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Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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die Unterhaltung mit dem Sicherheitschef so lebendig, dass die anderen fast glaubten, selbst mit dabei gewesen zu sein. Anschließend berichtete sie noch von ihrer kurzen Begegnung mit Roman und ihrer Verabredung um fünfzehn Uhr.
    »Broden ist ein harter Bursche«, sagte Newman. »Kein Wunder, dass er bei der SIB war. Mit den Typen dort ist nicht zu spaßen, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich kannte mal jemanden, der dort gearbeitet hat.«
    »Was ich noch viel interessanter finde, ist die Tatsache, dass Broden praktisch zugegeben hat, mehr als einmal nach Maine geflogen zu sein«, sagte Tweed.
    Paula bat um ein weiteres Glas Wasser. Vom vielen Reden war ihr Mund ganz trocken. Tweed brachte ihr das Glas, und nachdem sie es in einem Zug geleert hatte, fuhr sie mit ihrer Erzählung fort.
    Als Nächstes beschrieb sie ihre Begegnung im Café Sprüngli, und wieder hatten ihre Zuhörer das Gefühl, selbst mit dabei gewesen zu sein, als sie von der vermeintlichen
Elena Brucan, von Marienetta und Black Jack Diamond erzählte.
    Tweed hatte sich in der Zwischenzeit auf einen Stuhl mit gerader Lehne gesetzt und ließ Paulas Gesicht keine Sekunde aus den Augen. Paula sah ihm an, dass ihm in ihrer Erzählung ein wichtiges Detail aufgefallen war, das sie selbst offenbar übersehen hatte. Aber was konnte das sein? Mit einem Seufzer beendete sie ihren Bericht.
    »Jetzt wissen wir also, dass Marienetta die gute Elena Brucan in London persönlich kennen gelernt hat«, sagte Tweed.
    »Richtig«, erwiderte Paula, als ihr plötzlich etwas einfiel. »Großer Gott, ich habe ja die Torte vergessen!« Sie öffnete ihre geräumige Schultertasche, holte den Karton heraus und gab ihn Newman. »Eine Cremeschnitte. Die ist für Sie, Bob. Hoffentlich ist sie noch gut.«
    »Warum soll sie nicht mehr gut sein? Schließlich ist es draußen kälter als in einem Kühlschrank. Vielen Dank, ich habe tatsächlich einen Bärenhunger.« Er nahm die Spezialität der Konditorei Sprüngli aus dem Karton und machte sich über sie her. »Schmeckt hervorragend.«
    »Zum Dank könnten Sie den anderen von meinem zweiten Gespräch mit Snyder erzählen. Ich bin schon ganz heiser vom vielen Reden.«
    Als Newman von der zweiten Unterredung mit Snyder berichtete, hörte Tweed ihm genauso aufmerksam zu wie zuvor Paula. Auch wenn Newman das Gespräch nicht so lebendig und anschaulich schildern konnte wie sie, setzte er seine Kollegen exakt ins Bild.
    »Und dann sind wir gegangen und haben die Ratte sitzen lassen«, schloss er.
    »Sie haben also herausgefunden, dass auch Snyder Elena Brucan schon in London gekannt hat. Das könnte wichtig sein«, sagte Tweed. Er hielt inne und sah einen nach dem anderen an. »Möglicherweise sind Sie von der Menge an
Informationen, die Sie soeben bekommen haben, völlig überwältigt, aber ich werde versuchen, das Ganze für Sie zusammenzufassen.«
    »Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar«, sagte Nield.
    »Paula hat an einem Tag mehr erreicht als andere in einer ganzen Woche. Besonders ihr Gespräch mit Broden finde ich höchst interessant. Meiner Meinung nach ist er ein Mensch, der sich sonst gern bedeckt hält, aber ich bezweifle, dass er Paula wirklich alles über sich erzählt hat. Wir müssen ihn also im Auge behalten. Elena Brucan ist eine Schlüsselfigur in diesem Fall. Wir wissen jetzt, dass alle Beteiligten sie kannten. Bleibt nur noch die Frage, wen sie so nervös gemacht hat, dass er sie ermorden musste.«
    »Da kommt eigentlich jeder infrage«, sagte Nield.
    »Mag sein«, entgegnete Tweed. »Aber jetzt muss ich Ihnen noch etwas erzählen. Während Paula unterwegs war, hatte ich eine kleine Unterhaltung mit Russell Straub.« Er berichtete, was vorgefallen war. »Interessanterweise war Straub immer in der Nähe, wenn einer der Morde geschah. Und er kommt mir sehr angespannt vor. Aber weshalb? Ich werde Beck von meiner Begegnung mit Straub erzählen. Vermutlich wird Beck dann mit ihm sprechen wollen. Aber jetzt schlage ich vor, dass wir dieses Treffen beenden und uns erst einmal ein spätes Mittagessen genehmigen.«
    »Ich muss zu meiner Verabredung mit Roman Arbogast«, sagte Paula mit einem Blick auf die Uhr. »Aber ich habe sowieso keinen Hunger.«
     
    Luigi Morati, der sich für einen Bankier namens Aldo Moldano ausgegeben und unter diesem falschen Namen ein Zimmer im Baur au Lac genommen hatte, saß noch immer in der Lounge, als er mitbekam, wie Paula an der Rezeption ihren Schlüssel abholte und wieder zum Lift eilte.

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