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Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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eine schlimme Nacht hatten«, sagte Tweed. »Erstaunlich finde ich allerdings, dass ausgerechnet diese beiden Türme Sie in Ihren Träumen heimsuchen.«

    »Wahrscheinlich bilde ich mir da nur irgendwas ein«, sagte sie.
    »Wir fahren heute am späten Nachmittag nach Chiasso. Ich werde mich dieser merkwürdigen Familie Arbogast so lange an die Fersen heften, bis wir den Fall gelöst haben. Einiges von dem, was Sie mir über Ihre beiden Gespräche von heute Morgen erzählt haben, passt übrigens genau in das Bild, das so allmählich bei mir entsteht. Ich spüre, dass wir uns dem Wendepunkt dieses Falls nähern.«
    »Es freut mich, dass ich Ihnen mit meinen Neuigkeiten weiterhelfen konnte. Es war reiner Zufall, dass diese beiden Gespräche heute stattfanden.«
    Paula stand auf und trat hinaus auf den sonnenbeschienenen Balkon. Tweed folgte ihr. Unter ihnen lag die Promenade, und auf der anderen Seite des Sees glitzerten die beiden Berggipfel im gleißenden Sonnenlicht und spiegelten sich im strahlend blauen Wasser des Sees.
    »Was für eine schöne und friedliche Landschaft«, seufzte Paula. »Man würde nie vermuten, dass hier so grässliche Dinge passieren.«
    »Die Gegend, in der Black Jack gefunden wurde, heißt übrigens Paradiso.«
    »Was für eine teuflische Ironie.«
    Es klopfte an der Tür. Tweed öffnete und ließ Newman herein, der einen Anzug mit buntem Karomuster trug. Als er hinaus auf den Balkon trat, atmete er tief durch.
    »Traumhafte Aussicht«, sagte er. Und als er Paulas ernstes Gesicht bemerkte, fügte er hinzu: »Entspannen Sie sich doch und genießen Sie dieses Paradies.«
    »Ich glaube, Paula hat genug gesehen«, sagte Tweed und führte Paula zurück ins Zimmer, wo Paula sich in einen Sessel fallen ließ.
    »Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich bin schon wieder so nervös«, sagte sie mit zittriger Stimme.
    »Das kommt von Ihrem Traum«, meinte Tweed.

    »Vergessen Sie den Traum. Wir sprechen einfach nicht mehr darüber. Ich bin mir sicher, dass ich mir nur etwas einbilde.«
    »Vielleicht aber auch nicht. Ich war übrigens heute Nacht noch lange wach und habe das durchgekritzelte Wort, das sich auf der dritten Seite des Blocks durchgedrückt hat, wieder lesbar gemacht.« Er griff nach dem Block, blätterte ihn auf und zeigte ihn Paula. Sie glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können.
    Da stand Airolo .

36
    Im Sayonara, einer Bar mit einem guten Restaurant, nahmen sie ein spätes Mittagessen ein. Tweed hatte das Lokal mit Bedacht gewählt, weil es mitten in Lugano in der Nähe der Standseilbahn lag, mit der Passagiere hinauf zum Bahnhof befördert wurden. Newman hatte bereits Rückfahrkarten nach Chiasso besorgt.
    »Das Essen und der Service hier sind ganz ausgezeichnet«, sagte Tweed, der seinen Risotto schneller als alle anderen aufgegessen hatte.
    Paula saß neben Tweed, während Newman und Marler ihnen gegenüber Platz genommen hatten. Zu dieser Tageszeit ging es in dem Restaurant recht ruhig zu. Tweed hatte ihre Abreise aus dem Splendide Royal sorgfältig vorbereitet. Zuerst war Newman mit dem Taxi allein nach Lugano gefahren, wo er einen Kleinbus gemietet hatte. Den hatte er dann am Seeufer ganz in der Nähe der Stelle geparkt, wo man Black Jacks Leiche gefunden hatte. Noch immer war der Ort von der Polizei abgesperrt, und zwei Beamte in Zivil fotografierten den Tatort. Anschließend war Newman zu Fuß zum Hotel zurückgegangen.
    »Der Transporter steht an der gewünschten Stelle«, hatte er Tweed in dessen Suite informiert.
    »Transporter, so ein Blödsinn«, hatte Tweed geraunzt. »Alle Autos sind Transporter, schließlich ist das ja ihr Zweck. Was Sie gemietet haben, ist ein Kleinbus …«
    Am frühen Nachmittag hatten sie dann alle nacheinander das Hotel verlassen und waren einzeln die Seepromenade
entlangspaziert, bis sie sich im Sayonara wieder getroffen hatten. Keinem war beim Verlassen des Hotels ein Mitglied der Familie Arbogast über den Weg gelaufen.
    Jetzt konnten sie sich zum Essen Zeit lassen. Paula, die sich sehr angespannt fühlte, war als Letzte fertig. Sie trank einen Schluck von dem Chardonnay, den sie sich zum Essen bestellt hatte. »Was wird wohl uns wohl in Chiasso erwarten?«, fragte sie leise, obwohl außer ihnen niemand sonst im Lokal war.
    »Keine Ahnung«, sagte Tweed. »Als ich heute Morgen auf dem Weg zum Frühstück Roman Arbogast begegnet bin, kam er mir jedenfalls entspannt und zuversichtlich vor.«
    »Wäre er das, wenn die Sauerstoffflaschen wirklich

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