Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
versuchen, sich vorzubereiten: Gehen Sie vor Reisen in den Osten jeden Tag eine Stunde früher ins Bett, vor Reisen in den Westen eine Stunde später und stehen Sie entsprechend eine Stunde früher bzw. später auf. Wichtig ist auch, dass Sie in der ersten Nacht am Ziel ausreichend viel schlafen.
Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen. Die Zeitverschiebung ist dabei zu berücksichtigen (siehe auch Kasten unten). Nehmen Sie sich stets einen Vorrat an Medikamenten im Handgepäck mit.
Tipps für Patienten, die regelmäßig Medikamente nehmen
Bei längeren Flügen muss für die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. der »Pille«) die Zeitumstellung berücksichtigt werden. Auf jeden Fall sollte man die Medikamente im Handgepäck mitführen, damit sie immer verfügbar sind.
➔ Bei Flügen, die kürzer als zehn Stunden dauern, kann man den Einnahmezeitpunkt entsprechend verschieben oder auch nach der Ortszeit am Zielort beibehalten.
➔ Bei einer Flugdauer über zehn Stunden muss das Einnahmeschema entsprechend der Zeitumstellung und Flugdauer geändert werden. Es empfiehlt sich beispielsweise, die Einnahme von abends auf morgens – oder umgekehrt – zu verschieben. Lassen Sie sich im Zweifelsfall von Ihrem Arzt beraten.
Einschränkungen der Flugtauglichkeit
Während die veränderten Bedingungen in einem Flugzeug für Gesunde normalerweise kein Problem darstellen, ist das Fliegen für Menschen mit bestimmten Erkrankungen mit erhöhten gesundheitlichen Risiken verbunden, vor allem weil es eine erhöhte Belastung für das Herz-Kreislauf-System bedeutet. Die kann zu Einschränkungen der Flugtauglichkeit führen. Falls Sie an gesundheitlichen Störungen leiden, sprechen Sie vor Antritt einer Flugreise mit einem Arzt. Bei speziellen Fragestellungen zur Flugtauglichkeit kann man sich auch beim medizinischen Dienst der Fluggesellschaften beraten lassen.
In folgenden Fällen ist die Flugtauglichkeit in der Regel nicht gegeben oder zumindest eingeschränkt:
➔ Schwere Erkrankungen der Herzkranzgefäße, nicht beherrschbare Herzschwäche (Herzinsuffizienz), nicht einstellbarer Bluthochdruck, Herzinfarkt innerhalb der letzten zwei Wochen
➔ Nach Verletzungen oder größeren Operationen des Bauches oder Brustkorbs, wenn die Wundheilung noch nicht abgeschlossen ist
➔ Anfallsleiden, Psychosen (Fliegen eventuell in Begleitung möglich)
➔ Schwere Lungenerkrankungen (z. B. Lungenemphysem)
➔ Schwere Blutarmut (Anämie)
➔ Akute Infektionskrankheiten (bei Ansteckungsfähigkeit)
➔ Schwangerschaft nach dem achten Monat; bei schwereren Komplikationen bzw. Risikoschwangerschaften schon vorher
In folgenden Fällen muss die geplante Flugreise mit dem Arzt abgesprochen werden:
➔ Herz-Kreislauf-Erkrankungen: z. B. Angina pectoris, Bluthochdruck
➔ Verkalkung der Hirngefäße (Zerebralsklerose) bzw. Zustand nach Schlaganfall
➔ Lungenerkrankungen: z. B. Asthma bronchiale, schwere Bronchitis
➔ Kiefer- oder Stirnhöhlenentzündungen
➔ Mittelohrentzündungen
➔ Krebserkrankungen
➔ Frische Netzhautblutungen
➔ Neigung zu Durchblutungsstörungen und Venenentzündungen
➔ Kurze Zeit zurückliegende Kopfverletzungen (z. B. Gehirnerschütterung)
➔ Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
➔ Behandlung mit Antikoagulanzien (Mittel zur Blutgerinnungshemmung)
➔ Dialysepflichtigkeit
Flugangst
Art und Intensität der Beschwerden von Flugangst sind vielfältig und individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Sie reichen von leichter Nervosität und Unruhe über Schweißausbrüche, Durchfall, gesteigerte Herz- und Atemfrequenz bis hin zu Panikanfällen. Ebenso vielfältig sind auch die Ursachen.
Flugangst kann in einem Großteil der Fälle erfolgreich überwunden werden. Ziel ist es, Strategien zu erlernen, die dabei helfen, die Ängste zu kontrollieren und ein
Hineinsteigern in Angstgefühle zu vermeiden. Dies kann man mit Hilfe von Entspannungstechniken wie z. B. autogenem Training oder Atemübungen trainieren. Die Bewältigungsstrategien kann man in Einzeltherapie oder speziellen Kursen in Gruppen erlernen. Manchmal hilft es auch schon, wenn man sich über die technischen Abläufe beim Fliegen genau informiert.
Höhenbedingte Erkrankungen
Im Hochgebirge in Höhen über 2000 Metern herrschen veränderte klimatische Verhältnisse: Da mit zunehmender Höhe der Luftdruck abfällt, sinkt auch der Sauerstoffanteil (Partialdruck) der Luft und damit
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