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Die Kleptomanin

Die Kleptomanin

Titel: Die Kleptomanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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als Belgier sind all die anderen Nationalitäten genauso ausländisch wie für mich. Aber das stimmt nicht ganz, denke ich. Ich meine, Sie kennen sich wahrscheinlich besser mit den Typen vom Kontinent aus als ich – wenn auch vielleicht nicht unbedingt mit den Indern oder Westafrikanern und diesen Leuten.«
    »Die größte Hilfe wird Ihnen wahrscheinlich Mrs Hubbard sein. Sie lebt seit einigen Monaten sehr eng mit den jungen Leuten zusammen und hat ein ziemlich gutes Urteilsvermögen, was die menschliche Natur angeht.«
    »Ja, eine durch und durch kompetente Frau, auf die man sich verlassen kann. Ich muss natürlich auch die Eigentümerin des Heims befragen. Sie war heute Morgen nicht da. Ihr gehören offenbar mehrere solcher Heime und auch einige Studentenklubs. Sie scheint nicht sonderlich beliebt zu sein.«
    Poirot schwieg einen Moment, dann fragte er: »Sie sind im St Catherine’s gewesen?«
    »Ja. Der Leiter der Krankenhausapotheke war sehr hilfsbereit. Und er war natürlich ganz erschüttert über die Neuigkeiten.«
    »Was wusste er über das Mädchen zu berichten?«
    »Sie hat dort etwas über ein Jahr gearbeitet und war allgemein beliebt. Er beschrieb es als ziemlich langsam, aber sehr gewissenhaft.« Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: »Das Morphium stammte tatsächlich von dort.«
    »Ja? Das ist interessant – und ziemlich rätselhaft.«
    »Es war Morphiumtartrat. Wird in der Medikamentenausgabe im Giftschrank aufbewahrt. Oberes Bord, steht bei den selten gebrauchten Medikamenten. In Tablettenform wird es natürlich oft verwendet, und offenbar wird auch Morphiumhydrochlorid häufiger verwendet als das Tartrat. Bei den Arzneimitteln scheint es auch so etwas wie Modeerscheinungen zu geben. Ärzte machen das nach, was andere Ärzte ihnen vormachen – wie eine Herde Schafe. Das hat er allerdings nicht gesagt. Das war meine eigene Deutung. In dem oberen Bord gab es einige Mittel, die früher einmal stark verbreitet waren, aber schon seit Jahren nicht mehr verschrieben werden.«
    »Das heißt, dass das Fehlen eines kleinen verstaubten Fläschchens nicht sofort auffallen würde?«
    »Stimmt. Eine Bestandsaufnahme wird nur in größeren Zeitabständen durchgeführt. Niemand erinnert sich, dass in letzter Zeit irgendjemand ein Mittel mit Morphiumtartrat verschrieben bekommen hätte. So hat niemand das Fehlen des Fläschchens bemerkt. Es wäre erst herausgekommen, wenn es gebraucht würde – oder bei der nächsten Inventur. Alle drei Medikamentenausgeber hatten Schlüssel zu dem Giftschrank und zum Schrank mit den gefährlichen Drogen. Die Schränke werden im Bedarfsfall geöffnet, und an einem arbeitsreichen Tag (das heißt praktisch jeden Tag) muss alle paar Minuten jemand an den Schrank, so dass er bis zum Ende der Arbeitszeit nicht verschlossen wird.«
    »Und wer außer Celia hatte Zugang?«
    »Die anderen beiden PTAs in der Medikamentenausgabe. Aber die haben keinerlei Verbindung zur Hickory Road. Eine ist schon seit vier Jahren da, die andere ist erst vor ein paar Wochen gekommen. Sie war vorher in einem Krankenhaus in Devon. Gute Zeugnisse. Dann gibt es da noch die drei Pharmazeuten, aber die sind alle schon seit Jahren am St Catherine’s. Das sind auch schon alle Personen, die normalerweise berechtigten Zugang zu dem Schrank hatten. Dann gibt es da noch eine ältere Frau, die den Fußboden schrubbt. Sie kommt morgens zwischen neun und zehn, und sie könnte theoretisch auch eine Flasche aus dem Schrank genommen haben. Zum Beispiel wenn die Mädchen dabei waren, Medikamente auszugeben, oder sich um den Bedarf für die Stationen kümmern mussten, aber sie arbeitet schon seit Jahren im Hospital, und das scheint daher sehr unwahrscheinlich. Der Laborant kommt ab und zu mit den Vorratsflaschen vorbei, und auch der könnte bei günstiger Gelegenheit ein Fläschchen entwenden – aber nichts davon scheint sehr wahrscheinlich.«
    »Kommen noch andere Personen in die Medikamentenausgabe?«
    »Ja, leider ziemlich viele. Man muss durch die Ausgabe gehen, wenn man zum Beispiel ins Büro des Chefpharmazeuten will – auch die Vertreter der großen Arzneimittelfirmen müssen da durch. Außerdem kommen natürlich gelegentlich Freunde vorbei, um mit einem der Mädchen zu sprechen. Nicht oft, aber es kommt vor.«
    »Das klingt schon besser. Und wer ist in letzter Zeit gekommen, um Celia Austin zu besuchen?«
    Sharpe konsultierte sein Notizbuch. »Ein Mädchen namens Patricia Lane ist Dienstag letzter Woche da

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