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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Zweiten Weltkriegs als Fernaufklärungs-Einheit gegründet, hatte aber erst anlässlich der Besetzung der Iranischen Botschaft 1980 und des Falkland-Feldzuges 1982 Berühmtheit erlangt. Eine handschriftliche Fußnote auf einem Blatt besagte, dass man Herdmans frühere Arbeitgeber ersucht hatte, möglichst viele Informationen über ihn zu liefern. Sie hatte es Rebus gegenüber erwähnt, der daraufhin bloß geschnaubt und gemeint hatte, die Leute von der Armee würden sicher nicht besonders hilfsbereit sein. Als Herdman schon eine Weile in South Queensferry wohnte, gründete er seine Firma, deren Zweck vor allem war, Wasserskifahrer mit seinem Boot zu ziehen. Siobhan wusste nicht, wie teuer ein Motorboot war. Sie hatte sich deswegen eine Notiz gemacht, eine von mehreren Dutzend auf dem Block, der drüben auf dem Tisch lag. »Was?« Er senkte den Blick, um ihre Aufmerksamkeit auf die gefüllten Gläser vor ihr zu lenken. »Ach ja, richtig«, sagte sie mit kurzem Lächeln. »Machen Sie sich nichts draus. Ist manchmal das Beste, sich in einem Traum zu verlieren.« Er hatte das Wort »dwam« verwendet, das schottische Wort für Traum, und da sie es kannte, nickte sie. Sie selbst benutzte nur selten schottische Ausdrücke, sie vertrugen sich nämlich nicht mit ihrem englischen Akzent. Und ihren Akzent zu ändern, hatte sie noch nie versucht, denn er erwies sich immer wieder als nützlich. Manche Leute ärgerten sich über ihn, was ihr bei Verhören schon öfter zupass gekommen war. Und wenn jemand sie für eine Touristin hielt, na ja, dann konnte es passieren, dass die betreffende Person ihr gegenüber alle Vorsicht vergaß.
    »Inzwischen ist mir auch klar, was Ihr beide seid«, sagte der Barkeeper nun. Sie musterte ihn. Mitte zwanzig, groß, breitschultrig, kurzes schwarzes Haar und ein Gesicht, dem die ausgeprägten Wangenknochen trotz Bier, fettem Essen und Zigaretten noch ein paar Jahre lang erhalten bleiben würden. »Ich bin ganz Ohr«, sagte sie und lehnte sich auf die Theke. »Zuerst hab ich euch für Presseleute gehalten, aber ihr habt keine einzige Frage gestellt.« »Es waren also schon einige Presseleute hier?«, fragte sie. An Stelle einer Antwort verdrehte er die Augen. »So wie ihr euren Papierstapel durchseht«, sagte er, mit einer Kopfbewegung zum Tisch deutend, »tippe ich auf Polizei.«
    »Schlauer Junge.« »Er war übrigens öfter hier. Lee, meine ich.« »Sie kannten ihn?« »Nun ja, wir haben uns ein bisschen unterhalten... worüber man eben redet, Fußball und so.« »Waren Sie jemals auf seinem Boot?« Der Barkeeper nickte. »Das war echt spitze. Ein irres Gefühl, wenn man unter den Brücken hindurchjagt und dabei nach oben guckt...« Er drückte den Kopf in den Nacken, um zu verdeutlichen, wovon er sprach. »Lee, der stand auf Speed.« Er verstummte. »Damit habe ich nicht die Drogen gemeint. Er fuhr einfach gerne schnell.« »Wie heißen Sie, Mr. Barkeeper?« »Rod McAllister.« Er streckte ihr eine Hand entgegen, und sie ergriff sie. Die Hand war feucht vom Spülen der Gläser.
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Rod.« Sie entzog ihm seine Hand, griff in die Tasche und holte eine Visitenkarte heraus. »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, das uns weiterhelfen könnte...« Er nahm die Karte. »Klar«, sagte er. »Geht in Ordnung, Sio...« »Der Name wird Schi-wahn ausgesprochen.« »Meine Güte, und man schreibt das wirklich so?« »Ja, aber Sie dürfen mich gerne Detective Sergeant Clarke nennen.« Er nickte und steckte die Karte in die Brusttasche seines Hemdes. Dann schaute er sie mit neu erwachtem Interesse an. »Wie lange werden Sie hier im Ort sein?« »So lange wie nötig. Wieso?« Er zuckte die Achseln. »Mittags gibt's bei uns superleckeren Haggis mit Steckrüben und Kartoffeln.« »Ich werd's mir merken.« Sie nahm die beiden Gläser. »Danke, Rod.« »Keine Ursache.«
    Zurück am Tisch stellte sie Rebus' Bierglas neben das aufgeschlagene Notizbuch. »Bitteschön. Tut mir Leid, hat ein bisschen gedauert, aber der Barkeeper hat eben erzählt, dass er Herdman kannte, und vielleicht...« Mittlerweile hatte sie sich hingesetzt. Rebus hörte ihr nicht zu, achtete überhaupt nicht auf sie. Er starrte auf das vor ihm liegende Blatt Papier.
    »Was ist?«, fragte sie. Mit einem raschen Blick stellte sie fest, dass es eines von denen war, die sie bereits durchgelesen hatte. Informationen über die Familie eines der Opfer. »John?«, hakte sie nach. Sein Blick hob sich langsam, und er sah sie

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