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Die Kleptomanin

Die Kleptomanin

Titel: Die Kleptomanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Sie, das hätte auf jeden Fall geschehen sollen?«
    »Ich glaube, das wäre richtig gewesen. Wissen Sie, ich bin nicht der Ansicht, dass man solche Dinge durchgehen lassen sollte.«
    »Dass sich jemand als Kleptomane bezeichnet, der in Wahrheit nichts als ein Dieb ist?«
    »Ja, mehr oder weniger, ja – das will ich damit sagen.«
    »Und stattdessen ging alles gut aus, und Miss Austin hörte am Ende schon die Hochzeitsglocken läuten.«
    »Natürlich kann einen nichts mehr überraschen, was Colin McNabb tut«, sagte Jean Tomlinson böse. »Ich bin sicher, dass er ein Atheist ist und dazu ein äußerst spöttischer, unangenehmer junger Mann. Er ist grob zu allen. Ich bin der Ansicht, dass er ein Kommunist ist!«
    »Ach!«, sagte Inspektor Sharpe. »Schlimm!« Er schüttelte den Kopf.
    »Er hat Celia unterstützt, glaube ich, weil er selbst ein gestörtes Verhältnis zum Eigentum hat. Er glaubt wahrscheinlich, jeder sollte sich einfach alles nehmen, was er haben will.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Inspektor Sharpe, »Miss Austin hat sich zu ihrer Tat bekannt.«
    »Nachdem sie entdeckt worden war. Ja«, sagte Jean scharf.
    »Wer hat sie entdeckt?«
    »Dieser Mr – wie hieß er doch gleich – Poirot, der hier gewesen ist.«
    »Aber wie kommen Sie darauf, dass er sie entdeckt hat, Miss Tomlinson? Davon hat er nichts gesagt. Er hat nur den Rat gegeben, die Polizei einzuschalten.«
    »Er muss ihr klar gemacht haben, dass er alles wusste. Sie hat offensichtlich gesehen, dass das Spiel aus war, und da hat sie sich beeilt, ein Geständnis abzulegen.«
    »Was ist mit der Tinte auf Elizabeth Johnstons Papieren? Hat sie das auch gestanden?«
    »Das weiß ich nicht. Ich nehme es an.«
    »Da irren Sie sich«, sagte Sharpe. »Sie hat entschieden bestritten, irgendetwas damit zu tun zu haben.«
    »Nun, das mag sein. Ich muss sagen, es schien mir auch nicht sehr wahrscheinlich.«
    »Sie glauben, dass es eher Nigel Chapman gewesen sein könnte?«
    »Nein, ich glaube auch nicht, dass Nigel so etwas tun würde. Ich glaube eher, dass es Mr Akibombo gewesen ist.«
    »Wirklich? Warum sollte er so etwas tun?«
    »Eifersucht. All diese Farbigen sind sehr eifersüchtig aufeinander und ziemlich hysterisch.«
    »Sehr interessant, Miss Tomlinson. Wann haben Sie Celia Austin das letzte Mal gesehen?«
    »Nach dem Abendessen am Freitag.«
    »Und wer von Ihnen beiden ist zuerst Schlafen gegangen?«
    »Ich.«
    »Und Sie sind nicht noch in ihrem Zimmer gewesen oder haben Celia getroffen, nachdem Sie den Aufenthaltsraum verlassen haben?«
    »Nein.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, wer ihr das Morphium in den Kaffee getan haben könnte – wenn es überhaupt im Kaffee war?«
    »Nein, keine Ahnung.«
    »Sie haben auch nie Morphium hier im Haus oder in einem der Zimmer herumliegen sehen?«
    »Nein. Nein, ich glaube nicht.«
    »Sie glauben nicht? Was wollen Sie damit sagen, Miss Tomlinson?«
    »Nun, ich frage mich gerade. Da war diese dumme Wette, wissen Sie.«
    »Was für eine Wette?«
    »Ein – nein, zwei oder drei der Jungs haben sich gestritten…«
    »Worüber haben sie sich gestritten?«
    »Mord, und wie man damit durchkommen könnte. Giftmord insbesondere.«
    »Wer hat an dieser Diskussion teilgenommen?«
    »Nun, ich glaube, Colin und Nigel haben damit angefangen, und dann ist Len Bateson dazugekommen, und Patricia war auch dabei…«
    »Versuchen Sie bitte, sich so genau wie möglich an das zu erinnern, was gesagt wurde – wie die Diskussion abgelaufen ist!«
    Jean Tomlinson überlegte einen Augenblick.
    »Nun, es begann, glaube ich, mit einer Diskussion über Giftmord. Über die Schwierigkeiten, sich das Gift zu beschaffen, und dass der Mörder hinterher meist entweder über den Erwerb des Giftes oder über den Zugang zum Gift stolpert. Und Nigel sagte, dass das nicht unbedingt so sei. Er sagte, er könne sich drei verschiedene Möglichkeiten vorstellen, das Gift zu beschaffen, ohne dass irgendjemand etwas davon merkte. Len Bateson sagte, das sei pure Angabe. Nigel sagte, keineswegs, und er sei gern bereit, es zu beweisen. Pat sagte, dass Nigel völlig Recht habe. Sie sagte, dass sowohl Len als auch Colin sich wahrscheinlich jederzeit Gift aus dem Krankenhaus besorgen könnten, und das Gleiche gelte auch für Celia. Und Nigel sagte, das sei überhaupt nicht das, was er meinte. Er sagte, es würde auffallen, wenn Celia etwas aus der Medikamentenausgabe mitnehmen würde. Früher oder später würde jemand danach suchen und feststellen, dass es

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