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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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vielleicht verrückt...« Rebus beugte sich vor. »Worum geht's, Kate?« »Na ja, es ist bloß... das Erste, was mir durch den Kopf ging, als ich hörte, was passiert war...« »Was?« Ihr Blick wanderte von Rebus zu Siobhan und dann wieder zurück. »Nein, das ist einfach zu blöd...« »Dann bin ich genau der richtige Zuhörer«, sagte Rebus und lächelte sie an. Fast hätte sie das Lächeln erwidert, doch dann holte sie tief Luft.
    »Derek war vor einem Jahr in einen Autounfall verwickelt. Ihm ist nichts passiert, aber der andere Junge... der, der am Steuer saß...« »Ist er ums Leben gekommen?«, riet Siobhan. Kate nickte. »Keiner von beiden hatte einen Führerschein, und beide waren betrunken. Derek hatte schlimme Schuldgefühle. Er ist zwar nicht angeklagt worden oder so...« »Und was hat das mit dem Mord an ihm zu tun?«, fragte Rebus.
    Sie zuckte die Achseln. »Gar nichts. Es ist bloß so... als ich es erfuhr, das heißt, als Dad mich anrief... da fiel mir sofort etwas ein, das Derek ein paar Monate nach dem Unfall zu mir gesagt hat. Er hat gesagt, die Familie des toten Jungen hasse ihn. Das war der Grund für meinen Gedanken. Kaum war mir Dereks Bemerkung eingefallen, kam mir ein Wort in den Sinn... das Wort >Rache<.« Sie erhob sich, Boethius auf dem Arm, und legte die Katze auf den leeren Stuhl. »Ich schau mal kurz nach Dad. Bin gleich wieder da.« Siobhan stand ebenfalls auf. »Kate«, sagte sie, »wie kommen Sie mit allem klar?« »Mir geht's gut. Machen Sie sich um mich keine Sorgen.« »Das mit Ihrer Mutter tut mir Leid.« »Nicht nötig. Dad und sie haben sich ständig gestritten. Wenigstens bleibt uns das jetzt erspart...« Und mit einem gezwungenen Lächeln auf den Lippen verließ sie die Küche. Rebus sah Siobhan an, und lediglich ein leichtes Heben der Augenbrauen wies darauf hin, dass er in den letzten zehn Minuten etwas für ihn Interessantes gehört hatte. Er folgte Siobhan ins Wohnzimmer. Draußen war es inzwischen dunkel, und er knipste eine der Lampen an.
    »Soll ich die Vorhänge schließen?«, fragte Siobhan. »Glauben Sie, es wird sie morgen früh jemand aufziehen?« »Nicht unbedingt.« »Dann lassen Sie sie offen.« Rebus knipste eine weitere Lampe an. »Dieses Haus braucht jeden Lichtstrahl, den es kriegen kann.« Er sah sich ein paar von den Fotos an. Verschwommene Gesichter vor Hintergründen, die er wieder erkannte. Siobhan betrachtete die Familienfotos entlang der Wände. »Jemand hat versucht, jede Erinnerung an die Mutter zu tilgen«, bemerkte sie. »Noch etwas«, sagte Rebus beiläufig. Sie sah ihn an. »Was?«
    Er deutete auf die Regale. »Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber mir scheint, Derek ist auf den Bildern öfter vertreten als Kate.« Siobhan sah, was er meinte. »Und was folgern wir daraus?« »Keine Ahnung.« »Möglicherweise war auf einigen Aufnahmen von Kate auch ihre Mutter mit dabei.« »Allerdings wird behauptet, das jüngere Kind sei meist der Liebling der Eltern.« »Sprechen Sie aus Erfahrung?« »Ich habe einen jüngeren Bruder, wenn es das ist, was Sie meinen.« Siobhan dachte nach. »Glauben Sie, dass Sie es ihm sagen sollten?« »Wem?« »Ihrem Bruder.« »Ihm sagen, dass er Vaters Augenstern war?« »Nein, ihm Bescheid sagen, was hier passiert ist.« »Dafür müsste ich erst einmal seinen Aufenthaltsort herausfinden.« »Sie wissen nicht, wo Ihr Bruder wohnt?« Rebus zuckte die Achseln. »So ist das eben, Siobhan.« Sie hörten Schritte auf der Treppe. Kate betrat das Wohnzimmer. »Er schläft«, sagte sie. »Er schläft ziemlich viel.« »Ich bin mir sicher, dass es ihm gut tut«, sagte Siobhan und wäre angesichts dieses Klischees aus ihrem eigenen Mund beinahe zusammengezuckt.
    »Kate«, hob Rebus an, »wir gehen jetzt. Aber ich habe noch eine Frage, sofern es dir nichts ausmacht.« »Das weiß ich erst, wenn ich sie gehört habe.« »Es geht nur um Folgendes: Kannst du uns verraten, wann und wo genau Derek den Unfall hatte?«
    Das Hauptquartier der Division D befand sich in einem ehrwürdigen Altbau mitten in Leith. Die Fahrt von South Queensferry dorthin hatte nicht besonders lange gedauert - der Großteil des abendlichen Verkehrs rollte stadtauswärts und nicht stadteinwärts. Die Büros des CID waren leer. Rebus vermutete, die Kollegen seien alle zur Port Edgar School abkommandiert worden. Er trieb eine Verwaltungsangestellte auf und fragte sie, wo die Akten sein könnten. Siobhan hackte bereits auf einer Tastatur herum, in der Hoffnung,

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