Die Klinge: Roman (German Edition)
Gewicht in die Waagschale geworfen haben.«
»Das leider vor allem am Hintern sitzt.«
»Ich wünschte, du würdest aufhören, dich so herabzusetzen. Du bist genauso schlimm wie Mosby.«
»Macht Mosby so etwas?«
»Die ganze Zeit. Ihr beide könntet euch zu einem regelrechten Selbsterniedrigungsmarathon treffen.« Während Megs Gesicht sich zu einem Grinsen verzog, begriff Janet, was sie gerade gesagt hatte.
»Verdammt! Wenn er mitmacht, können wir uns die Selbsterniedrigung sparen und uns gegenseitig erniedrigen.«
»Ich rufe ihn jetzt sofort an«, sagte Janet.
»Das traust du dich nicht.«
»Doch! Du hast mir einen Job besorgt. Da ist das Mindeste, was ich tun kann, dir einen Mann zu besorgen.«
»Oh nein, das machst du nicht!«
»Wir laden ihn für morgen Abend zum Essen hierher ein, damit ihr beide euch besser kennenlernen könnt.«
»Nein. Wirklich …« Sie schüttelte den Kopf, aber sie lächelte.
»Wir machen dein spezielles Flank-Steak. Und dazu Pommes. Er wird ausrasten. Total ausrasten, wart’s nur ab. Nach dem Essen zische ich ab, und du hast ihn ganz für dich allein. Er wird sich auf dich stürzen, das verspreche ich dir.«
»Du hast nicht alle Tassen im Schrank.«
»Einen Moment. Ich habe seine Telefonnummer in mei ner Handtasche.« Sie hängte das Geschirrtuch über eine offene Schublade und ging durch die Küche.
»Warte«, sagte Meg. »Wenn du es wirklich ernst meinst, sollten wir lieber Mittwoch ausmachen. Bis morgen bleibt zu wenig Zeit. Wir müssen einkaufen gehen, und ich möchte mein Haar machen lassen und …«
»Mittwoch ist okay.«
Janet ging ins Wohnzimmer und sah ihre Handtasche auf einem Sessel liegen. Mosbys Telefonnummer steckte in ihrem Portemonnaie. Sie zog den Zettel heraus und kehrte in die Küche zurück.
Meg hatte den Wasserhahn abgedreht. Sie trocknete sich die Hände ab und beobachtete Janet. Ihr Gesicht war gerötet. »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist«, sagte sie.
»Wo liegt das Problem?«
»Was, wenn er mich nicht mag?«
»Was soll er da nicht mögen?«
»Mein Gesicht zum Beispiel. Und wenn man von da aus abwärts geht …«
»Du siehst gut aus«, sagte Janet.
»Ja, klar.«
»Aber wenn du nicht willst, dass ich ihn anrufe, mach ich’s auch nicht. Wir können es einfach vergessen.«
Meg verzog das Gesicht, sodass man ihr rosafarbenes Zahnfleisch sah. »Außerdem hat er mich in diesem Nachthemd gesehen. Wie peinlich ist das denn?«
»Ich wüsste nicht, dass er sich beschwert hätte. Wie ich Mosby kenne, war er bestimmt begeistert. Er ist ständig geil.«
Meg schnaubte. »Hol ihn her.«
Janet grinste. »Bist du sicher?«
»Was habe ich schon zu verlieren, außer meiner Jungfräulichkeit … wenn überhaupt?«
Janet wählte die Nummer. Nachdem es ein paar Male geklingelt hatte, nahm jemand ab.
»Hallo?«
»Hi, Mosby.« Sie zwinkerte Meg zu.
»Janet?«
»Ja. Wie ist es dir ergangen?«
Einen Moment lang herrschte Stille am anderen Ende. Dann sagte Mosby: »Ganz gut, und dir?«
»Auch okay. Sag mal, Meg und ich dachten, du kommst vielleicht mal zum Essen vorbei. Wie wär’s mit Mittwochabend?«
»Diesen Mittwoch?«
»Genau. Übermorgen.«
»Gott, ich weiß nicht.«
»Wie kann man das nicht wissen?«
»Ich würde gern, aber … ich weiß nicht, das ist ziemlich kurzfristig und …«
»Du kannst dir dein Haar morgen machen lassen.«
»Was?«
»Nur ein kleiner Witz, Mose. Hey, geht es dir wirklich gut? Wieso überwältigst du mich nicht mit deinem Witz und deinem Charme?«
»Ich weiß nicht.«
»Stimmt irgendwas nicht?«
»Nein. Alles in Ordnung.«
»Bist du sicher?«
»Alles in Butter. Ich bin nur müde. Die Arbeit hat mich heute geschlaucht, und ich war gestern Nacht bis drei Uhr auf und habe Casablanca gesehen.«
»Hat Rick sie dieses Mal gekriegt?«
»Was?«
»Er hat sie doch nicht wieder mit Lazlo weggeschickt, oder?«
»Glaubst du, der Film ändert sich? «
»Ich habe noch Hoffnung.«
Mosby stieß ein Lachen aus. »Du bist verrückt.«
»Also, du kommst doch, oder? Es gibt Steak, Pommes und was zu saufen. Nur wir drei – du, ich und Meg.«
»Wann?«
»Wann passt es dir?«
»Mir egal.«
»Wie wär’s mit sieben?«
»Gut, aber …«
»Also sehen wir uns dann?«
»Ich weiß nicht. Ich sollte nicht kommen, aber ich mach’s, glaube ich, trotzdem. Wie kann man so eine Einladung ausschlagen?«
»Gar nicht. Es ist unmöglich. Bis Mittwoch.«
»Bis dann.«
Sie legte auf und wandte sich zu Meg. »Er
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