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Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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mein Studio ansehen. Oder sollte ich besser sagen: mein Refugium? Dort erhole ich mich nämlich, wenn ich hier mal nicht die Verwalterin spielen muss.«
    »Verwalterin?«, sagte Tweed.
    »Ja, das ist mein Titel in dieser Firma. Ziemlich nichts sagend, finde ich. Aber mein Onkel wollte, dass ich hier ein bisschen nach dem Rechten sehe, und da habe ich mir einen Titel auserbeten, der meine Kompetenzen gegenüber den leitenden Angestellten nicht einschränkt. Verwalterin kann alles Mögliche bedeuten, und ich kann ungestraft meine Nase in jede Abteilung stecken. Auch in die Sicherheitsabteilung.« Sie lachte. »Deshalb ist es vielleicht auch nicht weiter verwunderlich, dass Broden mich nicht besonders leiden kann.«
    Als sie den Lift betraten, sah Paula sich um. Newman folgte ihnen mit Sophie, auf die er ununterbrochen einzureden schien. Er lachte und grinste in einem fort, während Sophie den Kopf gesenkt hielt und schwieg.
    Marienetta drückte auf den Knopf für das einhundertdritte Stockwerk und spielte mit der Computerkarte, die sie zum Öffnen der Aufzugstür verwendet hatte.
    »Ihr Onkel scheint ja nicht allzu viel von Computern und anderen modernen Errungenschaften zu halten«, sagte Paula. »In seinem Vorzimmer wird noch auf Kugelkopfmaschinen geschrieben wie anno dazumal, und Internetanschluss scheinen Sie auch keinen zu haben.«
    »Stimmt«, antwortete Marienetta lachend, während der Aufzug im hundertdritten Stockwerk anhielt. »Onkel Roman weiß genau, wie leicht von der Konkurrenz beauftragte Hacker in ein Computersystem eindringen können. Und das Internet kann man sowieso vergessen. In dieser Hinsicht stimme ich voll und ganz mit ihm überein. So, hier sind wir. Das ist mein Refugium.«

    »Aber Magnetkarten anstelle von Schlüsseln verwenden Sie doch«, bemerkte Paula. Marienetta hatte inzwischen eine andere Karte aus der Tasche hervorgezogen und öffnete damit die Tür.
    »Darauf haben mein Onkel und ich uns nur unter der Bedingung eingelassen, dass der Code für die Karten jeden Abend gewechselt wird. Treten Sie ein - aber erwarten Sie sich nicht zu viel.«
    Sie führte Tweed und Paula in einen großen runden Raum, der einen langflorigen blauen Teppich aufwies und mit einer Trennwand in zwei Hälften geteilt wurde. Auch hier bestand die Einrichtung aus bequemen Sesseln und antiken Tischen. Marienetta nahm eine weitere Magnetkarte aus ihrer goldfarbenen Handtasche und öffnete damit die Tür in der Mitte der Trennwand.
    »Hier drinnen befindet sich mein Allerheiligstes«, verkündete sie feierlich. »Nur wenige Besucher haben es je zu Gesicht bekommen, und Langweiler schon gar nicht«, fügte sie augenzwinkernd hinzu.
    »Ich möchte was trinken«, sagte Sophie patzig und zog einen Schmollmund wie ein kleines Mädchen. Dann fuhr sie sich mit der Hand über die Haare und blieb stocksteif stehen.
    »Hier hast du ein Glas Wasser«, sagte Marienetta. »Bei mir gibt es keinen Alkohol.«
    »Wasser mag ich nicht. Ich will in mein Büro zurück. Mach sofort die verdammte Tür auf.«
    »Nimm dich zusammen, wir haben Besuch«, sagte Marienetta mit sanftem Tadel und öffnete ihr die Tür, die nach draußen führte.
    Newman gab seiner Hoffnung Ausdruck, sie bald wiederzusehen, aber Sophie rauschte an ihm vorbei, ohne ihn eines einzigen Blickes zu würdigen.
    »Sie kann manchmal sehr launisch sein«, erklärte Marienetta freundlich, nachdem sie die Tür hinter Sophie zugeschlossen
hatte. »Aber sie ist ein Genie, was Fragen der Sicherheit anlangt, und sie erfindet ständig neue Waffen.«
    »Sophie interessiert sich für Waffen?«, fragte Tweed verblüfft.
    »Ja, sie kann Ihnen bis ins Detail genau erklären, wie Marlborough die Schlacht von Ramillies gewonnen hat oder wie eine Wasserstoffbombe funktioniert. Sophie ist eine begnadete Naturwissenschaftlerin. Aber jetzt möchte ich Ihnen etwas zeigen.«
    Nie hätten Tweed und seine Begleiter mit dem Anblick gerechnet, der sich ihnen in dem Raum hinter der Trennwand bot. Auf dem weiß gefliesten Boden standen Arbeitstische mit halb fertigen modernen Skulpturen sowie große Schalen mit Gips und jede Menge Bildhauerwerkzeug. Auf einer Staffelei entdeckte Paula ein lebensnahes Porträt von Roman Arbogast, auf dem Tisch daneben eine Palette mit Ölfarben und einen großen Keramiktopf, in dem zahlreiche Pinsel steckten.
    »Haben etwa Sie das alles gemacht?«, fragte Paula, während Marienetta in einen weißen Kittel mit vielen Farbflecken schlüpfte.
    »Ja, nur hier fühle

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