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Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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er das Stück Papier, rief erneut den Steward und drückte ihm den Zettel dann zusammen mit einem großzügigen Trinkgeld in die Hand.
    »Könnten Sie diese dringende Nachricht bitte per Funk an die Adresse in London übermitteln, die ich Ihnen notiert habe?«
    »Wird gemacht, Sir. Und vielen Dank.«
    »Darf man erfahren, aus welchem Grund Sie das getan haben?«, erkundigte sich Paula.
    »Das ist eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass ein feindliches Empfangskomitee in Heathrow auf uns wartet.«
     
    »Sie können gleich als Erste das Flugzeug verlassen«, sagte der Steward, während er nach einer perfekten Landung Tweed und die anderen zur Kabinentür geleitete, was
ihnen neugierige und empörte Blicke der anderen Passagiere einbrachte. Als sie aus dem Flugzeug stiegen, wartete vor der Luke bereits Chief Superintendent Buchanan auf sie. Offenbar regnete es, denn sein Mantel war nass. Hinter ihm stand Jim Corcoran, Sicherheitschef des Flughafens, der ebenfalls ein guter Freund von Tweed war.
    »Ich habe Ihre Nachricht erhalten«, sagte Buchanan anstelle einer Begrüßung auf dem Weg über die schräge Gangway. »Draußen in der Halle warten schon ein paar unangenehme Typen auf Sie. Geben Sie mir bitte Ihre Pässe.«
    Buchanan gab die Pässe an einen Beamten in Uniform weiter, der einen kurzen Blick darauf warf und sie ihm dann wieder zurückgab.
    »Den Zoll können Sie sich sparen, wir haben die Kollegen dort informiert. War Ihre Reise erfolgreich? Freut mich für Sie. Der SIS hier befindet sich zurzeit in einer Art Belagerungszustand, und Howard muss jede Menge aufdringlicher Beamter der Special Branch abwehren. Irgendwann in den nächsten Tagen hat er einen Termin beim Premierminister.«
    »Mir stehen die Kerle von der Special Branch bis hierher«, ereiferte sich Tweed und machte eine entsprechende Geste. »Wenn mir einer von diesen Schweinehunden in die Quere kommt, renne ich ihn einfach über den Haufen.«
    Paula konnte es kaum fassen, was Tweed für eine Sprache an den Tag legte. Sie hatte ihn noch nie so wütend erlebt. Sie presste ihre Aktenmappe mit dem Buch aus der Wychwood Library enger an sich. Buchanan führte sie durch ein verwinkeltes Labyrinth aus menschenleeren Korridoren, und plötzlich traten sie hinaus in eine feuchtkalte Nacht.
    »Hier ist mein Wagen«, sagte Buchanan. »Steigen Sie schnell ein.«
    Newman und Paula kletterten in den Fond, während Tweed neben Buchanan Platz nahm. Buchanan wollte
gerade anfahren, als ein Mann vor den Wagen sprang und heftig mit den Armen fuchtelte. Es war Nathan Morgan, der einen langen, schwarzen Mantel trug.
    »Ich kümmere mich schon um ihn«, rief Newman, noch bevor Buchanan reagieren konnte. »Sie geraten sonst vielleicht noch in einen Autoritätskonflikt.«
    Er stieg aus und ging freundlich lächelnd auf den Chef der Special Branch zu. »Nathan, alter Kumpel, wie nett von Ihnen, dass Sie extra gekommen sind, um uns abzuholen...«
    Noch während er sprach, trat Newman seinem Gegenüber mit aller Kraft auf den rechten Fuß. Morgan japste vor Schmerz und hüpfte auf dem linken Bein wie verrückt durch die Gegend. Er versuchte, etwas zu sagen, brachte aber nur ein paar erstickte Laute heraus. In diesem Augenblick sprang ein Mann aus einem Wagen, der etwas entfernt geparkt war, und rannte auf sie zu.
    »Gehören Sie zu ihm?«, wollte Newman wissen.
    »Ja, ich gehöre zu Mr. Morgans Leuten«, erwiderte der Mann. »Was ist denn passiert?«
    »Er ist direkt in mich hineingerumpelt und hat sich dabei wohl wehgetan. Am besten bringen Sie ihn ins Flughafengebäude und verständigen einen Sanitäter.«
    Während der Mann den Arm um Morgans Schulter legte und seinem schwer humpelnden Chef in die Ankunftshalle half, stieg Newman zufrieden grinsend wieder in den Wagen.
    Als sie sich durch den dichten Verkehr zur Park Crescent quälten, stellte Paula überrascht fest, dass sie sich fast nach der Stille in den einsamen Wälder von Maine zurücksehnte. Sie hatte ganz vergessen, wie hektisch es im Feierabendverkehr von London zuging, wo sich auf den Gehsteigen sogar die Fußgänger stauten.
    In der Park Crescent lenkte Buchanan den Wagen an den Randstein und sagte, dass er noch viele liegen gebliebene
Akten aufzuarbeiten habe und deshalb leider nicht mit hinaufkommen könne. Tweed bedankte sich bei ihm für die prompte Reaktion auf seinen über dem Atlantik abgesetzten Hilferuf.
    »Aber das ist doch selbstverständlich...«, wehrte Buchanan ab und fuhr weiter.
    Als sie in

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