Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
Drogenabhängigkeit) gelten. Erkundigen Sie sich vorsichtshalber vorher bei der Fluggesellschaft oder am Flughafen nach den Bedingungen, um solche Dinge mit an Bord nehmen zu können. Im Allgemeinen genügt ein Attest vom Hausarzt mit Angaben zu den verordneten Arzneimitteln in Englisch oder der jeweiligen Landessprache.
➔ Achten Sie auch auf die sachgemäße Lagerung der Medikamente, vor allem auf die richtige Temperatur.
➔ Nähere Informationen und weitere Tipps erhalten Sie auch über Selbsthilfegruppen (z. B. den Diabetikerbund; www.diabetikerbund.de ).
Der europäische Notfallausweis
Für Patienten mit chronischen Erkrankungen, die ins Ausland reisen, ist es empfehlenswert – am besten in englischer oder der jeweiligen Landessprache -, eine Liste mit Angaben über die wichtigsten Krankheiten (möglichst als Fachbezeichnung bzw. lateinische Namen) sowie die notwendigen Medikamente (mit Wirkstoffnamen) mitzuführen. Noch besser ist es, wenn der behandelnde Arzt einen europäischen Notfallausweis (ENA) für Sie ausstellt. Dabei handelt es sich um ein international anerkanntes Dokument, das auf Initiative des Europäischen Parlaments in der EU eingeführt wurde. Der ENA enthält in mehreren EU-Sprachen Angaben über schwere oder chronische Erkrankungen, zurückliegende Operationen, Überempfindlichkeiten (Allergien), Impfungen und die regelmäßige Einnahme notwendiger Medikamente. Bei Notfällen im Ausland kann jeder Arzt diesem Ausweis wichtige Informationen entnehmen.
Häufige Beschwerden und Notfälle von A bis Z
In diesem Kapitel sind (in alphabetischer Reihenfolge) die wichtigsten akuten Beschwerden und Notfälle aufgeführt, die auf Reisen oft vorkommen. Dazu werden die häufigsten Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten erläutert. Manchmal handelt es sich nur um relativ harmlose Probleme, die durch einfache Maßnahmen oder auch von selbst nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Wenn unterwegs oder am Urlaubsort Beschwerden auftreten, ist es für einen Laien jedoch schwierig einzuschätzen, ob man sich noch selbst behandeln kann oder lieber ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Im Zweifelsfall ist es natürlich immer besser, sich an einen Arzt zu wenden, soweit dies möglich ist. Bei den nachfolgend dargestellten Beschwerden und Notfällen wird immer wieder darauf hingewiesen, wann ein Arztbesuch notwendig ist.
Natürlich kann hier nur eine Auswahl an Arzneimitteln und Behandlungsmöglichkeiten genannt werden, und diese Beispiele sollen keiner Bewertung entsprechen. Vielleicht sind Ihnen auch schon manche Medikamente oder auch bewährte Hausmittel bekannt, mit denen Sie bisher gute Erfahrungen gemacht haben. Dann sollten Sie diese auch anwenden bzw. bei der Zusammenstellung Ihrer persönlichen Reiseapotheke berücksichtigen. Wenn Sie schon zu Hause an chronischen Erkrankungen oder immer wiederkehrenden Beschwerden leiden, sollten Sie bereits vor Antritt einer Reise vorsorgen, damit Sie sich unterwegs gegebenenfalls selbst helfen können.
Augenerkrankungen und -verletzungen
Augenprobleme entstehen am häufigsten als Folge von Reizungen oder Verletzungen des Auges durch Fremdkörper und andere Umwelteinflüsse sowie Infektionen.
Mögliche Ursachen
Eine der häufigsten Erkrankungen am Auge ist die Reizung oder Entzündung der Bindehaut (Konjunktivitis). Die Bindehaut überzieht den Augapfel und verbindet die Innenseite des oberen und unteren Augenlides. Eine Konjunktivitis beginnt zwar meist zunächst an einem Auge, greift aber oft auch auf das andere Auge über.
Die Beschwerden bestehen in Rötung (vor allem an den Lidrändern), Schwellung der Lider, Juckreiz, Brennen, Fremdkörpergefühl und Tränen der Augen. Häufige Ursachen sind Reizung durch die Umwelt wie Staub, Rauch, Zugluft, starke Son – nenbestrahlung (im Hochgebirge, bei Schnee, beim Wassersport) und chemische Substanzen (z. B. Kosmetika). Auch Allergien können eine Bindehautentzündung hervorrufen, die dann – vor allem im Frühjahr und Sommer – oft gleichzeitig mit Heuschnupfen auftritt.
Verletzungen am Auge werden am häufigsten durch eingedrungene Fremdkörper oder Flüssigkeiten (z. B. Verätzungen) verursacht.
Behandlung
Bei leichterer Konjunktivitis genügen Augentropfen (ohne speziellen Wirkstoff), die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Augentropfen mit Zusatz von Antibiotika und/oder Kortison sollten nur in hartnäckigen Fällen und – zumindest erstmalig – möglichst nach Verordnung durch einen Arzt
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