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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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dass bei den meisten der Familien der Mann und die Frau jünger waren als sie. Ständig wurde sie gefragt: Warum suchst du dir nicht einen Kerl? Toni Jackson fragte sie das bei fast jedem Treffen des Freitags-Clubs. Sie zeigte dann auf die in Frage kommenden Männer in dem Pub oder der Disko, fand sich nicht mit einem Nein ab, sondern holte die Kandidaten an den Tisch, an dem Siobhan saß, den Kopf auf die Hände gestützt.
    Vielleicht war ein fester Freund tatsächlich die Lösung, würde Typen mit miesen Absichten abschrecken. Aber andererseits würde ein Hund denselben Zweck erfüllen. Das Problem mit einem Hund war nur... Das Problem mit einem Hund war, dass sie keinen wollte. Und sie wollte auch keinen festen Freund. Sie hatte sich gezwungen gesehen, sich mit Eric Bain eine Weile nicht zu treffen, als er davon zu reden anfing, dass sie ihre Freundschaft »weiterentwickeln« sollten. Sie vermisste ihn: Er war abends vorbeigekommen, sie hatten Pizza gegessen, getratscht, Musik gehört, und ab und zu ein Computerspiel auf seinem Notebook gespielt. Sie würde ihn demnächst wieder einmal zu sich einladen, um festzustellen, wie es zwischen ihnen lief. Demnächst, aber noch nicht sofort.
    Martin Fairstone war tot. Jeder wusste das. Sie fragte sich, wer Bescheid wüsste, falls es doch nicht der Fall wäre. Vielleicht seine Freundin. Gute Freunde oder Verwandte. Er müsste bei irgendwem untergekommen sein, seinen Lebensunterhalt verdienen. Vielleicht würde es dieser Peacock Johnson wissen. Rebus hatte gesagt, Peacock höre in seinem heimatlichen Revier das Gras wachsen. Sie war nicht müde, vielleicht würde ihr eine Autofahrt gut tun. Dazu Ambient-Musik aus der Hifi-Anlage des Autos. Sie rief auf der Wache in Leith an, denn sie wusste, dass für den Port-Edgar-Fall ein nahezu unbegrenztes Budget zur Verfügung stand, und deshalb garantiert einige Kollegen freiwillig Nachtschichten einlegten, weil sie scharf auf die Zulage waren. Siobhan erreichte einen von ihnen und erkundigte sich nach den von ihr benötigten Angaben: »Peacock Johnson... seinen echten Vornamen kenne ich nicht, ich bin mir nicht sicher, ob ihn überhaupt jemand kennt. Er ist heute Nachmittag in St. Leonard's befragt worden.« »Was brauchen Sie, DS Clarke?« »Vorläufig nur seine Adresse«, sagte Siobhan.
    Rebus hatte ein Taxi genommen - das war einfacher als Autofahren. Allerdings hatte er, um aussteigen zu können, mit dem Daumen kräftig am Türgriff ziehen müssen, und der Daumen brannte noch immer. Seine Taschen waren voller Münzen. Er hatte Mühe, mit Kleingeld zu hantieren, deshalb bezahlte er, wann immer es möglich war, mit einem Schein und steckte das Wechselgeld ein. Das Gespräch mit Dr. Curt spukte ihm noch im Hinterkopf herum. Ermittlungen in einem Mordfall hatten ihm gerade noch gefehlt, vor allem, wenn er der Hauptverdächtige war. Siobhan hatte ihn nach Peacock Johnson gefragt, doch es war ihm gelungen, nur vage Antworten zu geben. Johnson: der Grund, wieso er hier stand und an der Tür klingelte. Und auch der Grund, wieso er an dem Abend mit zu Fairstone nach Hause gegangen war...
    Die Tür wurde geöffnet und er in Licht getaucht. »Ach, du bist's, John. Freut mich, komm rein.« Ein Reihenhaus, relativ neu, in der Nähe der Alnwickhill Road. Andy Callis wohnte dort allein, seitdem seine Frau im vergangenen Jahr gestorben war. Der Krebs hatte sie viel zu früh aus dem Lebens gerissen. Ein gerahmtes Hochzeitsfoto hing im Flur. Callis gut zehn Kilo leichter. Eine strahlende Mary, der Kopf wie von einem Lichtkranz umgeben, Blumen im Haar. Rebus war bei der Beerdigung gewesen, Callis hatte einen kleinen Blumenstrauß auf den Sarg gelegt. Rebus hatte sich bereit erklärt, als Sargträger zu fungieren, einer von sechs, einschließlich Andy selbst, und hatte, während der Sarg ins Grab hinuntergelassen wurde, den Blick nicht von dem Blumenstrauß gewandt.
    Letztes Jahr. Andy schien langsam darüber hinwegzukommen, aber dann... »Wie geht's dir, Andy?«, fragte Rebus. Im Wohnzimmer brannte das elektrische Kaminfeuer. Gegenüber vom Fernseher stand ein Ledersessel mit dazugehöriger Fußbank. Das Zimmer war aufgeräumt, es roch sauber. Der Garten draußen gepflegt, die Beete frei von Unkraut. Über dem Kamin hing ein weiteres Foto: Ein Portrait von Mary, aufgenommen in einem Fotostudio. Dasselbe Lächeln wie bei der Hochzeit, aber ein paar Fältchen um die Augen, das Gesicht etwas fülliger. Eine Frau, die nicht mehr ganz die Jüngste war.

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