Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
besonderen Fällen kann auch eine vorbeugende Antibiotikagabe mit Rifaximin in Erwägung gezogen werden.
Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
➔ Wenn nach drei Tagen Durchfall noch keine Besserung eingetreten ist oder der Durchfall wiederholt auftritt
➔ Bei Auftreten von zusätzlichen Symptomen: mehrtägiges Fieber über 38,5 °C, Hautveränderungen (z. B. rosa Flecken), Eintrübung des Bewusstseins
➔ Bei blutig-schleimigen Stuhlbeimengungen
➔ Wenn der Erkrankte nicht mehr trinken kann (z. B. wegen Erbrechen) und stark ausgetrocknet ist
➔ Wenn die Durchfälle nach der Reiserückkehr weiterhin anhalten
Erbrechen
Erbrechen wird ausgelöst durch Reizungen im Magen-Darm-Trakt oder durch Erregung des Brechzentrums im Gehirn (wie z. B. bei der Reisekrankheit). Häufig handelt es sich um einen Schutzmechanismus des Körpers, um schädliche Stoffe wieder auszuscheiden, bevor sie in den Darmtrakt gelangen. Dem Erbrechen geht zumeist Übelkeit und Brechreiz voraus. Oft besteht gleichzeitig Durchfall.
Mögliche Ursachen
Häufige Ursachen für Erbrechen sind Infektionen, Lebensmittelvergiftungen (oft in Verbindung mit Durchfällen) und Reisekrankheit (siehe Seite 69f.). Erbrechen ist auch ein häufiges Symptom bei Malaria, Leberentzündung (Hepatitis), akuten Bauchschmerzen (z. B. Gallenkolik, Blinddarmentzündung), Hirnhautentzündung und anderen Krankheiten, oder eine Folge von Schädel-Hirn-Verletzungen (Gehirnerschütterung), Migräne, Herzinfarkt usw.
Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
➔ Bei blutigem Erbrechen
➔ Bei anhaltenden starken Bauchschmerzen, insbesondere wenn kein Stuhlgang möglich ist
➔ Bei sehr starkem Erbrechen über mehr als 24 Stunden, wenn das Erbrochene grünlich oder bräunlich aussieht und nach Stuhl riecht
➔ Bei sehr großen Flüssigkeitsverlusten
Behandlung
Bei der Behandlung von Erbrechen gilt Ähnliches wie bei Durchfall: Auch dabei verliert der Körper große Mengen an Flüssigkeit und Salzen. Wichtigste Behandlungsmaßnahme ist deshalb ebenfalls reichliches Trinken und Zufuhr von Mineralstoffen (siehe Seite 140f.). Solange das Erbrechen anhält, sollte man nichts essen. Wenn es von selbst nicht nachlässt, können Medikamente helfen, wie z. B. Metoclopramid oder Dimenhydrinat.
Ist das Erbrechen Symptom einer zugrunde liegenden schwereren Erkrankung, muss diese selbstverständlich gründlich behandelt werden.
Erkältungskrankheiten
Die Symptome einer »Erkältungskrankheit« kennt jeder: üblicherweise Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Fieber, oft auch Abgeschlagenheit, Kopf- und Gelenkschmerzen etc. Mediziner bezeichnen dieses Krankheitsbild in der Regel als grippalen Infekt, der im Gegensatz zu einer echten Virusgrippe harmloser verläuf.
Beschwerden bei Erkältungen behandeln
Symptome
Behandlung
Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen usw.
Fiebersenkende Medikamente (z. B. Acetysalicylsäure, Paracetamol usw.), eventuell Schwitzkur oder Umschläge (z. B. Wadenwickel) zur Kühlung
Schnupfen
Inhalieren von Salzwasser- oder Kamillendämpfen oder ätherischen Ölen; abschwellende Nasentropfen * (z. B. Oxymetazolin, Xylometazolin, Tramazolin); bei starken Beschwerden Schnupfenmittel zum Einnehmen
Halsschmerzen, Schluckbeschwerden
Desinfizierende Medikamente zum Gurgeln und Lutschen (z. B. Hexetidin, Emser Salz, Salbei etc.)
Husten
Viel trinken; Inhalieren mit Wasserdampf (und Zusätzen mit Kamille, Euka lyptus etc.); schleimlösende Medikamente (z. B. Ambroxol, Bromhexin, Acetyl cystein), Hustensäfte; äußerlich Brustwickel oder Einreiben mit Hustenmitteln (Salbe, Balsam etc.)
* Achtung: Nasentropfen immer nur kurze Zeit anwenden, da sie bei längerem Gebrauch die Nasen schleimhaut austrocknen und schädigen können!
Mögliche Ursachen
Erkältungskrankheiten sind meist die Folge einer Infektion durch Viren und/oder Bakterien. Andere häufige Ursachen für Schnupfen oder Husten sind allergische Reaktionen wie Heuschnupfen oder allergisches Asthma bronchiale. Die Auslöser sind zumeist Inhalationsallergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare. Klares, wässriges Sekret aus der Nase oder beim Husten spricht eher für eine Infektion mit Viren oder eine allergische Erkrankung, während dickflüssiger, gelblich bis grünlicher Ausfluss oder Auswurf in der Regel auf eine bakterielle Infektion hinweisen.
Nicht selten kommt zu einer Virusinfektion noch eine bakterielle Infektion hinzu, weil die Abwehrkraft dann ohnehin schon geschwächt ist. Dann drohen
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