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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Rebus zu Siobhan, verstummte dann aber und lächelte die Nachbarin an. »Entschuldigung, ich weiß gar nicht, wie Sie heißen.« »Hazel Sinclair.« Er ergänzte das Lächeln um ein Nicken. »DS Clarke, zeigen Sie Miss Sinclair bitte...« Aber Siobhan hatte das Foto bereits hervorgeholt. Sie gab es Hazel Sinclair.
    »Das ist Miss Teri«, erklärte die junge Frau.
    »Sie kennen sie also.« »Natürlich. Sie sieht immer aus, als würde sie bei der Addams Family mitspielen. Ich sehe sie öfters in der High Street.« »Aber hier im Haus haben Sie sie noch nie gesehen?« »Hier?« Sinclair dachte nach, und zwar so angestrengt, dass sich ihr Unterkiefer noch weiter verschob. Dann schüttelte sie den Kopf. »Ich hatte immer gedacht, er sei schwul.« »Er hatte Kinder«, sagte Siobhan und nahm das Foto wieder entgegen. »Das hat doch nichts zu bedeuten, oder? Viele Schwule sind verheiratet. Und er ist bei der Armee gewesen, da gibt's doch jede Menge Schwule.« Siobhan versuchte, nicht zu grinsen. Rebus trat von einem Bein aufs andere. »Außerdem«, fuhr Hazel Sinclair fort, »habe ich immer nur Kerle die Treppe hochgehen oder runterkommen sehen.« Sie legte eine Kunstpause ein. »Junge Kerle.« »Sah einer davon so gut aus wie Robbie?« Sinclair schüttelte theatralisch den Kopf: »Von seinem Hintern würd ich jederzeit mein Frühstück essen.« »Wir werden versuchen, diese Bemerkung in unserem Bericht nicht zu erwähnen«, meinte Rebus äußerst würdevoll, als beide Frauen in schallendes Gelächter ausbrachen. Auf der Fahrt zum Yachthafen von Port Edgar sah sich Rebus ein paar Aufnahmen von Lee Herdman an. Die meisten waren aus Zeitungen fotokopiert. Herdman war groß und drahtig, mit wuscheligem grau melierten Haar. Fältchen in den Augenwinkeln, ein Gesicht, das von den Jahren gezeichnet war. Braun gebrannt oder vielmehr wettergegerbt. Bei einem Blick aus dem Autofenster sah Rebus, dass Wolken aufgezogen waren und den Himmel wie ein schmudk##99 deliges Bettlaken bedeckten. Die Fotos waren alle draußen aufgenommen worden: Herdman, wie er auf seinem Boot arbeitete oder hinaus in die Bucht fuhr. Auf einem winkte er offenbar jemandem zu, der an Land geblieben war. Er lächelte über das ganze Gesicht, so als könne er sich kein schöneres Leben vorstellen. Rebus hatte den Reiz von Wassersport nie begriffen. Er war vollauf damit zufrieden, Boote von einem Pub am Ufer aus zu betrachten.
    »Sind Sie schon oft auf dem Wasser gewesen?«, fragte er Siobhan. »Ich bin ein paar Mal mit einer Fähre gefahren.« »Und wie steht's mit Segelkenntnissen? Sie wissen schon, Spinnaker setzen und so weiter.« Sie sah ihn an. »Macht man das mit einem Spinnaker?« »Sehe ich so aus, als wüsste ich das?« Rebus blickte nach oben. Sie fuhren gerade unter der Forth Road Bridge hindurch, denn der Yachthafen befand sich am Ende einer schmalen Straße dicht hinter den riesigen Betonpfeilern, die die Brücke himmelwärts zu heben schienen. Solche Dinge beeindruckten Rebus: nicht die Natur, sondern der menschliche Einfallsreichtum. Ihm kam gelegentlich der Gedanke, dass die größten Errungenschaften der Menschheit aus dem Kampf gegen die Natur resultierten. Die Natur bereitete Probleme, der Mensch fand die Lösung.
    »Wir sind da«, sagte Siobhan, als sie den Wagen durch ein offenes Tor steuerte. Der Yachthafen bestand aus einer Reihe von - mehr oder weniger baufälligen - Gebäuden und zwei langen Stegen, die in den Firth of Forth hinausragten. An einem davon lagen ein paar Dutzend Boote. Sie fuhren am Hafenbüro und einem Laden namens Bosun's Locker vorbei und parkten dann vor einem Cafe. »Den Unterlagen zufolge gibt es hier einen Segelclub, einen Segelmacher und jemanden, der Radargeräte repariert«, sagte Siobhan beim Aussteigen. Sie wollte zur Beifahk##100 rerseite hinübergehen, aber Rebus war in der Lage, die Tür selbst zu öffnen. »Sehen Sie«, sagte er. »Noch bin ich kein Fall für den Abdecker.« Allerdings schmerzten seine Finger in den Handschuhen. Er reckte sich und schaute sich um. Die Brücke spannte sich weit über ihnen, das Verkehrsrauschen war leiser als erwartet und wurde fast komplett vom Klappern irgendwelcher Teile der Bootsausrüstungen übertönt. Vielleicht waren es ja die Spinnaker, die da klapperten... »Wem gehört das Ganze hier?«, fragte er.
    »Auf einem Schild am Tor stand etwas von Edinburgh Leisure.« »Der Besitzer ist also die Stadt? Das heißt, im Prinzip gehört das alles uns beiden.« »Im Prinzip

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