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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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an.
    »Ich kenne die Leute.« »Wen?« Sie nahm ihm das Blatt ab. »Meinen Sie die Eltern?« Er nickte.
    »Woher kennen Sie sie?« Rebus hielt sich die Hände vors Gesicht. »Es sind Verwandte.« Er merkte, dass sie es nicht begriff. »Meine Verwandten, Siobhan. Es sind Verwandte von mir...«

3
    Es war eine Doppelhaushälfte in einer Neubausiedlung, am Ende einer Sackgasse. Von diesem Teil South Queensferrys aus konnte man keine der beiden Brücken sehen, und man hätte auch nie vermutet, dass sich in kaum fünfhundert Meter Entfernung jahrhundertealte Straßen befanden. In den Auffahrten standen Autos - die bevorzugten Modelle des mittleren Managements: Rovers, BMWs und Audis. Keine Zäune zwischen den Haushälften, die Rasenflächen wurden nur von Gartenwegen begrenzt. Siobhan hatte am Bürgersteig geparkt. Sie stand einen Schritt hinter ihm, als er nach einigen Mühen auf die Haustürklingel drückte. Ein benommen aussehendes Mädchen machte auf. Ihr Haar war ungewaschen und ungekämmt, die Augen blutunterlaufen.
    »Sind deine Mutter oder dein Vater zu Hause?« »Sie sind nicht zu sprechen«, sagte sie und wollte die Tür gleich wieder schließen. »Wir sind keine Journalisten.« Rebus zückte unbeholfen seinen Dienstausweis. »Ich bin Detective Inspector Rebus.« Sie schaute auf den Ausweis, dann starrte sie ihn an. »Rebus?«, sagte sie.
    Er nickte. »Du kennst den Namen?« »Ich glaube schon...« Plötzlich stand ein Mann hinter ihr. Er streckte Rebus eine Hand entgegen. »John. Ist eine Weile her.« Rebus nickte Allan Renshaw zu. »An die dreißig Jahre, Allan.« Die beiden Männer musterten einander, versuchten, den Anblick mit ihren Erinnerungen in Einklang zu bringen. »Du hast mich einmal mit zu einem Fußballspiel genommen«, sagte Renshaw. »Raith Rovers, stimmt's? Ich weiß aber nicht mehr, wer der Gegner war.« »Kommt doch rein.« »Dir ist sicher klar, Allan, dass ich beruflich hier bin.« »Ja, ich weiß, dass du bei der Polizei bist. Komische Zufälle gibt's.« Während Rebus seinem Cousin durch die Diele folgte, stellte Siobhan sich der jungen Frau vor, die daraufhin erwiderte, sie sei Kate, »Dereks Schwester«.
    Siobhan erinnerte sich, den Namen in den Unterlagen gelesen zu haben. »Sie studieren, hab ich Recht?« »Ja, in St. Andrews. Anglistik.« Siobhan fiel keine Bemerkung ein, die nicht banal oder geheuchelt klingen würde. Also ging sie wortlos den langen, schmalen Flur hinunter, vorbei an einem Tisch voll mit ungeöffneter Post, und betrat das Wohnzimmer. Überall waren Fotos. Sie hingen nicht nur gerahmt an der Wand oder standen in Regalen, sondern quollen auch aus Schuhkartons auf den Couchtisch und den Fußboden. »Vielleicht kannst du uns helfen«, sagte Allan Renshaw zu Rebus. »Ich habe Probleme, jedem der Gesichter einen Namen zuzuordnen.« Er hielt einen Packen Schwarzweißfotos hoch. Auf dem Sofa lagen aufgeklappte Alben, die das Heranwachsen zweier Kinder dokumentierten: Kate und Derek. Zuerst Aufnahmen, die offenbar anlässlich der Taufen gemacht worden waren, dann Bilder aus Sommerferien, bei weihnachtlichen Bescherungen, Ausflügen und besonderen Anlässen. Siobhan wusste, dass Kate neunzehn war, zwei Jahre älter als ihr Bruder. Sie wusste außerdem, dass der Vater als Autoverkäufer in einer Firma an der Seafield Road arbeitete. Zweimal - im Pub und auf der Fahrt hierher -hatte Rebus ihr erklärt, wie er mit den Renshaws verwandt war. Seine Mutter hatte eine Schwester gehabt, und diese Schwester hatte einen Mann namens Renshaw geheiratet. Allan Renshaw war ihr Sohn.
    »Und Sie haben überhaupt keinen Kontakt zu ihm?«, hatte sie gefragt. »Das ist in unserer Familie so üblich«, hatte er geantwortet. »Furchtbar, das mit Derek«, sagte Rebus gerade. Da er keinen Platz zum Hinsetzen entdeckt hatte, stand er am Kamin. Allan Renshaw hatte sich auf die Armlehne des Sofas gehockt. Er nickte. Dann sah er, dass seine Tochter Fotos wegräumen wollte, damit ihr Besuch sich setzen konnte. »Die haben wir noch nicht sortiert«, blaffte er sie an. »Ich dachte bloß...« Kates Augen wurden feucht. »Wie wär's mit einer Tasse Tee?«, sagte Siobhan rasch. »Vielleicht können wir uns ja alle in die Küche setzen.«
    Der Küchentisch reichte gerade eben für vier Personen. Siobhan hantierte mit dem Kessel und den Tassen. Kate hatte angeboten, ihr zu helfen, aber Siobhan hatte sie genötigt, sich zu setzen. Durch das Fenster über der Spüle blickte man auf einen handtuchgroßen Garten.

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