Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
Dexamethason), die zur Vorbeugung bzw. Behandlung der Höhenkrankheit helfen können. Sie sind allerdings für diese Anwendung nicht zugelassen, und ihr Einsatz zur Vorbeugung ist auch unter Fachleuten umstritten. Denn sie können zwar die Beschwerden bessern. Gleichzeitig werden damit aber die Warnzeichen des Körpers abgeschwächt und unter Umständen nicht mehr ausreichend wahrgenommen.
Wer große Höhen lieber meiden sollte
Die höhenbedingten Veränderungen stellen eine Belastung für unseren Organismus und seine Anpassungsfähigkeit dar. Diese ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie Alter, Gesundheits- und Trainingszustand usw. D. h. auch, dass es in großen Höhen zu einer Verschlimmerung vorbestehender Erkrankungen kommen kann. Patienten mit Lungenüberblähung (Emphysem) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Angina pectoris) sollten rasche Höhenwechsel und Höhen über 3000 Meter deshalb meiden. Gleiches gilt für Schwangere und ältere Menschen über 60 Jahre.
Risiken beim Sporttauchen
Pro Jahr ereignen sich mindestens 250 schwere Tauchunfälle, von denen etwa ein Fünftel tödlich endet. Fachleute warnen vor »Schnuppertauchgängen«, bei denen Touristen ohne jede Vorkenntnisse vor Ort zum ersten Mal die Unterwasserwelt erforschen wollen. Oft werden dabei die speziellen Risiken nicht ausreichend beachtet. In vielen tropischen Urlaubsgebieten stehen zudem weder geeignete tauchmedizinische Vorrichtungen, wie etwa eine Druckkammer, noch ein qualifizierter Taucherarzt zur Verfügung. Auch giftige Meerestiere können eine Gefahr darstellen.
Auch sind Urlauber oft einem erheblichen individuellen Risiko ausgesetzt, etwa:
➔ Kurze Reisedauer mit der Folge eines gestörten Schlaf-wach-Rhythmus und unzureichender Gewöhnung an Klima und andere Veränderungen
➔ Neigung zu klimatisch bedingtem Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel
➔ Vor allem in tropischem bzw. subtropischem Klima Alkohol vor dem Tauchen
➔ Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika, Magen-Darm-Mittel oder Antihistaminika (gegen Allergien wirksame Medikamente)
➔ Beginnendes Krankheitsgefühl bzw. Anzeichen für Infekte
Wichtige Grundregeln beachten
➔ Eine qualifizierte Taucherausbildung sollte selbstverständlich sein, ebenso wie körperliches Fitnesstraining zur Vorbereitung auf die Tauchaktivitäten!
➔ Regelmäßige taucherärztliche Vorsorgeuntersuchung (mindestens alle drei Jahre)
➔ Taucherärztliche und reisemedizinische Fachberatung vor einer Reise
➔ Patienten mit chronischen Erkrankungen sollten sich vor Tauchreisen in tropische Klimazonen immer von einem tauchmedizinisch qualifizierten Arzt untersuchen und beraten lassen!
➔ Nur bis maximal 30 Meter Tiefe tauchen
➔ Keine Tauchgänge, bei denen eine Dekompression erforderlich ist
➔ Erreichen der größten Tiefe immer zu Beginn des Tauchgangs
➔ Sicherheitsstopps vor dem Auftauchen
➔ Ausreichende Abstände zwischen einzelnen Tauchgängen
➔ Immer in Begleitung tauchen
➔ Zwischen dem letzten Tauchgang und dem Rückflug ist ein Zeitintervall von mindestens 24 Stunden unbedingt einzuhalten!
Tauchreisen und Malariaprophylaxe
Bei Reisen in tropische Gebiete ist oft eine Malariaprophylaxe mit Medikamenten erforderlich. In Zusammenhang mit Tauchreisen raten Tauchmediziner von der Einnahme des Wirkstoffes Mefloquin eher ab, während gegen Chloroquin, Doxycyclin und die Kombination Proguanil + Atovaquon nichts einzuwenden ist. Besteht für das Tauchgebiet selbst kein Malariarisiko, sollte man den Aufenthalt im Malariagebiet lieber nach den Tauchaktivitäten einplanen und mit der Einnahme des Medikaments erst kurz vor Einreise ins Malariagebiet beginnen.
Richtig vorbereiten auf die Reise
Durch Ihr eigenes Verhalten können Sie viele Gesundheitsrisiken am Zielort erheblich vermindern. Informieren Sie sich in diesem Kapitel am besten schon frühzeitig vor Reiseantritt, welche allgemeinen und speziellen Vorbeugungsmöglichkeiten es für Sie gibt.
Reisemedizinische Beratung
Zur Vorbereitung auf eine Fernreise insbesondere in tropische oder subtropische Gebiete gehört eine reisemedizinische Beratung, am besten durch einen entsprechend qualifizierten Arzt. Dieser kann dann auch die notwendigen Impfungen durchführen.
Wenn Sie eine Gelbfieberimpfung benötigen, ist es am sinnvollsten, wenn Sie sich gleich an ein tropenmedizinisches Institut oder einen Arzt wenden, der zur Gelbfieberimpfung berechtigt ist. Adressen von autorisierten
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