie gewisse Schlussfolgerungen ziehen würden, wenn ich mit einem Diamanten vor Ihrer Nase herumwedeln würde.« Er hob sein leeres Glas in Simms Richtung. »Und genau das haben Sie eben getan ... herzlichen Dank.« Whiteread kniff die Augen zusammen. »Wir haben keine Ihrer Behauptungen bestätigt.« »Sie sind prompt hier aufgekreuzt - das genügt mir vollauf als Bestätigung. Außerdem waren Sie letztes Jahr auf Jura und haben dort vergebens versucht, die Touristin zu mimen.« Rebus schenkte sich einen zweiten Whisky ein und nahm einen Schluck. Diesmal würde er langsamer trinken. »Hohe Militärs, die über ein Ende der Kämpfe in Nordirland verhandeln ... logischerweise kam auch Geld ins Spiel. Die Paramilitärs mussten irgendwie abgefunden werden. Diese Typen sind gierig und wollten auf keinen Fall am Ende mit leeren Händen dastehen. Die Regierung hatte vor, sie mit Diamanten zu bezahlen. Nur leider stürzte der Hubschrauber ab, in dem sie transportiert wurden. Ein SAS-Suchtrupp sollte die Dinger finden. Die Männer waren bis an die Zähne bewaffnet, für den Fall dass auch die Terroristen Leute losschicken würden.« Rebus schwieg kurz. »Wie mache ich mich bisher?« Whiteread hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Simms hatte sich auf eine Armlehne des Sofas gesetzt, eine alte Sonntagsbeilage einer Zeitung in die Hand genommen und sie zusammengerollt. Rebus zeigte auf ihn. »Wollen Sie mir die Luftröhre zerquetschen, Simms? Schon vergessen, dass nebenan ein Zeuge ist?«
    »Man wird sich ja noch was wünschen dürfen«, antwortete Simms mit glühenden Augen und kalter Stimme. Rebus wandte sich wieder Whiteread zu, die inzwischen am Tisch stand und eine Hand auf Herdmans Personalakte gelegt hatte. »Glauben Sie, dass Sie Ihren übereifrigen Pinscher im Zaun halten können?« »Sie waren gerade dabei, uns eine Geschichte über Diamanten zu erzählen«, sagte sie, offenbar nicht bereit, sich vom Thema ablenken zu lassen.
    »Ich habe mir Herdman nie als Drogenschmuggler vorstellen können«, fuhr Rebus fort. »Haben Sie das Zeug auf seinem Boot deponiert?« Sie schüttelte langsam den Kopf. »Na ja, dann war's eben jemand anders.« Er überlegte einen Moment und trank erneut einen Schluck. »Die vielen Segeltörns nach Holland... Rotterdam eignet sich gut für Geschäfte mit Diamanten. Wenn Sie mich fragen, hat Herdman die Diamanten gefunden, wollte sie aber nicht abgeben. Entweder er hat sie sofort mitgenommen, oder er hat sie versteckt und ist dann später zurückgekommen, nach seinem überraschenden Beschluss, den Dienst zu quittieren. Die Armeeführung fragt sich natürlich, was mit den kostbaren Dingern passiert ist, und irgendwann gerät Herdman in ihr Visier. Er hat Geld, gründet eine Bootsfirma... aber man kann ihm nichts nachweisen.« Er brach ab, um einen weiteren Schluck zu trinken. »Ich vermute, es ist immer noch eine Menge übrig, oder hat er womöglich alles ausgegeben...?« Rebus dachte an die Segelyacht: bar bezahlt... in Dollar, der üblichen Währung beim Handel mit Edelsteinen. Und an den Diamanten an Teri Cotters Halskette, der für ihn wie ein Katalysator gewirkt hatte. Er hatte Whiteread Zeit zum Antworten gelassen, aber sie blieb stumm. »In diesem Fall«, sagte er, »dürfte Ihr Job hier reine Schadensbegrenzung sein. Sie sollen verhindern, dass jemand etwas herausfindet, durch das die Sache ans Tageslicht kommt. Alle Regierunk##483 gen behaupten: Wir verhandeln nicht mit Terroristen. Mag sein, aber wir haben vor einer Weile versucht, diese Leute zu kaufen... das würde richtig fette Schlagzeilen in den Zeitungen geben.« Er sah Whiteread über den Rand seines Glases an. »Das ist es im Großen und Ganzen, stimmt's?« »Und der Diamant?«, fragte sie.
    »Leihgabe eines Freundes.« Sie schwieg wieder, und fast eine Minute lang geschah gar nichts. Rebus hatte es nicht eilig, er dachte darüber nach, was passiert wäre, wäre er ohne Begleitung nach Hause gekommen... dann wäre die Sache für ihn wahrscheinlich

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